Je nachdem, woher Ihr kommt, kennt Ihr die schwäbischen Bubaspitzle vielleicht unter dem Begriff Schupfnudeln oder Fingernudeln.
Naja, oder vielleicht auch gar nicht, was aber sehr schade für Euch wäre, handelt es sich doch bei dieser Spezialität aus der süddeutschen und österreichischen Küche um richtiges, echtes Comfort food.
Ja, Schupfnudeln machen satt und zufrieden! (Und laßt Euch nicht von dem Bild irritieren, die werden abgefettet und sind nachher deutlich weniger schmalzig!)
Bei meiner Oma Marie, die aus dem Sudetenland kam, gab es übrigens eine etwas größere Variante, die Stubberle genannt wurde und die ich heiß und innig liebte.
Tatsächlich gibt es Varianten aus Weizen- und Roggenmehl. Ich zeige Euch heute aber die schwäbische Variante aus gekochten Kartoffeln, die sowohl süß, als auch salzig auf den Tisch kommt.
Für 4 Personen als Beilage:
1kg mehligkochende Kartoffeln, gerne am Vortag in Schale gekocht
125g Weizenmehl plus deutlich mehr zum Arbeiten
2 EL Speisestärke
2 Eier
Salz, Pfeffer, gemahlene Muskatnuss
Butterschmalz oder Butter zum Anbraten
- am Vortag gekochte, abgekühlte Kartoffeln schälen und entweder durch die Kartoffelpresse drücken oder auf dem Hobel fein reiben, mit der Maschine wird die Masse zu schnell schmierig
- mit Mehl, Eiern, Stärke und den Gewürzen zu einem glatten Kartoffelteig mischen und mit den Händen kneten, bis der Teig gut zusammen hält (ja, das ist ne pappige Sache, aber es lohnt sich) - die Konsistenz ist sehr von den Kartoffeln abhängig - sollte der Teig zu weich sein, ruhig Mehl nachgeben
- 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen
- auf der bemehlten Arbeitsfläche zu 2 langen Rollen formen, dabei die Hände gut einmehlen, das Zeug pappt wie Hölle!
- gleichmäßige Stücke abschneiden und daraus etwa daumenlange, fingerdicke, an beiden Enden spitz zulaufende Schupfnudeln formen
Öhm, spätestens jetzt fällt Euch vielleicht auf, woher der Name Bubaspitzle kommt?
Ja, wir Schwaben sind für unsere Eloquenz und sprachliche Finesse bekannt.
- in einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen, Hitze reduzieren und Schupfnudeln portionsweise ein paar Minuten im nur noch leicht siedenden Wasser ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen
- mit einer Schaumkelle heraus heben und gut abtropfen lassen
- mittlerweile Butterschmalz in einer weiten Pfanne erhitzen (übrigens eignet sich ein Wok dafür ganz hervorragend!)
- Schupfnudeln unter häufigem Wenden von allen Seiten gut anbraten und dann bei Bedarf vor dem Servieren kurz auf einem Küchentuch abfetten oder auch nicht, das bleibt Euch überlassen!
Bei uns gab es diesmal Rinderschmorbraten in Senfsauce dazu.
Eine andere Variante wird mit gekochtem Sauerkraut und Speck serviert und auch mit Zimt, Zucker und Apfelmus oder in Mohn gewälzt sind Schupfnudeln nicht unüblich.
Reste lassen sich gut am nächsten Tag anrösten, oder auch gegart einfrieren. Tatsächlich sind sie aufgewärmt eh fast noch leckerer.
Bei uns gibt es sie aber heute, wie gesagt, zu Braten und einem schönen Sößle. Das Rezept dafür folgt demnächst!
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Gischa (Donnerstag, 04 Juni 2020 06:35)
Hallole Zimtkringel,
bei den Schupfnudeln würde ich statt dem Stärkemehl, Kartoffelmehl nehmen. Ansonsten finde ich deinen Blog ganz super. Grüssle �
Simone von zimtkringel (Freitag, 05 Juni 2020 17:54)
Hallo Gischa, stimmt! Mittlerweile habe ich für die Gnocchi immer Kartoffelmehl im Haus und jetzt kommt das zum Einsatz.
Und Danke, ich freu mich, wenn es dir hier gefällt!
Liebe Grüße
Simone