Ok ich gebe es zu, bei mir bricht periodisch der Brot-Back-Wahn aus. Nicht zu verwechseln mit einem Glaubensbekenntnis, aber wenn, dann grenzt es bei mir schon ein wenig an Besessenheit.
Der hier beschriebene Dreikönigskuchen ist nun eigentlich ein Zwitter aus Brot und Kuchen, und ausserdem momentan völlig aus der Saison, weil er, wie der Name schon sagt, ja eigentlich am 6. Januar traditionell auf den Tisch kommt. Dann mit einem kleinen Tonfigürchen oder einer Mandel eingebacken. Wer den Fremdkörper in seinem Stück findet, und sich dabei keinen Zahn ausbeißt, darf den ganzen Tag König sein.
Is mir aber egal! Erstens bin ich eh immer Königin, und zweites schmeckt der so gut, vor allem noch lauwarm, dass es den bei uns auch mal mitten im Jahr geben darf.
Zutaten:
250ml Milch + 1 EL Milch
20g, also ca. 1/2 Würfel frische Hefe
4 EL Zucker
1 TL Salz
70g Butter
2 Eier
500g Mehl (405er oder anderes helles Weizenmehl)
1 Hand voll Rosinen, wer mag
1 Mandel oder eine kleine Tonfigur, wer Spaß dran hat
3 EL Mandelblättchen
1 EL Hagelzucker
Erwärtmt die 250ml Milch leicht und bröckelt die Hefe hinein. Ein EL Zucker dazu, damit die Hefekultur was zum Essen hat. und alles ein paar Minuten stehen lassen, bis die Hefe sichtbar zu reagieren beginnt.
Mehl, restlichen Zucker und Salz in einer großen Rührschüssel mischen. die Butter schmelzen lassen, hach, das flutscht ja heute wieder!
Ich hab mich ja schon als Küchengerätejunkie geoutet, also kann ich ruhig zugeben, dass bei mir dazu, ja sogar zum Milch erwärmen, die Mikrowelle in Einsatz kommt. Blöd nur, dass die Butter gerne, sobald man kurz weg guckt, in der Mikrowelle explodiert....jaja, Wassereinschlüsse in der Butter, Physik, ist mir alles klar...man wird ja wohl mal kurz weg gucken dürfen!
Ok, nachdem wir also Butter von den Innenwänden der Mikrowelle gekratzt haben, uns einmal kräftig über uns selbst geärgert, und dann die Mikrowelle sauber gemacht haben, schmelzen wir noch einmal die benötigte (natürlich neue) Buttermenge und geben die zum Mehlgemisch. Mittlerweile dürfte die Hefe mehr als aufgegangen sein. Ein Held, der vorher daran gedacht hat, die Milch-Hefemischung in ein möglichst großes Gefäß zu geben. Die wird nun jedenfalls zusammen mit einem Ei zur Mehlmischung gegeben, und das ganze dann zu einem geschmeidigen Teig geknetet. Bei mir macht das natürlich die Küchenmaschine, aber ich gratuliere jedem, der genug Armmuskeln hat, das von Hand zu machen.
Zum Schluß kommen, falls gewünscht, die Rosinen dazu und werden auch noch einmal gut untergeknetet.
Nun stelle ich meinen Umluftherd auf die niedrigst mögliche Temperatur (irgendwo um die 30 Grad), mache ein Geschirrtuch nass, und lege das über die Teigschüssel, die dann für etwa eine halbe Stunde auf dem Rost im Umluftofen verschwindet. Der Teig geht aber auch sonst an einer warmen Stelle auf, nur dauert es dann eben etwas länger.
Wenn der Teig zu etwa doppelter Größe aufgegangen ist, teile ich ihn auf einer bemehlten Fläche erst einmal in Viertel. Ein Viertel wird die große Kugel in der Mitte und kommt in die Mitte eines mit Backpapier ausgelegten Bleches. Die restlichen Viertel werden dann noch einmal in je zwei Hälften geteilt, zu Kugeln geformt und zum Kleben mit der Andockstelle in etwas Wasser getaucht. Nun ist es an der Zeit, den König, also die Mandel oder die Figur irgendwo im Teig zu verstecken. . Dann setzt Ihr die kleinen Kugeln rund um die große Kugel und drückt alles ein wenig flach.
Das restliche Ei und den EL Milch miteinander verquirlen, und gleichmäßig auf den ganzen Kuchen streichen. Auf die mittlere Kugel kommt der Zucker, auf die äußeren die Mandelblättchen.
Heizt den Ofen bei Ober-/Unterhitze auf 200 ° vor, bei Umluft auf 170°, der Königskuchen darf jetzt noch etwa 20 Minuten unter einem Küchentuch ruhen. Dann für ca. 30 Minuten auf der mittleren Schiene goldgelb backen, auf einem Gitter abkühlen lassen, und möglichst noch lauwarm mit ner schönen Tasse Milchkaffee genießen!.
Und so schaut die Version 2017 aus.
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Katja von Feel-Good-Moments.com (Mittwoch, 04 Januar 2017 21:03)
Ich hab mich schlapp gelacht, als ich den Beitrag gelesen hab. Hammer gut geschrieben!
Ich hoff, ich komm dazu, das Rezept gleich am Dreikönigstag auszuprobieren, denn das klingt so richtig lecker! Die Butter schmelz ich dann wohl besser im Wasserbad... ;-)
LG, Katja
Simone (Donnerstag, 05 Januar 2017 07:38)
Hallo Katja,
jaaa, ich rühme mich ja immer, ein Morgenmensch zu sein...aber wenn ich es mir recht überlege, enden überproportional viele frühmorgentliche Aktionen so. Immerhin: Die Galette schmeckt wirklich gut!
Liebe Grüße
Simone