Tüdelü, Ihr Lieben, immer wieder sonntags schlägt die Synchronback-Stunde!
Also, nicht jeden Sonntag, aber doch regelmäßig alle paar Wochen und das für mich nun schon seit ziemlich langer Zeit.
Weil es schon eine ganze Weile her ist, erkläre ich einfach schnell nochmal, um was es dabei geht:
Alle paar Wochen wählen Zorra vom kochtopf und Sandra von From-Snuggs-Kitchen ein neues, tolles Backrezept aus und laden zum Mitbacken ein. Blogger und Nicht-Blogger vom Anfänger bis zum Profi backen also so ziemlich gleichzeitig das gleiche Rezept, tauschen sich währendessen per Facebook und Instagram über Gelingen und manchmal auch übers Scheitern aus und haben ganz einfach Spaß dabei.
Die meisten Blogger veröffentlichen dann am Mittwoch darauf Rezept, Resultat und alles dazwischen auf ihren Kanälen. (Ja, genau, das, was Ihr hier gerade lest.) Erstaunlich, wie viele komplett verschiedene Resultate sich aus ein und demselben Rezept ergeben! Guckt mal hier:
Ups, ich habe es noch gar nicht erwähnt, wir backen diesmal Ciabatta nach einem Rezept von King Arthur Flour. Witzig, denn erst neulich gab es hier Ciabatta nach meinem eigenen Rezept: Klick!
Das Originalrezept von King Arthur findet Ihr hier: Klick! Es ergibt zwei mittelgroße, bei mir etwas platte Exemplare.
Ich halte mich so ziemlich an die Vorgaben, nutze allerdings Frischhefe statt Trockenhefe und lasse das Milchpulver weg. Ob das wohl der Grund für meine flunderartigen Laibe ist? Who knows...
Vorteig:
180g Weizenmehl Type 550
225g kaltes Wasser
1 Stückchen Frischhefe, etwa linsengroß
Hauptteig:
Vorteig
5g Frischhefe
180g Weizenmehl Type 550 + mehr zum Bestreuen
1 1/4 TL Salz
1 TL Zucker
60g lauwarmes Wasser
25g Olivenöl
ausserdem: Öl für Schüssel und zum Bearbeiten
Falls Euch Pan Bagna nichts sagt, das ist mit herrlichen, italienischen Zutaten belegtes und dann gepresstes Ciabattabrot.
Ja, ich kannte das auch nicht, aber es schmeckt wunderbar!
Belag nach Wunsch:
Prosciutto, Parmaschinken, Oliven,
eingelegte, getrocknete und frische Tomaten, Provolone, Basilikum, Oregano, Mozzarella, Gorgonzola, Frischkäse, Peperoni, Thunfisch, Pesto, Paprika, Anchovis, Salami, Kapern, Parmesan, ....hach, was mir da noch alles einfallen würde!
Wie immer beginnen wir am Vortag:
- Hefe im Wasser auflösen und mit dem Mehl zu einen Vorteig rühren
- abdecken und bei Zimmertemperatur über Nacht stehen lassen
Am Backtag:
- Vorteig und alle Zutaten des Hauptteigs in der Küchenmaschine bei mittlerer Geschwindkeit 7 Minuten zu einem glatten, weichen und sehr elastischen Teig kneten
- Teig in eine geölte Schüssel geben, abdecken und 2 Stunden gehen lassen, dabei nach einer Stunde mit eingeölter Hand (der Teig klebt wie Hölle!) vorsichtig entgasen, also einfach die Luft heraus drücken
Hier sieht man übrigens die unglaubliche Menge von einem linsengroßen Krümel Hefe (im Originalrezept ist von 1/16 Teelöffel Trockenhefe die Rede)
- Backblech einölen, oder mit einem Backpapier belegen und auch das leicht ölen, dann läßt sich der Teig nachher besser zusammen schieben
- Teig mit geölten Händen in ungefähr gleiche Hälften teilen und diese als zwei Stränge direkt auf dem Backblech platzieren, dabei nicht zu viel Luft aus dem Teig drücken und sowohl zum anderen Teigling, als auch zu den Rändern des Bleches genug Platz lassen - und ja, der Teig ist recht flüssig!
- Teiglinge üppig mit Mehl bestreuen und mit Folie bedecken - Vorsicht, die wird trotz Mehl ankleben, also nicht so sehr andrücken!
- 45 Minuten gehen lassen
- Teiglinge mit den Fingern tief eindrücken, ähnlich, wie bei Foccacia
- wieder abdecken und weitere 45 Minuten gehen lassen
- Backofen auf 220° Ober-/Unterhitze vorheizen
- Teiglinge vor dem Backen mit warmen Wasser einsprühen - die Vertiefungen sollten noch zu erkennen sein
- Teiglinge 18 bis 20 Minuten auf der mittleren Schiebeleiste backen
- auf einem Gitter abkühlen lassen
Ha! Gut, dass man sich beim Synchronbacken immer so schön austauscht, sonst hätte ich vielleicht vermutet, dass mein Teig deutlich zu flüssig und klebrig sei. So habe ich dem Drang, mehr Mehl dazu zu geben widerstanden und siehe da:
Meine Laibe sind zwar etwas breit gelaufen, waren aber goldgelb und extrem lecker!
