Neujahrsbrezel zum Synchronbacken im Dezember 2019

Wie schön! Ausgerechnet Neujahrsbrezeln stehen beim Synchronbacken im Dezember 2019 auf dem Programm!

Dieses Gebäck steht zum Jahreswechsel in unserer Region eh immer auf dem Backplan.

 

Die Tradition ist uralt und die Brezeln sollen Glück und Wohlstand fürs kommende Jahr bringen.

Tatsächlich gibt es die Brezeln um diese Zeit nicht nur bei allen Bäckern in verschiedenen Größen zu kaufen, nein, sie sind auch begehrter Preis bei Kartenspielturnieren, dem Brezetagaigel, die hier in vielen Kneipen, wir sagen Boiza, abgehalten werden.

 

In meiner Kindheit brachte mein Vater meist gleich mehrere der Riesenbrezeln vom Gaigel heim. Das war zu Zeiten, als in unserer Dorfboiz fast noch jeder rauchte. Die Stumpen genannten, übel riechenden Zigarren gingen quasi nie aus und die Bauern saßen bei uns im Dorf auch mal mit Stallklamotten in der Wirtschaft.

Trotzdem waren die Brezeln immer heiß begehrt und wie viele hier in der Gegend backe ich sie bis heute. Stumpenrauch und Stallgeruch lasse ich allerdings weg.

Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut, als Zorra vom kochtopf und Sandra von From-Snuggs-Kitchen das Thema des Synchronbackens verkündet haben.

Das Rezept stammt vom Plötzblog und ist ein wenig anders, als meines.

Das macht Spaß! Hier findet Ihr übrigens die Resultate und Variationen der anderen Bäcker:


Lutz vom Plötzblog hat einen Teig mit Vorteig und Brühstück gewählt und seine Brezel ist etwas süßer angelegt, als die aus meinem Stammrezept. Dafür ist sein Teig unglaublich fluffig und mit relativ wenig Mehl ist eine wahre Riesenbrezel entstanden. Hier die Zutaten:

für den Vorteig
100 g Weizenmehl 550
100 g Milch
0,1 g Frischhefe

 

fürs Mehlkochstück

75 g Milch
15 g Weizenmehl 550

für den Hauptteig

Vorteig und Kochstück

280 g Weizenmehl 550
65 g Milch
10 g Frischhefe
1 Ei
25 g Zucker
70 g Butter
5 g Salz
1 Ei zum Abstreichen


am Vortag:

  • Zutaten für den Vorteig gut mischen und abgedeckt ca. 20 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen
  • fürs Kochstück Mehl in die Milch einrühren und unter ständigem Rühren erhitzen, bis es deutlich zähflüssig wird - nicht kochen!, dann vom Herd nehmen und noch ca. 2 Minuten weiter rühren, abdecken und mindestens 4 Stunden im Kühlschrank lagern (bei mir stand das Kochstück gut 12 Stunden im kalt)

 

am Backtag:

  • Vorteig und Brühstück mit Mehl, Milch, Hefe, Ei und Salz 5 Minuten auf niedrigster Stufe, dann 10 Minuten auf Stufe 2 kneten lassen
  • Butter und Zucker zugeben und weitere 10 Minuten auf Stufe 2 kneten
  • 60 Minuten abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen
  • einmal rundum falten
  • weitere 30 Minuten gehen lassen
  • ein Stück Teig - Lutz gibt 210g vor - abnehmen und rund wirken
  • Hauptteig ebenfalls rund wirken und ca. 15 Minuten entspannen lassen
  • den kleinen Teigteil in drei Stränge teilen und daraus einen Zopf flechten, der zu den Enden hin dünner ausläuft
  • restlichen Teig zu einem etwa 90cm langen, im Mittelteil dickeren Strang rollen
  • Backblech mit einer Backmatte oder einem Backpapier belegen, den großen Teigstrang darauf zu einer Brezel legen
  • Zopf auf den dicken Teil der Brezel platzieren
  • Ei aufschlagen und die Brezel damit bestreichen
  • nun eine weitere Stunde gehen lassen
  • Backofen auf 200° Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Brezel ein weiteres Mal mit Ei bestreichen
  • evtl. mit der Schere weitere Muster in den Teig schneiden (bei mir sieht man sie diesmal nicht wirklich gut, der Teig ging einfach zu gut auf!)
  • Brezel erst 10 Minuten auf mittlerer Schiene bei 200° backen, dann auf 180° reduzieren und weitere 20 bis 25 Minuten goldbraun backen

Wow, was für eine Monsterbrezel! Der Teig war extrem elastisch und der Ofentrieb nahezu unglaublich. Wahrscheinlich hätte ich sie ein wenig länger im Ofen lassen sollen, denn nach dem Backen fiel sie mir ein wenig zusammen, was aber auch an meinem wohl leicht übergangenem Teig liegen könnte. Nächstes Jahr werde ich mal eine Kombi aus Lutz´s und meinem Rezept versuchen, Vorteig und Kochstück beibehalten und meine gewohnte Zusammensetzung dazu kombinieren.

