Freunde, ich bin so stolz!
Ich habe eine Einladung des Verbandes der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft VGMS e.V. erhalten, um an deren zweiter Bloggermeisterschaft teilzunehmen, und mit einem Rezept zum Thema Snacks & Fingerfood mit Hafer ins Rennen zu gehen.
Das erforderte natürlich Recherche und Überlegungen.
Glücklicherweise kann man sich auf der Alleskörner-Homepage des Verbandes schon eine Menge Wissen über Hafer anlesen. Ausserdem konnte ich mir dort ein Bild darüber machen, was letztes Jahr bei der Meisterschaft alles eingereicht wurde. OK, die Konkurrenz sollte ich wohl nicht unterschätzen!
Snacks oder Fingerfood durften es sein... und weil ich ich bin, war schnell klar, eher salzig, als süß, eher etwas für ein Buffet, als irgendwelche Fitnesssnacks.
Als Aufmacher schwebte mir ein Bild von wogendem Hafer vor der Schwäbischen Alb vor. Und weil ich ja doch eher regional aufgestellt bin, am besten noch mit der Burg Teck oder dem Hohenneuffen im Hintergrund.
Problem: Keiner der befragten Landwirte und auch nicht der größte Bäcker aus der Region konnte mir Haferfelder zeigen. Anscheinend wird er hier bei uns eher selten angebaut. Schade, kein Bild...
Aber damit Ihr trotzdem wißt, wie es hätte aussehen können, seht Ihr ein Bild von unserem Garten aus, mit Blick auf die Blaue Mauer, die Burg Hohenneuffen im Hintergrund. Und den Hafer denkt Ihr Euch jetzt einfach dazu!
Nächste zimtkringelig-seltsame Überlegung: Das Ergebnis sollte lecker sein, so weit, so klar. Ich hätte es aber gerne auch noch optisch ansprechend. Ein wenig ehrgeizig bin ich schließlich auch!
Und die im Netz gezeigten Haferrezepte sehen oft ....wie sage ich es? ...so gesund aus!
Klar, das sind sie auch, aber ich wollte gesund und hübsch! Ich wollte etwas, das ich gerne auf jedes Buffet stellen würde. Lange Rede, kurzer Sinn, hier kommt mein Versuch: Ich nenne ihn jetzt einfach mal Hafercups mit dreierlei Gemüsefüllung.
Für die Cups:
180g zarte Haferflocken
120g Weizenmehl Type 1050
150g kalte Butter
3 EL geriebener Parmesan
3 TL getrockneter Oregano
1 TL Salz
110ml kaltes Wasser
1,5 EL Essig
1 Eiweiß
Die Haferflocken in der Küchenmaschine zu grobem Mehl schreddern und mit allen übrigen Zutaten, ausser dem Eiweiß und dem Fett fürs Blech, schnell zu einem Teig kneten. Diesen in Folie verpackt für eine Stunde in den Kühlschrank legen. In der Zwischenzeit ein Minimuffinsblech sorgfältig einfetten und den Backofen auf 210°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig nach der Ruhezeit am besten zwischen Backpapier ca. 3mm dick ausrollen und mit einem Glas Kreise ausstechen. Diese vorsichtig in den Mulden des Bleches platzieren und erst einmal 15 Minuten backen. Dann aus dem Backofen nehmen, die Cups vorsichtig nachformen (ich habe dazu den Boden eines Shotglases benutzt) und mit verquirltem Eiweiß innen und am Rand einpinseln. Noch einmal 15 bis 20 Minuten backen, bis die Cups hellbraun sind, dann heraus nehmen und abkühlen lassen.
So weit, so gut. Ehrlich gesagt war ich selbst ganz verblüfft, dass das aufs erste Mal gleich funktionierte und die Cups noch dazu richtig schön nussig und herzhaft käsig schmeckten.
Nun wollte ich aber ja eine hübsche Füllung haben. Oder zwei. Oder drei. Dazu bitte möglichst schmackhaft, vegetarisch und gerne bunt!
Süßkartoffel-Creme
1 Süßkartoffel
2 Karotten
2 EL Schmelzkäse
Koriander gemahlen
Rauchsalz
Pfeffer
Schnittlauch
Rote-Beete-Mousse
2 vorgekochte Rote Beete
1 EL Tahinipaste
3 EL gemahlene blanchierte Mandeln
100g Frischkäse
Salz
Kreuzkümmel
Erbsen-Pesto
300g Erbsen frisch oder gefrostet
2 Knoblauchzehen
4 EL Pinienkerne
70g geriebener Parmesan
Salz, Pfeffer
Öl
Für die Süßkartoffel-Creme habe ich das Gemüse geputzt, bzw. geschält und in gleichmäßige Stücke geschnitten, dann in Salzwasser weich gekocht, abgeschüttet und zu Püree verarbeitet.