Vielleicht nehme ich beim nächsten Mal ein klitzekleines Bisschen weniger Wasser und Hefe.
So, nun kommt der Part, wo aus dem Ciabatta ein Pan Bagna wird (und ich frag mich noch immer, ob das wohl einfach die amerikanische King Arthur-Übersetzung zum französischen Pan Bagnat ist):
- abgekühltes Brot quer halbieren und mit allem belegen, was Euer Herz erfreut
- dann eng mit Butterbrotpapier einwickeln, zwischen zwei Brettchen oder Bleche legen und das obere beschweren
- nach ein paar Stunden auspacken, in Stücke schneiden und verschlingen!
Noch ein paar leckere Kleinigkeiten dazu, ein, zwei Gläschen Italococktail und der regnerische Sonntag klingt fast ein wenig urlaubsmäßig aus. Ganz nebenbei wandert das Rezept in meine A Weckle genannte Sammlung brotiger Imbisse.
Herzlichen Dank an alle Mitbäcker*innen und natürlich an die Organisatorinnen.
Ich hatte wieder viel Spaß und der Gatte ist, wie immer beim Synchronbacken, satt und glücklich.
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Kathrina (Mittwoch, 17 Juni 2020 09:54)
Liebe Simone,
deine Ciabatte sehen super lecker aus und haben wirklich eine schöne Form.
Liebe Grüße.
Britta (Mittwoch, 17 Juni 2020 10:18)
Ein feines kaltes Buffet hast Du da zusammengestellt. Und schön sind sie geworden Deine Ciabatte.
Liebe Grüße
Britta
Conny (Mittwoch, 17 Juni 2020 12:00)
Liebe Simone,
Boah, Dein Pan Bagna (oder Pan Bagnat oder belegtes Ciabatta) sieht einfach köstlich aus. Ich will das. Jetzt.
Herzlichst, Conny
Tina von Küchenmomente (Mittwoch, 17 Juni 2020 16:22)
Hallo Simone,
jetzt bereue ich so langsam, dass ich kein Pan Bagna aus den Ciabatte gemacht habe, die sehen ja unfassbar gut aus! Die werden doch eh flachgedrückt, oder? Die Ciabatte wussten halt schon vorher, was denen später blüht und wollten dir Arbeit abnehmen ;-) .
Liebe Grüße und bis bald mal
Tina
Katja aka Kaffeebohne (Mittwoch, 17 Juni 2020 17:31)
Hallo Simone,
ich habe auch das Milchpulver weggelassen, aber nachdem ich jetzt schon viele Beiträge gelesen habe, waren alle Brote etwas flach.
Bis zum Belegen kam es bei uns gar nicht. Wir haben erstmal alle ausgiebig ohne Belag probiert, ein Brot ging in die WG und den Rest hat meine Tochter dann noch verschlungen. Ich werde das Rezept auf jeden Fall nochmal probieren. Vielleicht finde ich bis dahin auch noch Milchpulver.
Liebe Grüße
Katja aka Kaffeebohne
zorra vom kochtopf (Mittwoch, 17 Juni 2020 20:07)
Zwei Schönheiten hast du da produziert. Das Pan Bagna muss ich auch noch ausprobieren.
manuela (Mittwoch, 17 Juni 2020 20:34)
ich würde jetzt das belegte brot unten rechts nehmen, befürchte aber, es wurde bereits verschlungen :D
Désirée (Mittwoch, 17 Juni 2020)
Hallo Simone,
die Ciabatte sind dir super gelungen! Alleine durch deine Bilder bekomme ich schon wieder Hunger und Lust ein Stück eines Ciabattas zu essen :)
Hoffe du hast sie so sehr geliebt wie ich!
Liebe Grüße,
Désirée
Britta von Backmaedchen 1967 (Mittwoch, 17 Juni 2020 21:44)
Huhu Simone, also deine Ciabatte gefallen mir sehr gut und belegt fällt es ja überhaupt nicht auf das sie flach sind und ich habe das Milchpulver im Teig verwendet, aber dadurch sind sie auch nicht höher geworden, denn ich hab auch so zwei Flachexemplare.
Liebe Grüße
Britta
Birgit M. (Donnerstag, 18 Juni 2020 08:38)
Tolle Ciabatta-Sandwiches hast du gezaubert, so sehen die in Italien aus, wenn man sich welche machen lässt...perfekt. Liebe Grüsse Birgit
Volker (Donnerstag, 18 Juni 2020 18:30)
Hallo Simone,
die Brote sehen einfach großartig aus. Ich denke die kommen irgendwann noch in die Stullen Serie.
LG Volker
Ilka (Samstag, 20 Juni 2020 16:36)
Hallochen,
deine Brote sehen gut aus, so langsam glaube ich, die mussten so flach. Meine sind ja auch breitgelaufen.
Viele Grüße
Ilka
Bettina (Samstag, 20 Juni 2020 22:09)
Meine Ciabatta sind auch ziemlich flach geworden, vielleicht tatsächlich wegen dem Milchpulver, das habe ich nämlich auch weggelassen...
Aber deine Pan Bagna sehen einfach soooo köstlich aus!
Liebe Grüße, Bettina