Slow Food Messe - Markt des guten Geschmacks

Huh, gibt es sowas, wie den Foodie-Overkill?

Wenn ja, dann sicher auf der Slow Food Messe Markt des guten Geschmacks in Stuttgart!

 

Wie schön und seltsam, so viele Menschen mit ähnlichem Interesse zu treffen. So viele Food-Enthusiasten auf einem Haufen!

Ok, vielleicht nicht gerade verwunderlich auf der Leitmesse der deutschen Slow Food-Bewegung, noch dazu an einem verregneten Samstagnachmittag.

Hier stehen jedes Frühjahr im Rahmen der Stuttgarter Frühjahrsmessen vier Tage lang nachhaltig und handwerklich erzeugte Lebensmittel verschiedener Regionen im Mittelpunkt. Freude am Kochen und bewusstem Genießen und die Wertschätzung der Esskultur sind die tragenden Säulen der Messe.

Versteht mich nicht falsch, es war klasse, spannend, unglaublich, wir haben sogar zufällig Bekannte getroffen, tolle Sachen probiert, sind ins Gespräch mit interessanten Produzenten gekommen... vielleicht war es nicht gerade der intelligenteste Zeitpunkt, sich am frühen Samstagnachmittag ins sprichwörtliche Getümmel zu stürzen. Vor allem nicht, nachdem ich schon einen kompletten Arbeitstag hinter mit hatte. Nach dem Besuch stand für mich erst einmal ein Schläfchen auf dem Programm! Ich war völlig ausgekegelt. Und habe dann von Käse, Oliven und Schokolade geträumt.... Schräg!

Aber heute ist ein neuer Tag, ich konnte die tausend Eindrücke sacken lassen, und während in der Glotze ein britischer Starkoch werkelt, versuche ich hier meine Gedanken zu ordnen. Ja, das geht! Ich bin multitaskfähig!

Da meine geliebte Kamera noch immer bei der Reparatur weilt, habe ich gestern übrigens den Luxus genossen, durch die Hallen zu wandeln und meinen Profi seine Kamera schleppen und fotografieren zu lassen. Auch nicht das  schlechteste Arrangement, wie ich spätestens bei der ersten Engstelle der gut besuchten Gänge festgestellt habe. Und man hat so beide Hände zum Probieren und Essen frei. Deshalb ist es nun aber auch erst einmal an der Zeit, Thomas Krytzner für die Fotos zu danken.  Die Bildrechte liegen damit natürlich bei ihm und da in der Seitenleiste, rechts oben, seht Ihr den Zugang zu seinem Presseportal. Klickt mal drauf!

Plan war, wir schlendern durch die Hallen, gehen gezielt auf Produzenten aus unserer Gegend zu, machen ein paar Fotos und sind wieder weg....

Ja. Also. Soweit der Plan.

Nur habe ich bei Essen und Lebensmitteln überhaupt, leider eine Aufmerksamkeitsspanne, wie eine Vierjährige auf Espresso. So viel zu sehen, so viel zu Probieren! Ich hüpfe von Stand zu Stand, den armen Thomas im Schlepp.

Besuchen wollte ich aber auf jeden Fall die Spirituosen-Manufaktur Gruel, die hier bei uns, am Fuße der Schwäbischen Alb, unter anderem Single Grain Whisky unter dem Label Tecker herstellt.

Wußtet Ihr überhaupt, dass es Schwäbischen Whisky gibt? Nun, in Owen gibt es gleich drei Brennereien und es wird sogar ein Schwäbischer Whisky-Walk angeboten: Unter fachkundiger Führung wandert Ihr durch die Landschaft am Albtrauf von Destille zu Destille, selbstverständlich mit kleinen Kostproben!

Überrascht wurden wir von einer kleinen, feinen, recht neuen Manufaktur, die sich mit den Teckern einen Stand teilten: Glen Cellar Food & Beverage aus Mönsheim stellt Cider her, und läßt ihn dann in ausgewählten Holzfässern reifen. Das Ergebnis sind Single Cask Cider - jede Sorte so individuell wie das jeweilige Fass. Und hier wiederum kommen die Tecker zurück ins Spiel: Ein Teil der Produktion reift in Fässern, die vorher Tecker Whisky enthielten!

