Schwäbischer Träubleskuchen

Johannisbeerkuchen mit Haselnuss-Baiser

Was in der Heimat des zimtkringel-Gatten den schönen Namen Meertrübeli trägt und meine Oma Ribisel nannte, heißt bei uns Schwaben schlichtweg Träuble.

 

Warum einen neuen Namen verschwenden, wenn es die Verkleinerungsform eines alten ganz wunderbar tut?

Gschpart wird auch an Worten!

 

So, damit wäre das Klischee des sparsamen Schwaben auch mal wieder abgehakt.

 

Dabei ist der Träubleskuchen nach dem Rezept von Generationen schwäbischer Hausfrauen an sich kein Sparrezept: Die sauren Johannisbeeren vertragen nämlich einiges an Zucker und auch mit Nüssen und Eiern wird nicht gegeizt. 

 

Dazu kommt noch, dass der Gatte (kein Schwabe!) behauptet, da (wenn es nach ihm geht, eigentlich zu jedem Kuchen) gehöre Sahne dazu. Soll er haben!

Überhaupt ist es an der Zeit, ein wenig zu feiern: Zorra von 1xUMRÜHREN BITTE aka KOCHTOPF feiert in Kooperation mit Kenwood mit dem Geburtstags-Blog-Event CLXXVIII – «Reasons to Celebrate» ihren 17ten Bloggeburtstag! Zu diesem Anlass stellt die gesammelte Bloggerschaft ihr natürlich die besten Kuchen und Torten auf die Festtafel. Ehrensache!

 

Gleichzeitig fragt Zorra nach unseren Reasons to Celebrate, den Gründen zu Feiern.

Gerade mit diesem Rezept würde ich sehr gerne meine kochende und backende Familie feiern. Die, die noch am Herd stehen und auch die Generationen davor, aus Schwabilon und vielen anderen Ecken der Welt. Deren Lust auf Genuss und Experimentierfreude, ja, deren Spaß an Topf und Pfanne haben letztlich dazu geführt, dass es unter anderem zimtkringel gibt. ...und, dass ich, wie fast die ganze Familie, permanent dringend auf Diät sein sollte....

Geburtstags-Blog-Event CLXXVIII - «Reasons to Celebrate» in Kooperation mit Kenwood (Einsendeschluss 15. September 2021)

Nun aber erstmal zum Kuchen. Kuchen macht nämlich nicht dick, Kuchen füllt Falten aus. So ist das nämlich!

Für eine 26cm-Springform:

Teig

200g Weizenmehl Type 405 + etwas mehr zum Arbeiten

50g Zucker

100g kalte Butter

1 Ei

1 Prise Salz

auf den Teig

2EL Zucker

50g gemahlene Haselnüsse

3 EL Semmelbrösel

Backpapier und getrocknete Linsen zum Blindbacken, Butter und Semmelbrösel für die Form

Füllung

500g rote Johannisbeeren

150g gemahlene Haselnüsse

5 Eiweiß

1 Prise Salz

200g Zucker

Schale von 1/2 Bio-Zitrone


  • Teigzutaten in der Maschine oder von Hand schnell zu einem gleichmäßigen Teig kneten
  • in Folie verpackt mindestens 30 Minuten kalt stellen
  • Springform samt Rand gut einfetten und mit ca. 1 EL Semmelbröseln ausbröseln
  • Teig auf gut bemehlter Fläche rund ca. 5mm dick ausrollen
  • Backofen auf 200° Ober-/Unterhitze vorheizen
  • Teig vorsichtig in die gefettete Form geben - ich bin ein Mürbteigversager, deshalb rolle ich den Teig gerne zwischen zwei Backfolien aus und transportiere ihn dann so in die Form
  • einen ca. 4cm hohen Rand formen
  • Teigboden mehrmals mit einer Gabel einstechen
  • Backpapier auf den Teig legen, Linsen, Bohnen oder Backgewichte einfüllen
  • Boden auf mittlerem Einschub ca. 15 Minuten blindbacken
  • mittlerweile die Eiweiße mit einer Prise Salz sehr steif schlagen
  • Zucker einrieseln lassen und kurz mit aufschlagen
  • Träuble waschen und gut abtropfen, dann von den Stielen zupfen

Träuble zupfen war schon in meiner Kindheit meine Aufgabe. Jo. Es macht noch immer keinen Spaß.

