Ein Teig, viele Brötchen mit Lievito madre

Samstagmorgen, ich habe noch ein wenig Zeit, ehe ich zur Arbeit aufbrechen muß, und wieder einmal überkommt mich ein heftiger Anfall von Schaffensdrang.

Andere nennen es Simones`  frühmorgentlichen Irrsinn.

 

Ausserdem sitzt meine Lievito madre schon seit über einer Woche untätig im Kühlschrank und ich habe jedes Mal, wenn ich die Tür öffne, die Befürchtung, dass sie mich gleich anspringt.

Hmpf, was mach ich nur, was mach ich nur?

Brot? Nö.... Zopf? Hatten wir erst... Was Süßes? Wurx, heut früh noch nicht!...

Ich kann mich nicht entscheiden. Ich glaube, ich bastle jetzt mal einen Universalteig und heute nach der Arbeit entscheide ich dann, was daraus wird.

Zutaten für den Teig:

500g Weizenmehl Type 550

100g Lievito madre

10g Salz

6g Frischhefe

350ml Wasser

 

Mehl mit Salz, zerbröselter Hefe und Lievito madre in die Rührschüssel kippen, Wasser drauf und ab damit! Die Küchenmaschine erledigt den Rest und knetet daraus in ca. 10 Minuten einen geschmeidigen Teig, der sich bereits vom Schüsselrand löst.

Feuchtes Geschirrtuch drüber, einfach in der warmen Küche stehen lassen und dann fahre ich fröhlich zur Arbeit in die Buchhandlung Eures Vertrauens.

So, Feierabend!

Mittlerweile ist es Samstagnachmittag und der Teig schaut so aus. Oben frisch aus der Schüssel, unten auf bemehlter Fläche gefaltet.

 

Interessanterweise habe ich noch immer keinen Plan, was daraus werden soll, bzw. viel zu viele Ideen.

Ich glaube, ich mache mal ...alles!

Soll heißen, es wird heute eine bunte Mischung. Sieht doch auch mal lustig aus, oder?

 

Also, was machen wir daraus? Der Kühlschrank und der Vorratsschrank geben eine Menge her:

 

Käse, Speckwürfel, Mohn, Sesam, Salz von einem isländischen Vulkan (ja, ich wundere mich selbst), grünes Pesto mit Basilikum, Parmesan und Walnüssen und zum Bestreichen braucht es ein Ei.

 

Selbst auf die Form mag ich mich heute nicht festlegen.

Ich mache einfach von allem etwas: Zöpfchen, Stangen, Brötchen und Ministrudel.

Wahlweise einfach mit Speckwürfelchen, oder Käse gefüllt, teils ohne Füllung, aber dafür mit Mohn oder Sesam bestreut, oder zu kleinen Fladen gewalzt, mit Pesto bestrichen und zu Strudeln gerollt.

 

Mit verquirltem Ei bestrichen glänzen sie besonders schön. Nun müssen sie nur noch ca. 20 Minuten bei 200° Umluft goldgelb ausbacken und dann auf einem Gitter auskühlen.

Nett, oder? Und durch die Lievito madre schön geport und herrlich fluffig.

Der Grillabend kann kommen.

 

Auf ins Wochenende!

Es geht doch nix über einen Korb voll  Brötchen zum Sonntagsfrühstück! Deshalb verlinke ich, wie möglichst jeden Sonntag, wieder zur lieben Katrin von Soulsister meets friends, die vielen Bloggern jeden Sonntag die tolle Gelegenheit gibt, sich zu vernetzen. Danke dafür, es macht Spaß, neue Blogs zu entdecken!

Kommentar schreiben

Kommentare: 11
  • #1

    zorra vom kochtopf (Sonntag, 16 Juli 2017 09:09)

    Boah, die sehen super aus! Rezept ist gespeichert!

  • #2

    Marie (Montag, 02 März 2020 07:11)

    Warum machst du Hefe ran? Der Sauerteig ist doch eigentlich trübtest oder?

  • #3

    Simone von zimtkringel (Montag, 02 März 2020 20:11)

    Hallöchen Marie,
    damals habe ich der Triebstärke meiner Lievito madre noch nicht so recht getraut und wußte nicht, wie schnell oder langsam sie reagieren würde. Heute, drei Jahre später, würde ich ihr etwas mehr zutrauen und wahrscheinlich ganz ohne Hefe agieren. Wenn´s schnell gehen muß, gebe ich aber nach wie vor Hefe dazu.
    Liebe Grüße
    Simone

  • #4

    Martin (Dienstag, 24 März 2020 19:20)

    Hallo Simone,

    wie oft bzw. wie intensiv hast du den Teig gefaltet? Oder hast du ihn eigentlich nur in eine straffe Kugel geformt?
    Danke für das Rezept, mein Lievito scharrt schon mit den Hufen :-)
    Liebe Grüße
    Martin

