Von meiner Großtante Eleonore habe ich ja schon berichtet. Ihre Weihnachtsbrödlestüten unter anderem mit Tante Lore´s Schokoladenbrot waren nahezu legendär.
Ein brisantes Thema, das allerdings jeden Advent im Gespräch aufkam und auch heute noch aufkommt, war die Diskussion um die Fiaßla.
Fiaßla ja oder nein, und wenn ja, dann schief oder gerade?
Fiaßla? Füßchen? Na? Kennt Ihr nicht?
Anisbrödle und auch die edlere Version, die Springerle, müssen Füßchen bekommen, also in zwei Schichten aufgehen.
Lore war Spezialistin für Anisbrödle. Und wenn die keine Fiaßla bekamen, war das Chrischtkendle in akuter Gefahr!
Vorab: Ich bin nicht die Anisbrödles-Heldin. Ihr werdet noch sehen, was ich damit meine.
An sich sind Anisbrödle ganz einfach gemacht.
Wenn man nicht so genau hin schaut, könnte man sie fast für halbe Macarons halten, allerdings fehlen hier die Mandeln im Teig.
Für drei Bleche braucht man
200g Puderzucker
2 mittlere Eier
150g Weizenmehl Type 405 plus etwas mehr für die Bleche
und 1 TL gemahlenen Anis
Fett für die Bleche
Ausserdem einen Spritzbeutel mit runder Tülle und etwa einen halben Tag Geduld, denn die Plätzchen sollten 12 Stunden trocknen, sonst wird´s nix mit den Fiaßla.
- Puderzucker sieben
- mit den Eiern auf höchster Stufe mindestens 5 Minuten weißcremig schlagen
- Backbleche fetten und mit Mehl bestäuben
- Anis mit Mehl mischen und nach und nach zur Ei-Zucker-Masse hinzufügen
- in den Spitzbeutel füllen und mit genügend Abstand kleine Tupfen auf die Bleche spritzen DABEI DIE SPRITZTÜLLE MÖGLICHST GERADE NACH OBEN WEG ZIEHEN!
Laut meiner Mama ist bei Plätzchen kleiner eleganter, aber wer mich kennt, weiß, dass Geduld nicht meine Stärke ist. Immerhin bringe ich es bei den drei Blechen gerade noch über mich, die Tupfen aus dem relativ zähen Teig etwa auf 50Cent-Größe zu halten.
- die rohen Plätzchem mindestens 8 Stunden, eher noch 12, offen trocknen lassen
- nach der Wartezeit Backofen auf 160° Ober-/Unterhitze vorheizen und die Plätzchen 18 bis 20 Minuten sehr hell backen
So, nun gilt´s! Haben deine Brödle Fiaßla bekommen?
Äh ja, schon.... Blöderweise habe ich die erste Lage mit Umluft gebacken und die hat sie quasi schief geblasen.
Aber Füßchen haben sie... Ganz ehrlich, sie schmecken auch ohne - vorausgesetzt, man mag Anis.
Aber krumm, zu dunkel oder gar ohne Fiaßla zieht man sich den Zorn der Tanten zu!
Wollte ich nur erwähnt haben...
Kommt mit zum Adventskaffee! Es ist Sonntag und da schau ich gerne beim #sonntagsglück von Soulsistermeetsfriends vorbei!
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Katrin / soulsister meets friends (Mittwoch, 04 Dezember 2019 16:42)
liebe Simone,
Danke für den tollen Link bei meinem Netzwerkprojekt #sonntagsglück. Ich steh' ja total auf Anisplätzchen ... deswegen bist du mit deinem schönen Rezept auch gerade mein LiebLINK der Woche auf Facebook geworden. MAch's dir nett im Advent!
herzlichst Katrin / soulsister meets friends
Simone von zimtkringel (Donnerstag, 05 Dezember 2019 07:17)
Liebe Katrin, ich freu mich immer, wenn ich beim #sonntagsglück dabei sein kann. Ich habe bei dir schon so viel schöne, interessante und lustige Blogs und Blogger entdeckt. Und LiebLINK der Woche zus ein, ist natürlich eine Ehre!
Liebe Adventsgrüße
Simone
Connie (Freitag, 19 November 2021 08:50)
Bei uns daheim wird regelmässig diskutiert, ob die Anisbrödle Füssle oder Häubchen haben. Meiner Meinung nach haben sie Füssle, mein Mann (ein sturer Nordhesse) behaupt, sie haben Häubchen. Mir sind noch nie Anisbrödle oder Springerle mit Häubchen begegnet, die hatten IMMER Füssle.
Wie haben es bisher EINMAL geschafft, Anisbrödle zu backen, die schöne Füssle hatten. Nach mehreren Jahren habe ich entnervt aufgegeben - die Springerle meiner Oma hatten immer schöne Füssle, ich weiss nicht, was sie gemacht hat.
Versuchen wir es dieses Jahr nach deinem Rezept wieder (vielleicht liegt es ja auch am nordhessischen Rezept, dass es mit den Füssle nicht klappt), ich glaube an den Erfolg ;-).