Ein Amerikaner mit Zuckerguss (nicht mit Schokolade! Igitt!), das neueste Comic-Heft und eine Tüte Chips.
So sah meine Einkaufsliste mit etwa zehn Jahren aus.
Ja, ich war ein komisches Kind und am Taschengeldtag Stammkunde im Dorfladen.
Mittlerweile ist der Einkaufszettel etwas länger, aber Amerikaner mit Zuckerguss mag ich bis heute. Nach wie vor nur mit weißem Zuckerguss. Ohne Schokolade!
Ich überlege gerade, ob man die Dinger heute überhaupt noch Amerikaner nennt. Wahrscheinlich ist die Bezeichnung nicht mehr politisch korrekt und ich sollte sie Rührteigkuppeln mit Zuckerüberzug nennen, oder so.
Bei den meisten Bäckern sieht man sie eh nicht mehr in der Auslage. Eher schon im Supermarkt als Kinderversion tiefgekühlt und dann mit buntem Firlefanz als Deko.
Ich dagegen mag den dicken, splitternden Zuckerguss. Kein Firlefanz und vor allem keine Schokolade. Habe ich das schon erwähnt?
Bah, da war früher immer so eine eklige Schokofettglasur drauf. Pseudoschokolade. Wurx!
Deshalb backe ich meine Amerikander einfach selbst. Da kann ich sie so gestalten, wie ich mag. Ihr dürft das natürlich halten, wie Ihr mögt. Da bin ich extrem tolerant. So lang ich sie nicht mit Schokoguss essen muß!
Für zwölf Stück braucht man:
250g Weizenmehl Type 405
50g Speisestärke
130g weiche Butter
80ml Buttermilch
100g Zucker
1 Prise Salz
2 EL Vanillezucker
1 EL Backpulver
Saft und Schale einer Zitrone
2 Eier
200g Puderzucker
keine Schokolade, kein Kakao, keine Fettglasur!
- Butter einige Minuten in der Küchenmaschine schaumig rühren
- Zucker, Vanillezucker, Salz und Zitronenschale dazu geben
- Eier einzeln dazu geben und jeweils zwei Minuten auf höchster Stufe weiter rühren
- Buttermilch zugeben und weiter rühren lassen
- Backofen auf 170° Umluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen
- Mehl mit Backpulver und Stärke mischen, auf die Eiermischung sieben und unterheben
- mit zwei Esslöffeln zwölf Teigportionen mit genügend Abstand auf die Bleche setzen
- Teig mit einem nassen Messer zu kleinen Kuppeln nachformen
- beide Bleche gleichzeitig in den Ofen geben und ca. 15 Minuten bei Umluft backen, bis die Teigkuppeln hellbraun sind
- auf einem Backgitter vollständig abkühlen lassen
- mittlerweile Puderzucker mit Zitronensaft glatt rühren, dabei den Saft vorsichtig dosieren, der Guss soll sehr dickflüssig, fast schon zäh werden
- Guss mit einem Messer auf die gerade Seite der Teigkuppeln auftragen und trocknen lassen
So müssen die aussehen! Ohne Schokoschnickschnack drauf!
Dann schmecken sie herrlich zu einem Glas Milch oder von mir aus zu einem Milchkaffee oder auch zu einem Becher Kakao für die, die gar nicht ohne Schokolade leben können.
Probiert es mal aus, die sind einfach nachzubacken und schmecken noch immer wie damals neunzehnhundert....
pffffbinichalt!
Hui, wäre das nicht was für den Sonntagskaffee? Ich verlink es mal schnell zum #sonntagsglück der lieben Katrin bei Soulsistermeetsfriends.
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Michael (Sonntag, 13 Januar 2019 16:52)
Hach wie lecker, diese Amerikaner. Früher gab es die immer in einer Bäckerei auf meinem Schulweg. Da hab ich mir öfters einen geholt. Die Upgrades waren dann die. die zur Hälfte in Schokolade getaucht waren, oder zu Karneval waren Smarties darauf.
Liebe Grüße
und noch einen schönen Sonntag.
Michael
betty - NZ (Montag, 14 Januar 2019)
The sound really good even without chocolate!
Pia (Montag, 14 Januar 2019 09:25)
Genau so mag ich das Teegebäck (so heisst es bei uns) auch.
Habe ich schon so lange nicht mehr gegessen, aber das soll sich jetzt ändern, danke für das Rezept.
L G Pia
Simone von zimtkringel (Dienstag, 15 Januar 2019 06:48)
Hallo Ihr Lieben, Danke für Euren netten Kommentare!
Ja, solche Rezepte aus der Kindheit müssen manchmal einfach sein.
Liebe Grüße
Simone