Prasopita - Lauchpastete mit Artischocken

Puh, mir fehlen die spontanen Anfragen der Freunde, die fast keine Worte brauchen und meist so ablaufen: Floischle? - Gerne! - Siebene? - Au ja!

Oder die spontanen Kaffee-  und Cocktailrunden mit meiner Mama.

Und die mutigen Verkostungen durch die lustigen Menschen der großen, bunten Familie, die manches meiner Küchenexperimente probieren müssen, ob sie nun wollen oder nicht. Es ist einfach schön, zusammen zu Essen, auch, wenn das momentan nicht geht. Irgendwann, meine Lieben, irgendwann!

Nun wünscht sich Ina internationale Rezepte.

 

Mal gucken, was sich machen läßt.

 

Also, bei mir gibt es griechische Prasopita, Pita mit Lauch- und Artischockenfüllung. Die kenne ich so ähnlich von der kroatischen Mama meiner Schwägerin, wobei ich sie mit Zutaten vom schwäbischen Wochenmarkt zubereite, das Rezept teilweise aus einer britischen Zeitschrift übernommen habe und den Filoteig durch einen österreichischen Strudelteig ersetze.

 

Bämm! Internationaler geht fast nicht!

 

Ach doch: Mein schweizer Mann fand sie eher so naja, weil mit ohne Fleisch, während sie meiner böhmischstämmigen Mama sehr gut geschmeckt hat.

 

Und ja, die Pita ist kein wirklicher Hingucker, aber glaubt mir, sie ist so gut!

Zutaten:

 

2 große Stangen Lauch

1 rote Zwiebel

2 große Knoblauchzehen

250g eingelegte Artischocken

250g Frischkäse

2 EL Öl

50g Parmesan

1 Ei

1 Handvoll frische Kräuter, hier Schnittlauch, Petersilie, Thymian und Oregano

1 Rolle (250g) fertig gekaufter Strudelteig, weil, seien wir ehrlich, zwar meine Mama Erika und die Mama Maria meiner Schwägerin wunderbaren, papierdünnen Strudelteig hinbekommen, ich aber deutlich zu ungeduldig dazu bin. Und zu ungeschickt. Zu faul ausserdem. Nun ja.

Salz, Pfeffer

3 EL Butter

weißer und schwarzer Sesam

 

• Gemüse und Kräuter waschen, bzw. schälen
• Artischocken abtropfen und in dünne Spalten schneiden
• Lauch in feine Ringe, Zwiebel und Knoblauch in kleine Würfel schneiden
• Kräuter trocken schütteln und hacken
• Lauch und Zwiebel im Öl in einer großen Pfanne anbraten, dabei gelegentlich rühren und nicht zu dunkel werden lassen
• Knoblauch dazu geben und weitere 2 Minuten mitbraten
• vom Herd nehmen, Artischocken vorsichtig untermischen und alles abkühlen lassen
• mittlerweile die Butter schmelzen
• mit einem kleinen Teil davon die Form (hier eine emaillierte Tepsija aus Kroatien, ist sie nicht schön?) einfetten
• Frischkäse, Parmesan, Kräuter und Ei in die nun abgekühlte Gemüsemischung einarbeiten

• würzen, je nachdem, wie kräftig die Artischocken gewürzt waren, kräftig abschmecken
• Backofen auf 200° Umluft vorheizen

Achtung, ab hier muss einigermaßen zügig gearbeitet werden, sonst trocknet der Strudelteig aus und wird brüchig.

• Teig auf einer geeignet großen Fläche mit dem Trennpapier, auf dem er normalerweise gelagert ist, ausrollen (sollte kein Papier dabei sein, auf einer Tuch ausrollen)
• die unteren zwei Drittel von kurzer Seite zu kurzer Seite mit der Füllung bestreichen
• das obere Drittel mit geschmolzener Butter bepinseln
• an beiden kurzen Enden ein paar Zentimeter einklappen, damit später nichts ausläuft
• nun den Teig von der mit Füllung bestrichenen Seite her mit Hilfe des Trennpapiers zu einer langen Rolle rollen (das Papier dabei natürlich abziehen und nicht mit einrollen! Mann, Mann, Mann, das muß ich wohl nicht extra erwähnen, hoffe ich...
• vorsichtig zu einer Schnecke drehen

• in die Form heben
• mit der restlichen geschmolzenen Butter einpinseln - Vorsicht, der Teig ist brüchig!
• mit weißem und schwarzem Sesam bestreuen
• in der Mitte des Backofens ca. 30 Minuten backen, bis die Prasopita goldbraun ist
• in der Form etwas abkühlen lassen
• lauwarm oder kalt zu Salat und einem schönen Glas Wein servieren oder einpacken und zum nächsten Potluck mitbringen

Liebe Ina, was für ein schönes Event und was für eine schöne Idee! Ich hoffe, du hast an meiner Lauch-Artischocken-Pita Freude, wir hatten es jedenfalls. (Nun gut, ausser dem Mann, der lieber Fleisch in der Pita mag). Herzliche Grüße aus dem sehr internationalen Schwaben!