Ofenkartoffeln mit Shrimps und so

Interessant, wie das Leben in Coronazeiten langsam aber sicher eine ganz eigene Dynamik entwickelt.

Normalerweise in einen sehr strengen, durch die Öffnungszeiten der Buchhandlung festgelegten Zeitplan eingebunden, habe ich plötzlich Zeit.

 

Ungewohnt, um es ganz locker zu formulieren.

Ich habe mir ganz viel vorgenommen. Tolle Dinge! Wichtige Dinge! Dinge, die ich längst machen sollte! Dinge, die ganz oft mit Schrubber, Lappen und Putzmittel zu tun haben.

 

Ähm.... Ich bin eine tolle Planerin. Das Planen erfordert echt viel Zeit und Energie.

Deshalb erledige ich .... Nix! Prokrastination at its best.

Viel lieber koche und backe ich jeden Tag. Die Family wurde selten so üppig bekocht, wie zur Zeit.

 

Dazu kommt, dass ich zur Zeit nur einmal pro Woche für unsere 82jährige Mutter und für uns einkaufen gehe, was generalstabsmäßig geplant wird. Danach geht Herr zimtkringel nochmal und kauft alles ein, was ich vergessen habe.

Ihr merkt, hier kommt wieder mein planerisches Talent durch. Nicht.

Ich plane für sämtliche Eventualitäten. Nicht, dass zur Klopapierknappheit womöglich auch eine Schokoladen- oder Käseknappheit kommt! Oder womöglich, Gott behüte, eine Saucen- und Dipknappheit! Aaaaaaaaaaaaaargh! Haben wir noch genug Marmelade? Nicht, dass die bei uns einer essen würde, aber man weiß ja nie. Panik! Chips gehen aus! Wir haben nur noch drölfzig verschiedene Essigsorten daheim! Einkaufen! 

Langer Rede, kurzer Sinn, heute wird der Vorrat ein wenig geleert. Schon allein deshalb, weil man bald nicht mehr in die Küche kommt, ohne über Dinge steigen zu müssen und der Herr zimtkringel jedesmal flucht, wenn ihm beim Öffnen des Kühlschranks Zeug entgegen fällt. Dabei schult das doch ganz wunderbar das Reaktionsvermögen.

 

Nun denn, es gibt Ofenkartoffeln mit zweierlei Topping, auf dass der Kühlschrank sich leere!

Für 3 echt hungrige Menschen:

9 möglichst große Kartoffeln

Salz und Pfeffer

100g Krabben in Lake

2 EL Mayonnaise

5 EL Joghurt, hier der selbstgemachte

1 EL Ketchup

1 TL fruchtiger Balsamico oder Zitronensaft

1 TL Grappa (plus immer ein Schluck für die Köchin)

1 Prise Zucker

250g Quark 40%

1/2 Körbchen Kresse

1/2 Bund Schnittlauch

2 Stiele Basilikum

1 Knoblauchzehe

Ausserdem gab es bei uns Friseesalat dazu.

  • Kartoffeln gut abbürsten und in Salzwasser ca. 20 Minuten vorkochen
  • Kartoffeln entweder einzeln in Alufolie wickeln und im auf 200° Umluft vorgeheizten Backofen weitere 20 Minuten garen, oder wie ich, die wieder abgekühlten Kartoffeln in einen gut gewässerten Kartoffeldiable, also einen Tontopf für Kartoffeln, geben, diesen in den kalten Backofen stellen , auf 200° Ober-/Unterhitze einstellen und die Kartoffeln ca. 30 Minuten im Backofen lassen
  • mittlerweile den Sud der Krabben abschütten
  • aus Mayonnaise, Ketchup und 2 EL vom Joghurt eine Creme rühren
  • Krabben und ein paar klein gehackte Halme vom Schnittlauch zugeben
  • mit Balsamico, Zucker, Salz und Grappa leicht süßlich, aber würzig abschmecken
  • ein Schluck Grappa für die Köchin (so will es das Gesetz, oder nicht?)
  • für den Kräuterquark die restlichen gewaschenen und trocken geschüttelten Kräuter hacken, bzw. die Kresse abschneiden
  • Quark mit dem restlichen Joghurt glatt rühren
  • Knoblauchzehe schälen, sehr fein reiben oder quetschen und zum Quark geben
  • mit Salz und Pfeffer würzen
  • Kräuter unterrühren
  • Kartoffeln mit den Dips toppen und losgabeln

Das war ja einfach!

Ups, der Kühlschrank ist nicht merklich übersichtlicher geworden. Aber immerhin ist die Kartoffelkiste ein wenig leerer und unsere Mägen sind deutlich voller.

Ich geh dann mal den nächsten Einkauf planen, Krabben sind ja aus.

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Kommentare: 4
  • #1

    Franziska (Donnerstag, 16 April 2020 19:28)

    Hej Simone,

    ich habe so lachen müssen! Hier führte jetzt an der Grundreinigung kein Weg mehr vorbei. Eine Nachbarin hatte ein Regal zum Verschenken angeboten. 190 cm hoch! Man kann nie zu viel Regal haben, oder? Jedenfalls kleben die Augen und die Bronchien hatten seit gestern auch ihren Spaß. (Wo kommt das Zeug eigentlich her? Schnippst da irgendeine Fee einmal pro Halbjahr mit den Fingern und es macht Wuuuuusch??)

    Einen entspannten Abend wünsche ich Dir!
    Franziska

  • #2

    Simone von zimtkringel (Samstag, 18 April 2020 19:36)

    Hi Franziska, Regalmeter sind was Feines! Heuschnupfen dagegen ist ein Arsch!
    Ich wünsch dir trotzdem ein wunderschönes Wochenende und hoffe ein wenig, dass die Menschen hier auch bei tollem Wetter und rasend gallopierenden Frühlingsgefühlen vernünftig sind und daheim bleiben oder wenigstens schön Abstand halten.
    Liebe Grüße
    Simone

  • #3

    Carina (Sonntag, 03 Mai 2020 08:55)

    Das gabs gestern bei uns, und es war wieder sehr lecker. Wie alle Zimtkringel-Gerichte! Sogar der Weingart hat das Essen mit einem "schmeckt gut!" betitelt und auf die zu fleischlosen Gerichten sonst obligatorische Büchse Dosenwurst verzichtet. Und das will was heißen!

  • #4

    Simone von zimtkringel (Sonntag, 03 Mai 2020 11:54)

    Ha, ich mag den Weingart und seinen Hang zu handfester Kost! Dosenwurst ist eine feine Ergänzung und paßt quasi zu allem.... ausser vielleicht zu Grießbrei. Obwohl...
    Liebe Grüße und bis bald, o Wundervolle
    Simone