Croissants zum 26ten Synchronbacken

Croissants zum 26ten Synchronbacken

Vor selbstgemachtem Blätterteig hatte ich bislang immer Respekt. In der Theorie war mir schon klar, wie es funktioniert, aber irgendwie schwebte mir stundenlanges Kneten, Rollen und Falten vor.

Dabei mag Thomas Croissants unheimlich gerne. Aber so lange es einen guten Bäcker ums Eck gibt....

 

Gereizt haben mich solche Projekte aber eigentlich schon immer - schließlich seht Ihr hier die Frau, die bereits in Teenagerjahren versuchte, selbst Sauerkraut zu machen, was leider ein wenig überbordete und zu einem sehr großen, lange stinkenden Fleck auf unserer Dachbodentreppe führte.

 

Ja, ich bin für meine Küchenexperimente berühmt. Beim Blätterteig fehlte nur der letzte Schubs in die richtige Richtung!

 

Glücklicherweise gibt es ja in regelmäßigen Abständen das Synchronbacken von Zorra und Sandra.

Die beiden sind in dem Fall praktisch die Anschubser!

 

Ausgerüstet mit einer drei Seiten langen Anleitung ging es vergangenen Samstag also auf ins Abenteuer #Pfingstsynchronbacken. Mit dabei und darüber gebloggt haben übrigens eine Menge interessanter Blogger. Schaut doch mal bei Manuela von Vive la réduction! , bei Tina von küchenmomente, bei Dagmar von Dagmars Brotecke, bei Caroline von Linal´s Backhimmel, bei Conny von Mein wunderbares Chaos, bei Zorra von 1xumrühren bitte aka kochtopf, bei Birgit M. von Backen mit Leidenschaft, bei Steffi von dulcipessa und natürlich bei Sandra von From-Snuggs-Kitchen  vorbei!

Anders als sonst habe ich mich sogar mal ziemlich genau ans Rezept gehalten, von ein wenig mehr Mehl abgesehen. Daran merkt man meinen Respekt, schließlich stammt das Rezept von der großen Julia Child. Hier die Zutaten:

250g Weizenmehl plus etwas mehr zum Arbeiten

7g Frischhefe

5g Zucker plus 10g Zucker

30ml lauwarmes Wasser

9g Salz

120g lauwarme Milch

2 EL Sonnenblumenöl

150g kalte Butter

1 Ei plus etwas Wasser für die Eistreiche

Zorra hat uns freundlicherweise mit einer detaillierten Anleitung ausgestattet. Ich war ehrlich gesagt schon mittendrin, als mir die leicht beunruhige Erkenntnis kam, dass ich das so, oder so ähnlich auch versuchen sollte, hier zu vermitteln. Uff!

Erstmal der einfache Teil. Ich habe übrigens Samstag am frühen Nachmittag begonnen:

  • aus Hefe, Wasser und 5g Zucker in der Schüssel der Küchenmaschine einen Vorteig rühren und kurz stehen lassen, bis die Hefe reagiert
  • 10g Zucker und Salz in der Milch auflösen und zusammen mit dem Öl und dem Mehl zum Vorteig geben
  • 8 Minuten auf der kleinsten Stufe kneten
  • Schüssel zudecken und bei Zimmertemperatur 3 Stunden gehen lassen
  • Teig auf einer gemehlten Arbeitsplatte zu einem Rechteck von ca. 20x 30 cm drücken
  • oberes Drittel der Teigplatte zur Mitte falten, unterstes Drittel wieder über die Mitte falten, Teig zurück in die Schüssel legen und bedeckt weitere 1,5 Stunden gehen lassen

Mittlerweile war es schon früher Samstagabend und ich hatte die drei Seiten lange Anleitung sicher schon zehnmal gelesen und war zu der Erkenntnis gekommen: Einfach machen! Schritt für Schritt abarbeiten, dann ist es gar nicht so kompliziert, wie man vielleicht meint. Wichtig ist, dass die Butter recht kalt bleibt, also ruhig zwischendrin im Kühlschrank zwischenparken.Und weiter im Text:

  • die kalte Butter auf eine Hälfte eines Backpapiers legen und mit der andern Hälfte bedecken. Jetzt wurde es bei mir etwas brachial: Mit der Teigrolle habe ich die Butter versucht, gleichmäßig dünner zu hauen. Ziel war ein Rechteck von ca. 25 x 19cm, was mir erstaunlicherweise mit sanfter Gewalt relativ gut gelang
  • Hefeteig auf bemehlter Fläche mit den Händen zu einem Rechteck von 35 x 20cm drücken
  • Butter auf die obere Hälfte des Teigs legen und dabei einen Teigrand von ca. 1 cm lassen
  • butterfreies Teigteil nach oben über das mittlere Drittel klappen, dann den gebutterten Teil nach unten über die beiden nun doppelt gelegten Drittel klappen
  • Teig um 90° drehen, dass das kurze Teil zum Bäcker zeigt und vorsichtig, ohne dass Butter heraus quillt, zu einem Rechteck von 35 x20 cm ausrollen
  • noch einmal wie einen Brief falten, also ein Drittel über das mittlere Drittel klappen und das obere Drittel dann über die beiden doppelt gelegten Drittel klappen
  • Teig in Folie packen und zwei Stunden in den Kühlschrank packen

Seid Ihr noch bei mir? Ich weiß, die Anleitung liest sich ungemein kompliziert, aber glaubt mir: Erstens lohnt sich das Ergebnis, zweitens ist jedes Küchenabenteuer die Mühe wert und drittens: Einfach machen, denn das schwierigste an der Sache ist es, bei der  langen Anleitung nicht den Faden zu verlieren. Die eigentlichen Schritte sind völlig logisch!

