Oft sind es die ganz einfachen Gerichte, die für mich den größten Wohlfühleffekt haben.
So, wie dieses simple Pastagericht, das aus der Armeleuteküche Siziliens stammt.
Pasta von acciughe e pomodoro.
Die gerösteten Semmelbrösel fungieren dabei als Ersatz für Parmesan.
Der Crunch der Brösel toppt für mich übrigens alles.
Das gibt mir die Gelegenheit, beim Blog-Event CXLIV von
Zorra bei 1xUMRÜHREN BITTE aka kochtopf dabei zu sein, bei dem diesmal Christina von Anna Antonia
Gastgeberin ist. Sie hat sich das sehr coole Thema altbacken - Resteküche für altes Brot ausgesucht.
Nun weiß ich ja nicht, wie das bei Euch ist, aber bei uns bleibt eigentlich immer Brot übrig.
Zum einen backe ich gerne, zum anderen habe ich einen Mit-Esser, der zur Not auch auf Brot verzichtet. Zu Gunsten von Käse und Wurst natürlich....
Glücklicherweise gibt es bei uns im Haus ja Oma Marie´s alte Brotmühle, die mittlerweile an meine Mutter weiter gereicht wurde.
Darin werden bei uns seit Jahrzehnten Semmelbrösel hergestellt, die dann wieder zu allerlei Gutem weiter verarbeitet werden.
Das schaut so aus: Altes Brot wandert zu meiner Mutter, die legt es dann zum Trocknen in Scheiben geschnitten in ihren Wintergarten, mahlt es später zu Bröseln und beliefert uns mit dem fix und fertigen Endprodukt.
Auch nicht schlecht, oder?
Noch lieber habe ich es ja ehrlich gesagt, wenn ich die Brösel als Panade wieder bekomme. Vorzugsweise um die superleckeren panierten Blumenkohlröschen herum, die meine Mutter brät, wie keine andere...
Jetzt aber erst einmal zu unserer Armeleutepasta!
Zwei Hungrige brauchen:
300g Spaghetti
1 - 3 Knoblauchzehen, ganz nach Geschmack
4 - 6 eingelegte Sardellenfilets
25g Pinienkerne
70g Tomatenmark
1 handvoll Kirschtomaten
1 Tasse Semmelbrösel
1 Glas Rotwein
6 EL Olivenöl (hier Raps, weil der Gatte Olivenöl nicht mag)
Salz und Pfeffer
- Brösel in ca. 2 EL Öl unter Rühren braun rösten und zur Seite stellen
- Spaghetti al dente kochen
- Knoblauch im restlichen Öl bei geringer Hitze etwa 3 Minuten weich brutzeln, aber nicht braun werden lassen
- Sardellen zum Knoblauch geben und unter Rühren anbraten, bis sie zerfallen
- Pinienkerne zugeben und kurz mitbraten
- Tomatenmark auch kurz mit anbraten, dann mit Wein aufgießen, glatt rühren und einige Minuten blubbern lassen, bis der Alkohol verfliegt
- zum Schluß die Tomaten vierteln und in der heißen Sauce kurz schwenken, bis sie leicht angegart sind
- Spaghetti abgießen, noch tropfnaß zur Sauce geben und darin schwenken
- mit Pfeffer und bei Bedarf mit Salz würzen
- mit Bröseln bestreut servieren
So, das war nun meine Methode, altbackenes Brot weiter zu verwenden. Natürlich kommen so nicht Unmengen davon weg, aber hey, für die Semmelbrösel bleiben ja noch andere Verwendungszwecke. Ich sag nur: Mama Erikas superleckere Blumenkohlröschen!
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Anna C. (Mittwoch, 08 August 2018 13:36)
Pangrattato heißt das glaub ich, und bin ganz begeistert dass du dies auf die Karte bringst- danke für deinen tollen Beitrag!
Simone von zimtkringel (Donnerstag, 09 August 2018 06:49)
War mir eine Freude! Crunch, crunch!
Nee, im Ernst, das wird es jetzt öfter geben... wobei meine Mutter das ja schon ewig und immer auf die Spätzle gibt. Dann allerdings in "guter Butter" geschwenkt.
Karin Anderson (Freitag, 24 August 2018 00:14)
Gute Idee. Und dann auch noch Pinienkerne dazu. Das muss ja gut schmecken!