Cılbır - nicht nur zum Frühstück genial

Dass bei uns Eier auf keinem sonntäglichen  Frühstückstisch fehlen dürfen, habe ich ja nun schon oft genug gesagt. Dass unsere von freilaufenden Weidehühnern aus der direkten Nachbarschaft kommen, wisst Ihr auch.

Nun wird es dringend Zeit, neue Varianten auf Tisch und Blog zu bringen.

Ich liebe Shakshuka, aber da das in letzter Zeit in den gesammelten Blogs der Nation und zig Kochbüchern aufgetaucht ist, zeige ich das jetzt mal nicht....noch nicht....ach, seien wir ehrlich, irgendwann wird es auch hier auftauchen.

Momentan habe ich aber einen anderen Liebling:  Cılbır, den türkischen Frühstücksklassiker.

Kennt Ihr nicht? Müßt Ihr unbedingt kennen lernen!

Cılbır hat nämlich alles, was ich als Nicht-süß-Frühstücker liebe: Ei, Joghurt, Knusper, Kräuter, Schärfe und vor allem unglaublich viel Geschmack.

Gut, Küssen ist danach vielleicht nicht angesagt, aber da müßt Ihr durch!

Für zwei Frühstücker:

60g Butter

1/2 TL Pul Biber, getrocknete Paprikaflocken mild

1 große Prise Pul Biber scharf

1/4 TL Paprika vera, geräuchertes Parikapulver

4 Eier

250g griechischen Joghurt (10% Fett)

1 große Knoblauchzehe

Salz, Pfeffer, Zucker

1 Handvoll Dill

etwas Schwarzkümmel

ausserdem Essigwasser

und knuspriges Brot zum Dippen

• Wasser mit einem Spritzer Essig bis zum Siedepunkt erhitzen, aber nicht kochen lassen
• mit einem Rührlöffel so lange rühren, bis sich in der Mitte ein kleiner Strudel ergibt
• Eier einzeln aufschlagen und in den Strudel setzen- wie man sieht, lagere ich die Eier einzeln in Tassen zwischen, diese Schissermetheode funktioniert bei mir am besten!
• 3 bis 4 Minuten sieden lassen, dabei das Eiweiß mit einem Löffel zusammenschieben, dass sich ein kompaktes, pochiertes Ei ergibt

• Ei mit dem Schaumlüffel abfischen und vorsichtig auf einem Tellerchen zwischenlagern, bis alle fertig sind
• nebenher Butter in einem kleinen Topf heiß werden lassen
• Pul Biber und Paprika vera einrühren, Butter kurz aufschäumen lassen, vom Herd nehmen und abkühlen lassen
• Joghurt glatt rühren
• Knoblauch hinein pressen und mit Salz, Zucker und Pfeffer würzen
• Joghurt auf zwei tiefen Tellern verteilen, pochierte Eier darauf legen
• Würzbutter vorsichtig darüber geben
• mit gehacktem Dill, ein paar weiteren Pul Biber-Flocken und Schwarzkümmel toppen
• mit geröstetem Brot servieren und genießen!

Na, was sagt Ihr? Hammer, oder? Ich könnte das ja jeden Tag frühstücken, mal davon abgesehen, dass ich momentan wegen Intervallfasten nicht frühstücke und dass es meine Kunden vielleicht knoblauchtechnisch nicht so toll fänden. Ein Glück gibt es Sonntage mit seeeehr spätem Frühstück und der Möglichkeit, die Knoblauchfahne ein wenig auszulüften! So gesehen: Afiyet olsun, Ihr Lieben!