 

Herzlichen Dank an alle MitbäckerInnen, allen voran an die tollen Organisatorinnen. Ich habe immer so viel Spaß mit Euch. Auf ein gutes neues Jahr mit vielen gemeinsamen Back- und Kochabenteuern!

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Kommentare: 11
  • #1

    Volker (Mittwoch, 01 Januar 2020 12:24)

    Hallo Simone,

    spannend, hier in Hamburg kennen wir die Tradition überhaupt nicht und die Brezel bei Kartenturnieren als Gewinne verteilen finde ich spannend.

    Schönes Ergebnis.

    LG Volker

  • #2

    Franziska (Mittwoch, 01 Januar 2020 12:41)

    Du startest ja schon fleißig ins neue Jahr. Dafür hat meines geschäftig geendet: mit Bewerbungen schreiben.

    Laßt euch deine wunderbare Brezel schmecken!

    Liebe Grüße
    Franziska

  • #3

    Sarah von Kinder, kommt essen! (Mittwoch, 01 Januar 2020 13:02)

    Oh, sieht deins klasse aus.
    Den Brauch kenne ich hier im Ruhrgebiet auch nicht - interessant und eine tolle Erinnerung.
    Einen schönen Start ins neue Jahr dir.
    Bis hoffentlich zum nächsten Synchronbacken,
    Sarah

  • #4

    zorra vom kochtopf (Mittwoch, 01 Januar 2020 14:09)

    Ohja, das mit dem Stumpen und Stallkleidung in der Beiz kenne ich auch aus der Schweiz. Nur die Neujahrsbrezel war neu für mich. Aber ab sofort gibt es die jedes Jahr. Ich bin schon auf deine nächste Variante gespannt! Happy New Year!

  • #5

    Tamara von Cakes, Cookies and more (Mittwoch, 01 Januar 2020 14:14)

    Ein toller Brauch und deine Brezel ist sehr schön geworden. Danke dir für deine Geschichte dazu, bis jetzt kannte ich den Brauch noch nicht.

    Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute fürs neue Jahr.

    Liebe Grüsse
    Tamara

  • #6

    Sylvia von Brotwein (Mittwoch, 01 Januar 2020 16:14)

    Ein schönes neues Jahr!
    Das ist also der Grund, warum sie bei Dir so perfekt ausgesehen hat - jahrelange Übung zahlt sich einfach aus. :-)

  • #7

    Britta von Backmaedchen 1967 (Mittwoch, 01 Januar 2020 17:37)

    Liebe Simone,

    deine Neujahrsbrezel ist ein wahres Prachtstück, ich wünsche Dir für 2020 viel Glück und gutes Gelingen bei deinen Koch-/ und Backprojekten.

    Liebe Grüße
    Britta

  • #8

    Tina von Küchenmomente (Mittwoch, 01 Januar 2020 18:20)

    Frohes neues Jahr, liebe Simone! Dachte ich mir doch, dass du schon geübt im Brezelformen bist. Wie sonst bekommt man so eine Brezel hin? Rauchende Landwirte in Stall-Klamotten kenne ich auch noch von früher, allerdings ist der Brauch mit den Brezeln bei uns im Münsterland total unbekannt.
    Wir "sehen" uns bestimmt ganz bald bei einer der hoffentlich vielen gemeinsamen Aktionen in diesem Jahr. Ich freue mich darauf!
    Liebe Grüße
    Tina

  • #9

    Anna C. (Donnerstag, 02 Januar 2020 13:39)

    jetzt mußte ich doch neugierig gucken wo die "Boiza" sind in denen gaiglet wird....
    Sehr schön ist sie geworden, deine Brezel, ein würdiger Gewinn. Und dein 2020 wird hoffentlich ebenso schön.

  • #10

    Simone von zimtkringel (Freitag, 03 Januar 2020 06:59)

    Euch allen ein wundervolles neues Jahr!
    Wie lieb, dass Ihr so nette Kommentare da gelassen habt! ... ich hatte mit der Brezel in diesem Jahr so meine kleinen Problemchen. Ich habe den Teig deutlich zu lang gehen lassen, deshalb ist sie auch ein wenig flach und leicht knubbelig ausgefallen. Aber gut war sie allemal und deutlich schneller aufgevespert, als hergestellt!
    Grüßle aus dem Brezelland
    Simone

  • #11

    Birgit M. (Montag, 06 Januar 2020 17:14)

    Auch deine Brezel ist wirklich sehr gelungen. Liebe Grüsse Birgit