Dies habe ich mit Koriander, Rauchsalz und Pfeffer abgeschmeckt und den Schmelzkäse nach Abkühlen des Pürees kurz untergeschlagen. Ab in eine Gefriertüte und rein in den Kühlschrank!
Für die Rote-Beete-Mousse habe ich zwei Beeten in Würfel geschnitten. Achtung: Eine Scheibe für die Deko zur Seite legen! Die Gemüsestücke und die Tahinipaste mit dem Pürierstab fein mixen, die gemahlenen Mandeln und den Frischkäse unterheben bzw. glatt rühren und mit Salz und Kreuzkümmel abschmecken, rein in die nächste Gefriertüte und ab in den Kühlschrank!
Fürs Erbsen-Pesto TK-Erbsen vier Minuten, frische Erbsen zwei Minuten in Salzwasser blanchieren, abgießen und kalt abbrausen. Einige zur Deko weg legen, Knoblauch schälen und grob hacken, dann alle festen Zutaten miteinander mit dem Pürierstab zu einer feinen Paste schreddern. Mit wenig Öl zu einer geschmeidigen Paste rühren und abschmecken, Gefriertüte, Ihr wißt schon!
So, nun braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl, aber eigentlich funktioniert es problemlos: Von jeder Gefriertüte eine kleine Ecke abschneiden, die Pasten möglichst gleichmäßig in die Cups füllen, dekorieren und ab damit aufs Buffet!
Durch die Eiweißglasur halten die Cups lange dicht, durch den Hafer im Teig bleiben sie schön crunchy. Und das Schönste: Ihr spart Euch Abwasch und Müll, denn Eure Gemüsecremes kommen schon im eigenen, essbaren Geschirr!
Nun müßt Ihr Euch nur noch feiern lassen! ...ach ja, und mir für die Meisterschaft die Daumen drücken!
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Simone (Sonntag, 11 Juni 2017 14:31)
Liebe Simone,
bist Du noch auf der Suche nach einem Haferfeld als Fotomotiv? Hier zwischen Owen und Beuren könntest Du eventuell fündig werden (Linsenfeld mit Hafer als Stützpflanze, mit Teck und Neuffen als Hintergrund):
https://www.esslinger-zeitung.de/landlebenlust_artikel,-prinzessin-auf-kargem-boden-_arid,1347251.html
Oder direkt im Freilichtmuseum nebenan.
Auch eine Möglichkeit: im Versuchsgarten/auf den Versuchsfeldern der FH Nürtingen auf dem Hofgut Tachenhausen und drumherum bei Oberboihingen. Dort habe ich in den vergangenen Jahren jedenfalls öfter mal Haferfelder gesehen, und im Hintergrund hat man einen schönen Blick auf das Albpanorama.
Viel Erfolg und Grüße aus dem Neckartal
Simone
Simone (Sonntag, 11 Juni 2017 14:57)
Hey super, vielen Dank für die Tipps!
Mit den Produzenten im Lenninger Tal hatte ich mich schon unterhalten. Tatsächlich hat mir die Geschäftsleitung von Scholderbeck freundlicherweise ein tolles Teckbild mit Emmer überlassen.
Aber auf Tachenhausen hätte ich auch selbst kommen können! Schließlich wohnen wir fast in Sichweite.
Der Wettbewerbsartikel ist jetzt zwar schon fertig, aber da ich dadurch hafertechnisch erst so recht auf den Geschmack gekommen bin, werde ich an meinem nächsten freien Tag wohl mal nach Oberboihingen fahren!
Danke, dass du dir Gedanken gemacht hast und liebe Grüße aus Reudern
Simone
Angelina (Montag, 12 Juni 2017 22:01)
Liebe Simone,
ein fantastischer Beitrag! Die Farben sind ja der Hammer!
Liebe Grüße
Angelina
Simone (Montag, 12 Juni 2017 22:08)
Lieben Dank dafür, Angelina! Ich freu mich unheimlich über Lob, ich gebe es zu!
Hihi, ich hoffe nur, man hält die Dingerchen nicht für süße Häppchen und findet dann überraschend heraus, dass es Erbsen-, Kartoffel- und Beetegeschmack ist!
Grüße
Simone
Andre Winkler (Donnerstag, 22 Juni 2017 12:38)
Nicht nur die Farben, auch die gesamte Idee zum erweitern und nachmachen. Danke, mach weiter so :-)
Simone (Donnerstag, 22 Juni 2017 19:14)
Danke Andre, langsam glaube ich es selbst, dass die Idee nicht sooo schlecht war.
Liebe Grüße
Simone