A Fischweckle mit Dill

Oh Mann, jetzt kommt die Schwäbin auch noch mit einem Fischbrötchen ums Eck.

Ausgerechnet!

Viel weiter kann man wohl vom Meer nicht weg sein, als hier am Rande der Schwäbischen Alb.

Tatsächlich teile ich mit meiner Mama aber seit vielen Jahren eine Leidenschaft:

Wir lieben, wie es bei uns heißt, unser Fischweckle! Egal, ob mit Rollmops, Brathering, oder wie hier - und das am Allerliebsten - mit Matjes!

Ihr kennt Matjes? Das sind besonders milde, durch fischeigene Enzyme in Salzlake gereifte Heringe. Die klassische Zubereitung für uns Süßwassermatrosen fern der Meeresküste ist wohl Matjes nach Hausfrauenart, wie meine Mutter sich das ab und an schmecken läßt: Mit Kartoffeln und Sahnesauce. Auch fein, aber unser Favorit bleibt nach wie vor die klassiche Fischsemmel. Schön mit Zwiebel und Mayo! Und weil ich ja bei Bianca von Elbcuisine und ihrem tollen Event ein wenig angeben will, wird´s heute nicht die ganz schnöde Ausführung. Laßt Euch überraschen!

Weil bei einem guten Fischweckle das Drunter genauso wichtig ist, wie das Drauf, habe ich mich für meine derzeitigen Lieblingsbrötchen entschieden, die ich diesmal als kleine Dill-Ciabattabrötchen gebacken habe. Ob Ihr es glaubt, oder nicht, den Teig habe ich heute Nacht gegen vier kurz vorbereitet. Sagen wir mal, da war ich gerade eh unterwegs und kam fast zufällig (ok, der Kühlschrank spielte dabei eine Rolle) in der Küche vorbei:

Für vier Brötchen brauche ich

250g Weizenmehl Type 550

200ml Wasser

3g Frischhefe

4g Salz

25g kalte Butter

drei Dillzweige

Aus Mehl, Wasser, etwas mehr als der Hälfte des Salzes und der Hefe habe ich von Hand einen glatten Teig geknetet, die Schüssel mit einem Küchentuch bedeckt und bin wieder ins Bett gewankt.

Nach gut sieben Stunden Gehzeit ging es weiter.

Den Backofen auf 220° Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.

Den Teig auf einem sehr gut bemehlten Brett zu einem etwa 1cm dicken Teigrechteck auswellen.

Den Dill fein hacken und auf dem Teig verteilen, mit dem restlichen Salz bestreuen und die Butter in Flöckchen darauf verteilen.

Den Teig zu einer Roulade aufrollen und in vier gleiche Stücke schneiden. Diese zu länglichen Brötchen formen und im  Backofen ca. 20 Minuten hellbraun backen.

Man merkt es wohl, ich habe eine Vorliebe für Dill und da der gut zu Matjes paßt, kommt hier gleich noch eine Portion in Form einer Ei-freien Mayo:

1 EL Senf mittelscharf

50g kalte Milch

1 üppige Prise Salz

1 Prise Zucker

Pfeffer

1 EL Zitronensaft

150g Rapsöl

2 EL Joghurt 3,5%

2 Stiele Dill gehackt

Alle Zutaten ausser Joghurt und Dill in einem hohen Standbecher mischen und mit dem Stabmixer auf höchster Stufe aufmixen, bis sich eine feste Creme bildet. Ich bin mit den Gewürzen immer etwas vorsichtig, denn Nachwürzen geht immer, aber rückwärts geht nicht gut.... Zum Schluß Joghurt und Dill mit einem Spatel unterheben und nochmal abschmecken.

So, nun basteln wir das Weckle (für Nordlichter: Belegtes Brötchen)

4 Matjesfilets

Salatblätter

üppig Dillmayo

1 Apfel

1 rote Zwiebel

1 Stück Salatgurke

Die abgekühlten Brötchen halbieren, einen kräftigen Klacks Mayo drauf, Salat, Matjes, dünne Zwiebelringe und Gurkenscheiben und für die ganz Mutigen kommt noch eine Scheibe Apfel dazu.

Seht Ihr: Auch Schwaben können Fisch! Laßt es Euch schmecken!