  • #5

    Simone von zimtkringel (Dienstag, 24 März 2020 20:07)

    Hi Martin, hui, das ist schon lang her, mittlerweile schreibe ich meine Rezepte ein wenig detailierter. Mal überlegen....Für gewöhnlich falte ich den Teig mindestens zweimal und werkel nebenher mindestens noch an drei anderen Projekten rum. So gibts nach dem Falten meist noch ne kleine Pause und dann kommen sie aufs Blech.
    Liebe Grüße
    Simone

  • #6

    Petra (Mittwoch, 22 April 2020 16:27)

    Hallo Simone,
    Danke für Dein einfaches Lievito Rezept - hab mich gefreut, eines zu finden, das nicht ganz so komplex ist. Habe gestern vom Bäcker meine erste LM bekommen. 100g sollte ich auffrischen, 100g verbacken... da kommt mir Dein Rezept wie gerufen :-)! Ich habe jetzt alles zusammengemischt (16 Uhr) und minutenlang mit dem Handmixer geknetet. Schaut ganz gut aus. Jetzt meine Fragen:
    - Muss ich den jetzt 12-18h stehen lassen bei Zimmertemperatur? Oder nur 2-3 Stunden?
    - Muss ich den Teig zwischendrin falten oder einfach wie Du im Rezept ruhen lassen?
    - Muss der Teig, wenn ich ihn dann zu Brötchen geformt habe, nochmal ruhen?

    Fragen über Fragen... tut mir leid... ist mein erstes Mal mit LM und so viel Sauerteigerfahrung hab ich auch noch nicht :-).

    Viele Grüße & dankeschön
    Petra

  • #7

    Simone von zimtkringel (Mittwoch, 22 April 2020 16:48)

    Hallo Petra, ui, da hast du eines meiner Wischiwaschi-Rezepte erwischt, bei denen ich mal versucht hab, ob überhaupt was daraus wird.
    Also, lass mal gucken...natürlich ist es abhänig davon, wie triebstark die Lievito madre ist, aber vom Bäcker wird die ja sicher recht reif sein.
    Samstags arbeite ich viereinhalb Stunden, der Teig stand also etwa sechs Stunden rum. Weil ich nicht daheim war, hab ich zwischendrin auch nichts daran gemacht, sondern erst gefaltet, bevor ich ihn weiter verarbeitet habe. Wie ich mich kenne, hab ich dann die Hörnchen, Zöpfchen, usw. geformt, mit einem Tuch bedeckt und bestimmt erstmal ein halbes Stündchen Kaffee getrunken. Samstags hab ich es nach der Arbeit meist nicht so eilig, allerdings ist es drei Jahre her und ich weiß es nicht mehr so genau.
    Bei LM-Gebäck geht es bei mir meist nach Gefühl, sooo ein Experte bin ich da auch nicht. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Spaß und gutes Gelingen, das wird schon!
    Liebe Grüße
    Simone

  • #8

    Petra (Mittwoch, 22 April 2020 17:05)

    Hallo nochmal,

    Na dann schau ich einfach mal, was passiert...Falls es funktioniert, speicher ich das Rezept trotzdem, weil es so schön unkompliziert ist ;-). Vielleicht lass ich ihn jetzt einfach noch ein bisschen im Warmen stehen, über Nacht in den Kühlschrank und mach die. Brötchen dann morgen früh.... ich bin gespannt :-)! Dankeschön für die schnelle Antwort :-)!!

    Liebe Grüße
    Petra

  • #9

    Petra (Mittwoch, 22 April 2020 17:14)

    ....und PS: ich hoffe, eine Frage darf ich noch stellen :-)... was bedeutet denn „nach Gefühl“? Ist der Teig verarbeitungs- reif, wenn er z.B. ums Doppelte gewachsen ist - oder wenn er so Bläschen bildet? Oder wenn er nach irgendwas (Gutem hoffentlich) riecht?

    LGs nochmal :-)

  • #10

    Simone von zimtkringel (Donnerstag, 23 April 2020)

    Hi Petra, klar darfst du fragen! Jederzeit und immer. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht jederzeit und immer schlaue Antworten auf Lager habe.
    Wenn ich ganz ehrlich bin, bei Teig heißt "nach Gefühl", ich piekse den mit dem Finger an und wenn er schön elastisch ist und nach Möglichkeit seit dem letzten Formen noch ein wenig gewachsen, sag ich mal, nun isser gut.... Nicht sehr wissenschaftlich, ich weiß. Aufs Doppelte wachsen wird er mit LM wahrscheinlich eher nicht. Und ich hoffe doch, dass der Teig gut riecht.... :)

  • #11

    Petra (Samstag, 25 April 2020 20:25)

    Dein Wischiwaschi Rezept hat super funktioniert und allen mega geschmeckt. Das kommt jetzt bei mir mit auf die Lieblingsrezept Liste���