  • 2 EL von den Haselnüssen, Zucker und Brösel mischen
  • vorgebackenen Teig aus dem Ofen nehmen, Backpapier samt Linsen aus der Form heben, die Linsen kann man übrigens immer wieder zum Blindbacken nutzen
  • Brösel-Nussmischung gleichmäßig auf dem Teig verteilen
  • restliche Haselnüsse unter den Eischnee heben
  • gut abgetropfte Träuble und die abgeriebene Zitronenschale vorsichtig unter den Eischnee mischen
  • Beeren-Eischnee in die vorgebackene Teigschale füllen und glatt streichen
  • im Backofen auf mittlerem Einschub weitere 30 bis 40 Minuten backen, bis der Guss fest und der Rand hellbraun ist
  • aus dem Ofen nehmen und kurz in der Form abkühlen lassen
  • dann vorsichtig den Rand und den Boden lösen
  • auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen
  • genießen!

Letzlich gab es tatsächlich Sahne dazu und ich muss gestehen, die paßt wirklich gut!

Liebe Zorra, alles Liebe und Gute und ganz herzliche Glückwünsche zum 17ten Bloggeburtstag! Auf viele, viele weitere Jahre voller spannender Ideen, toller Events und leckerer Genüsse! Auf dich!

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Kommentare: 5
  • #1

    zorra vom kochtopf (Dienstag, 14 September 2021 10:25)

    Boah, Simone dein Kuchen lässt mich nur so "geifern". Der sieht soo gut aus. Leider gibt's hier fast keine Johannisbeeren zu kaufen. Ich muss mich also an deinen Fotos sattsehen. Danke fürs Mitmachen und deinen schönen "Reason to Celebrate". Bei euch liegt das Kochen und Backen also in den Genen?!

  • #2

    Simone von zimtkringel (Dienstag, 14 September 2021 15:53)

    Ola Zorra, das Kochen und Backen liegt in den Genen und die dringende Notwendigkeit, angefutterte Pfunde wieder los zu werden wohl auch. So isch´s Läba in zimtkringelhausen.
    Grüßle
    Simone

  • #3

    Uschi P. (Freitag, 11 August 2023 01:18)

    Hallo Simone,
    auch wenn das Rezept schon etwas länger Deinen Blog ziert, ist es doch umso dringender, den Träubleskuchen nach Deinem Rezept zu backen. Er schmeckt einfach gigantisch gut und wird ganz sicher noch häufiger gebacken.

    Es ist mir tatsächlich zum ersten Mal gelungen, nach Deinem Rezept einen sehr leckeren Mürbteigboden zu backen und die Herstellung als gar nicht sooo schwierig zu empfinden.

    Also gebührt Dir mindestens ein dreifaches Lob: für das tolle Rezept, für die tolle Erklärung und das tolle Ergebnis.

  • #4

    Simone von zimtkringel (Samstag, 12 August 2023 12:00)

    Liebe Uschi, hab herzlichen Dank! Solche Rüchmeldungen versüßen mir den Tag - ach was soll ich sagen, die Woche! - sehr.
    Ganz liebe Grüße
    Simone

  • #5

    Jochen (Dienstag, 02 April 2024 12:10)

    Hallo, ein sensationelles Rezept. Genau das hab ich gesucht! Mir ist schon das Wasser im Munde zusammengelaufen als ich deine Seite gesehen habe. Nachdem ich es ausprobiert habe haben alle den Kuchen in den höchsten Tönen gelobt. Das Lob gebe ich gerne weiter. Danke dir!