Glögg - etwa Warmes braucht der Mensch

In meiner Heimatstadt Nürtingen, tief in Schwaben, gibt es seit vielen Jahren in der Altstadt für ein paar Tage im Dezember ein kleines, feines, skandinavisch angehauchtes Weihnachtsdorf .

Nicht nur das: Am Samstag und Sonntag um den  13. Dezember - also dem Lucia-Tag - herum, zieht eine Kinderprozession durch die Altstadt, angeführt vom Julbock, der heiligen Lucia mit Lichterkranz und vielen kleinen Trollen, die Lussekatt, das schwedische Weihnachtsgebäck, an Kinder verteilen und mit den Marktbesuchern schwedische Weihnachtslieder singen.

Schweden, Schwaben... zumindest für die paar Stunden im Advent scheint das gar nicht so weit von einander entfernt.

Zeit, ein wenig näher zu rücken!

Ausserdem ist gerade die Zeit der Adventskalender angebrochen.

Ehe ich demnächst meinen Gastauftritt beim großen kulinarischen Adventskalender habe, hüpfe ich schnell zu Carina von Coffee2Stay. Auch sie gestaltet einen Adventskalender. Den allerersten auf ihrem Blog.

Schließlich ist jede Zeit eine gute Zeit, neue Blogger mit spannenden Blogs kennenzulernen.

Carina ist weit gereist und hat eine Vorliebe für Skandinavien. Da paßt mein Glögg doch wunderbar!

Bei Carina findet Ihr Geschichten, die eine Tasse Kaffee lang sind.

Mein kleiner Beitrag ist auch eine Tasse lang... aber hier reden wir von einer Tasse Glögg!

Grob gesagt ist Glögg die schwedische Version des Glühweins. Aber nur fast.

Tatsächlich hat Glögg die eine oder andere Umdrehung mehr, als der bei uns übliche Glühwein aufweisen kann. Plus, es gibt etwas zu Kauen! In einen anständigen Glögg gehören Rosinen und Mandelstifte. Und ja, die baden in Alkohol und haben es irgendwann in sich!

Glögg gibt es auf unserem kleinen Weihnachtsmarkt natürlich auch.

Anders übrigens in Schweden, da ist Glögg ein eher privates Getränk und wird in der Adventszeit mit Freunden und der Familie getrunken.

Das hat einen ebenso schnöden, wie sachlichen Grund: In der Heimat das sogenannten Schwedenpunsches darf Alkohol nämlich nicht auf der Strasse verkauft werden.

Wenn bei uns dagegen die Lucia durch die Altstadtgassen zieht, nun, dann wird es manchem wahrscheinlich nicht nur wegen der vielen Lichter warm ums Herz...

Ich sollte wohl erwähnen, das ich Alkohol nur in sehr geringen Dosen vertrage, ehe ich beginne, mit durch die Gassen zu tanzen.

• Zucker mit Wein, Nelken, Sternanis, Zimt, Kardamom und dem in Scheibchen geschnittenen  Ingwer unter Rühren erwärmen, aber NICHT KOCHEN lassen

Bei der alkfreien Variante gehen wir einfach parallel vor, wobei es da nicht so schlimm ist, wenn die Flüssigkeit versehentlich kocht.

• wenn der Zucker sich aufgelöst hat, nehmen wir den Topf vom Herd, geben den Schnaps und die Rosinen dazu, legen nen Deckel auf dem Topf und vergessen den Pott einfach für einen Tag

Nein, nicht nachts Probeschlückchen nehmen! Ich erwähn´s nur aus gegebenem Anlass!

• am Folgetag fieseln wir die Gewürze aus dem Sud, lassen die Rosinen aber drin
• vorsichtig wieder erwärmen, dabei natürlich wieder darauf achten, dass es nicht kocht, sonst geht uns der ganze schöne Alkohol flöten
• ein Schlöckchen versuchen! Glögg soll wirklich, wirklich süß sein! Also, bei Bedarf gerne nachzuckern!

• nun kommt pro Portion ein Löffel von den alkoholisierten Rosinen, die mittlerweile die Konsistenz von dicken Maden... aaaaah! ... Kopfkino! Wir denken jetzt nicht drüber nach, wie die Rosinen aussehen!                 Wo war ich? Ach ja, die Rosinen und ein paar Mandelstifte kommen in jedes Glas.
• mit jeweils einer Kelle Glögg auffüllen
• und dann noch ne Kelle
• und noch eine
• ooooh, leer!

Eyey ismirwarm! Sehr, sehr warm.....

Ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit, viel Spaß mit Carina´s Adventskalender und immer warme Hände, Ohren, Füße und Herzen!