  • Teig aus demKühlschrank nehmen und mit der geschlossenen Längsseite zum Bäcker hin auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen, mit dem Nudelholz etwas flach klopfen und etwa 10 Minuten entspannen lassen
  • Teig wieder auf ca. 35 x 20cm rollen und noch einmal in Drittel falten, wie oben beschrieben
  • in Folie packen und über Nacht in den Kühlschrank legen. Den Teig dabei mit einem Brett und einem Gewicht beschweren, damit er nicht zu sehr aufgeht

Am nächsten Morgen:

  • Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsflache ca. 20 Minuten ruhen lassen
  • Teig zu einem Rechteck von 50 x 12 cm ausrollen und halbieren
  • jedes Teigrechteck auf 38 x 12cm ausrollen, dabei schnell arbeiten, da die Butter nicht zu warm werden darf. Zur Not das nicht bearbeitete Teigstück wieder im Kühlschrank zwischenlagern
  • jedes Rechteck in drei gleich große Quadrate schneiden und diese jeweils diagonal halbieren
  • die Dreiecke etwas lang ziehen und von der langen Seite her zu Croissants rollen und diese auf zwei mit Backpapier belegte Bleche setzen

Jetzt ist es tatsächlich fast geschafft:

  • Backofen auf 230° Umluft heizen
  • Ei mit etwas Wasser verquirlen und die Hörnchen damit einstreichen
  • beide Bleche gleichzeitig in den aufgeheizten Ofen schieben und etwa 10 bis 12 Minuten goldbraun backen
  • Croissants aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter etwa 10 Minuten abkühlen lassen

Boah, war das ein luxuriöses, wenn auch spätes Sonntagsfrühstück! Meine Croissants wurden übrigens ein wenig dunkel, deshalb habe ich die Temperatur und Backzeit hier im Rezept auf meinen Backofen angepaßt.

 

Lecker waren sie allemal und ich hatte wie immer unheimlichen Spaß beim Synchronbacken, das Zorra und Sandra mal wieder perfekt vorbereitet hatten. Danke Euch beiden!

 

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Kommentare: 8
  • #1

    Tina von Küchenmomente (Mittwoch, 23 Mai 2018 11:09)

    Hallo Simone,
    ich habe es genauso gemacht wie du. Das Rezept zig mal überfolgen, dann einfach angefangen und Punkt für Punkt abgearbeitet. Mit der Backtemperatur hatte ich leider die gleichen Probleme wie du - mein erstes Blech war fast verbrannt...Leider habe ich beim Wickeln total versagt...Deine Exemplare sehen wirklich klasse aus!
    Bis zum nächsten Mal
    Liebe Grüße
    Tina

  • #2

    Jenny (Mittwoch, 23 Mai 2018 11:10)

    Ich habe auch mitgebacken und mich genau an das Rezept gehalten, leider sind die Croissants bei mir gar nichts geworden, sodass ich das Rezept nicht veröffentlicht habe :-(
    Aber wie schön, dass es bei dir so gut geklappt hat, sie sehen wirklich toll aus!

  • #3

    zorra vom kochtopf (Mittwoch, 23 Mai 2018 13:19)

    Das freut mich, dass ich als Anstubser fungieren konnte. Immer gerne und wie du schreibst, selbstgebackene Croissants ist der Luxus schlechthin!

  • #4

    Conny (Mittwoch, 23 Mai 2018 13:20)

    Liebe Simone,

    das Synchronbacken war dieses Mal tatsächlich ein zeitaufwändiges Abenteuer mit zunächst ungewissem Ausgang. Aber es hat sich ja sowas von gelohnt! Ein wunderbares Rezept. Und ich habe immer noch die Hoffnung, dass das mit ein bisschen Routine alles etwas leichter von der Hand gehen könnte. Vielleicht sollten wir eine Checkliste für dieses Rezept entwerfen? Mit Kästchen zum Abhaken...

    Herzlichst, Conny

  • #5

    Steffi (Mittwoch, 23 Mai 2018 13:48)

    Liebe Simone,
    das sieht mir ja nach einem sehr gelungenen Küchenexperiment aus. Die Geschichte mit dem Sauerkraut könnte von mir sein ;) Ich muss auch immer alles ausprobieren und manchmal geht da eben auch was schief. Deine Croissants sind auf jeden Fall alles andere als schief gegangen und sehen ganz köstlich aus!
    Liebe Grüße, Steffi

  • #6

    Dagmar (Mittwoch, 23 Mai 2018 18:54)

    Die sehen aus wie vom Bäcker...du hast ja geschrieben ihr habt einen super Bäcker um die Ecke...!!! Spaß muss sein, die sind dir wirklich gut gelungen, mit der Temperatur muss jeder
    ausprobieren, die Öfen heizen eben doch unterschiedlich.

    Lieben Gruß
    Dagmar

  • #7

    Simone von zimtkringel (Mittwoch, 23 Mai 2018 19:09)

    Vielen Dank, Ihr Lieben!
    Ja, einfach kann ja jeder, deshalb finde ich solche Rezepte extrem reizvoll. Ausserdem macht es mir Spaß, von Euch allen immer nebenher Eure Fortschritte zu sehen. Die Idee mit dem Synchronbacken ist einfach klasse!
    So, und jetzt hab ich endlich Feierabend und Zeit , mich auf Euren Blogs umzugucken. Bis gleich!
    Simone

  • #8

    manuela (Mittwoch, 23 Mai 2018 19:44)

    na, da hat aber jemand die sache mit dem wickeln auf anhieb verstanden. vorbildlich! respekt! :D