 

Wir durften probieren, und ich war begeistert, was auch nicht sooo oft vorkommt! Die Tecker-Variante ist schön rund und fruchtig.

Thomas dagegen war eher für den sehr rauchigen, torfigen Geschmack des in Islay-Fässern ausgebauten Stöffchens.

 

Eine echt spannende Sache und mit ein Grund, warum ich die Begegnung mit Herstellern mag: Man entdeckt nicht nur immer wieder neue Produkte, sondern eben auch und vor allem Menschen, die mit Begeisterung hinter Ihren Kreationen stehen und beständig daran arbeiten.

Tja, und dann schlendert man weiter und plötzlich hört man aus der Tiefe des Raums seinen Namen.... ok, ich vertrage bekanntlich kaum Alkohol und war kurz im Zweifel, ob wohl ein Glas Cider schon zu Hallus reicht. Weit gefehlt! (Naja, nicht so weit, ich vertrage echt nix!) Nein: Manchmal sind es die zufälligen Begegnungen mit alten Bekannten, die ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Ich verrate Euch schonmal soviel: Demnächst folgt hier auf zimtkringel wohl ein nettes Interview mit einer Wasser-Sommelière! Ich freue mich schon!

Falls Ihr schon ab und zu hier gelesen habt, wißt Ihr vielleicht, dass ich dazu neige, mich auf unseren Entdeckungstouren mit meinem Mann zu unterhalten, um dann irgendwann zu merken, dass er längst an irgend einem Stand hängen geblieben ist, während ich mich mit der leeren Luft unterhalte.

So auch beim Stand der Currywurstsauce Wilde Hilde. Schwupp! Weg war er! Tja, auch Thomas weiß, was ihm schmeckt und hat mich ausdrücklich gebeten, auf die Wilde Hilde hinzuweisen, eine in liebevoller Handarbeit hergestellte Feinschmecker Currywürzsauce aus Tomaten und Pflaumen. Ohne Konservierungsstoffe, in der Nähe von Ulm beheimatet und laut Thomas der Hit! Darauf könnt Ihr Euch was einbilden, liebe WildeHilde-Macher! Der Mann lobt nicht oft und weiß genau, was er gut findet!

Ihr seht schon: Schön war es auf der Messe und anstrengend und lustig und nahrhaft. Habe ich lecker schon erwähnt?

Natürlich sind unsere Eindrücke hier ganz individuell und persönlich. Das Prinzip der Slow Food-Bewegung und alle näheren Informationen zu Herstellern und Veranstaltern findet Ihr auf den jeweiligen Homepages. Ich habe mir Absicht nicht verlinkt, aber das schafft Ihr schon! Und nun bekommt Ihr noch ein paar Bildchen:

Was ich am Rande übrigens toll fand: Es wird ein Versandservice angeboten!

Das hätte vielleicht mal jemand den ganzen Foodies im Kaufmodus sagen müssen, die mit vollen Taschen und Tüten von Stand zu leckerem Stand wankten. Ich fand´s lustig! Been there, done this, liebe Freunde. Normalerweise bin ich auch immer bepackt, wie ein Lastesel. Hier übernimmt das die Post!

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Kommentare: 4
  • #1

    Stephanie (Sonntag, 23 April 2017 17:35)

    Toller Artikel, liebe Simone!

    Tolle Eindrücke und super geschrieben!!! Ich kann richtig nachempfinden, was du erlebt hast!

    Liebe Grüße

    Stephanie

  • #2

    Tessa Mena (Sonntag, 23 April 2017 17:37)

    Hallo Zimtkringel, spannender Einblick, vielen Dank.
    Zur Info: Heute Abend, Sonntag, den 23.4. um 18.45 Uhr strahlt der SWR eine Sendung zur Slow Food aus!

  • #3

    Simone (Sonntag, 23 April 2017 17:40)

    Hallo Stephanie, vielen Dank, da werde ich ja fast ein wenig rot um die Nase!
    Liebe Grüße
    Simone

  • #4

    Simone (Sonntag, 23 April 2017 17:46)

    Hallo Tessa,
    wie schön, dich hier zu sehen! Ja, wir gucken auf jeden Fall!
    Liebe Grüße
    Simone