Wiesnbrezn oder doch Wasenbrezla?

Brezeln mit dreierlei Füllungen

Ha, habt Ihr letzte Woche auch die Eröffnung des Oktoberfestes geguckt? Ich geb´s ja zu, die Reportagen zur Logistik rund um´s größte Volksfest der Welt schauen wir schon seit vielen Jahren im Fernsehen an.

Und ja, wir waren auch schon auf der Wiesn.

Beeindruckend, ohne Zweifel.

 

Allerdings liegt mir als Schwäbin das Cannstatter Volksfest doch deutlich mehr am Herzen.

Wie es der Zufall will, hat dieses gestern, immerhin zum 177ten Mal, seine Pforten geöffnet. Es findet so seit 1818 jährlich von Ende September bis Anfang Oktober im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt auf dem Wasen- und damit ganz in der Nähe von zimtkringeltown -statt.

Die Abfolge wurde bisher nur durch die Weltkriege und Corona unterbrochen. 

Das Volksfest, bei uns Wasen genannt, geht aus einer Art Erntedankfest in Verbindung mit einem Landwirtschaftsfest hervor.

Es beginnt normalerweise eine Woche später als das Münchner Oktoberfest, um das es ja hier eigentlich gehen sollte. Eigentlich, denn ein wenig lokalpatriotisch sind wir bei zimtkringel ja auch.

Während das Oktoberfest für sich den Titel des größten Volksfestes beansprucht, gilt der Wasen aufgrund der Vielzahl der teilnehmenden  Schaustellerbetriebe als „größtes Schaustellerfest Europas“.

Achterbahnfan? Karusselenthusiast? Lust auf Magenbrot, Steckerlfisch und Losbude? Dann ist der Wasen Euer Ziel. Oder habt Ihr´s mehr mit Ackerbau und Viehzucht? Dann ist das alle vier Jahre zum Volksfest stattfindende Landwirtschaftliche Hauptfest Euer Ding. Das nächste findet übrigens zum Volksfest 2026 statt.

Wie ich jetzt darauf komme? Na, weil sich Jenny von Jenny is baking als Gastgeberin des Blog-Event CCXII bei Zorra vom Kochtopf das Thema Wiesngrüße oder in meinem Fall Wasengrüße gewünscht hat. 

Wir zeigen Euch also eine lustige Mischung aus bayerischen und jahrmarktkompatiblen Rezepten.

Laßt Euch überraschen!

Blog-Event CCXII - Wiesngrüße (Einsendeschluss 15. Oktober 2024)

Ich hab ja meine ganz eigenen Vorlieben beim Jahrmarktsessen. Über Jahre entwickelt. Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, aber ich habe tatsächlich gut 25 Jahre in Festzelten Musik gemacht. Lang ist es her...

Während der Herr zimtkringel auf Jahrmärkten immer Richtung Bratenweckle, Kartoffelpuffer und Kokosnuss tendiert, finde ich Fischweckle wunderbar. Nix besseres, als zu vorgerückter Stunde in ein Heringsweckle mit Zwiebeln zu beißen und beim Heimwanken noch eine Tüte gebrannte Mandeln, eine Schokobanane und/oder ein paar Stücke Magenbrot zu mampfen. Festzeltmusik macht ziemlich hungrig.

So, jetzt war der Text so lang, dafür wird das Rezept ein schnelles, kurzes. Ich bastle Euch Wasenbrezeln oder Wiesnbrezn, die sich wunderbar als kleiner Snack zwischendurch oder als Fingerfood auf einem entsprechendem Buffet eignen und je nach Variante sogar kinderkompatibel sind.

Pflicht:

6 Aufbackbrezeln aus der Tiefkühlung

1 Becher Saure Sahne 200g

2 Eier

150g geriebener Emmentaler

125g Baconwürfel

2 Frühlingszwiebeln

Salz und grober Pfeffer

Brezensalz

 

Weil einfach uns zu einfach ist, machen wir drei Varianten mit verschiedenem Topping.

Hier folgt also die Kür:

1/2 kleiner Camembert

1/2 kleine rote Paprika

1 Weißwurst

1 Landjäger (geräucherte Hartwurst)

süßer Senf

Radieschen

 


  • Aufbackbrezeln zum Antauen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen
  • Lauchzwiebel waschen, Enden kappen und samt Grün in Ringe schneiden
  • Baconwürfel falls nötig etwas kleiner schneiden
  • Saure Sahne mit der Hälfte des geriebenen Käses, den Eiern, Salz und Pfeffer glatt rühren
  • Baconwürfel und den weißen Teil der Frühlingszwiebeln dazu mischen
  • Backofen auf 170° Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Käsefüllung in die Schlaufen der leicht angetauten Brezeln verteilen
  • Paprika würfeln
  • Weißwurst enthäuten
  • Weißwurst in Ringe, Landjäger und Camembert in Würfelchen schneiden
  • je zwei der gefüllten Brezeln mit Weißwurstscheiben belegen, zwei weitere mit Landjägerstückchen und die letzten zwei mit Camembertwürfeln und Paprikastückchen toppen
  • alle Brezelfüllungen mit dem restlichen Grün der Frühlingszwiebeln und dem restlichen Käse bestreuen
  • wer mag, gibt noch das meist in der Packung der Aufbackbrezeln enthaltene Salz auf die Teigflächen
  • 15 bis 20 Minuten backen, bis die Füllung schöne Blasen wirft und die Brezeln gar und braun sind
  • leicht abkühlen lassen
  • mit süßem Senf, Radiesle und Tomaten servieren und sich dran freuen

So schaut mein schnelles jahrmarktinspiriertes Rezept aus. Ausnahmsweise mit Halbfertigprodukten. Liebe Grüße nach München zu Jenny und nach Spanien zu Zorra!

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Kommentare: 1
  • #1

    Jenny (Sonntag, 29 September 2024 09:21)

    Hi Simone,
    dass du 25 (!) Jahre im Festzelt Musik gemacht hast, wusste ich tatsächlich noch nicht. Ich habe ja auch als Pianistin gearbeitet, aber hauptberuflich nur 5 Jahre lang, jetzt ist es ein Hobby geworden. Dass Musik machen hungrig macht, kann ich bestötigen. Da sind deine Brezen perfekt. Danke für deinen tollen Beitrag!
    Grüße,
    Jenny