Zur Fastnacht habe ich zwar keinen großen Bezug, wohl aber zur Schweiz, bzw. zu einem Schweizer. Und da es keine Basler Fastnacht ohne Määlsuppe geben kann, habe ich mich hier mal daran versucht.
DAS Rezept gibt es anscheinend nicht, deshalb habe ich mir ein wenig Hilfe bei Betty Bossi, diversen Schweizerforen und alten Kochbüchern geholt.
Schön ist sie nicht wirklich, dafür wirklich lecker! Und sie wärmt, wenn die durchgefrorenen Fastnachter nach dem Morgenstreich einkehren.
Bild: Thomas Krytzner
Das sagt der Experte:
In der Schweiz geht es oft gemächlicher zu und manchmal etwas langsamer und länger. Auch die Fasnet. Während in den vornehmlich katholischen Kantonen die Fasnacht - so heißt die närrische Zeit bei den Eidgenossen - am Aschermittwoch endet, beginnt im Kanton Bern die Karnevalszeit am Donnerstag nach Aschermittwoch. Und wenn am darauffolgenden Sonntag die Berner Fasnacht vorbei und beerdigt ist, geht es in Basel los. Der "Morgestraich" ist über die Landesgrenzen bekannt und zieht Touristen aus der ganzen Welt an. Über 18 000 Pfeiffer und Trommler stehen am Montag nach Aschermittwoch bereit, wenn morgens um 4 Uhr alle Lichter in der Stadt ausgehen und dann der Befehl ertönt: Morgestraich - Vorwärts Marsch! In den typischen Larven - meist Sujet bezogen - ziehen die Cliquen und Zünfte dann mit Querflöte, Trommel und herrlich beleuchteten Laternen durch die dunkeln Straßen. Wenn dann langsam der Frühstückshunger nach getaner Proklamation der "drey scheenschte Dääg" (die drei schönsten Tage) ruft, warten Basler Mehlsuppe, Ziebelewäihe (Zwiebelkuchen) auf die hungrigen Narren. Genau 72 Stunden dauert die Basler Fasnacht und endet jeweils am Donnerstagmorgen, um 4 Uhr, mit dem Endstraich.
Fasnachtstext Thomas Krytzner
Übrigens heißt es, die Suppe wird mit jedem Aufwärmen besser. Da die Zutaten wohl in fast jeder Küche vorhanden sein dürften, kommt sie heute gekocht vielleicht gerade noch recht , Euch am morgigen Rosenmontag frisch gewärmt zu stärken!
6 EL Mehl
50g Butter
1 Liter kräftige Fleischbrühe
1 Zwiebel
100g geriebener Käse, z.B. Gruyère
Mehl in einem trockenen Topf ohne Zugabe von Fett unter ständigem Rühren ca. 5 Minuten anrösten, bis es haselnußbraun ist und dann auf einem Teller etwas abkühlen lassen.
Zwiebel in feine Ringe schneiden, die Butter in den leeren Topf geben, Zwiebel darin ca. 3 Minuten weich dünsten, und leicht Farbe nehmen lassen. Dann das Mehl wieder zugeben und alles mit der Fleischbrühe auffüllen. Aufkochen und dabei mit einem Schneebesen glatt rühren. Temperatur reduzieren, Deckel drauf und nun eine gute Stunde vor sich hin köcheln lassen. Gerne auch länger. Dabei immer mal wieder mit dem Schneebesen rühren.
Mit geriebenem Käse und nach Wunsch gerösteten Zwiebeln oder Schnittlauch bestreuen und loslöffeln!
Dieses Rezepg wurde vom Verlagshaus Twinkl in ihrem Basel-Guide Empfohlen.
Kommentar schreiben
Karin (Sonntag, 26 Februar 2017 15:39)
Bei mir kommt noch ein kräftiger Schuss Rotwein in die Suppe und dazu muss es unbedingt Ziibelewaie geben. https://markgraeflerin.wordpress.com/2016/02/15/basler-mehlsuppe-zum-morgestraich/
Die Originalrezepte findest Du hier, falls Du dort noch nicht gesucht hast http://www.baselinsider.ch/gewusst-wie/basler-rezepte/basler-rezepte.html
http://www.baselinsider.ch/gewusst-wie/basler-rezepte/basler-rezepte/mehlsuppe.html
Liebe Grüße von der Markgräflerin
Simone (Sonntag, 26 Februar 2017 15:56)
Hallo Karin, wie schön, dass du zu mir gefunden hast!
Den Tipp mit dem Wein nehme ich auf jeden Fall für das nächste Mal mit, vielen Dank! Überhaupt, habe ich deine Seite gleich mal in meinen Feedreader gesetzt. Regionale Spezialitäten interessieren mich nämlich sehr!
Liebe Grüße und hoffentlich auf bald
Simone
Karin (Sonntag, 26 Februar 2017 18:03)
Gerne, liebe Simone - folge Dir ab jetzt auch - werde mich mal durch Deine Rezeptsammlung durchklicken und ab und zu mal bei Dir vorbeischauen.
Ich lebe ganz in der Nähe von Basel und arbeite sogar dort.
Bin übrigens auch 47 Jahre alt...
In der regionale Küche hier im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz haben wir viele Spezialitäten, die sich meist recht ähnlich und oft sogar die gleichen sind.
Viele Grüße - auch an Deinen „Schweizer”
Karin