Solothurner Brot zum Synchronbacken im April 2021

Jo, Synchronbacken 56...

 

Was soll ich sagen, zwei Minuten nicht aufgepaßt und schon ist mein wunderschönes Solothurner Brot zu dunkel geraten.

 

Erstaunlicherweise wird mein Backofen doch heißer, als ich dachte. Das wird´s gewesen sein.

Oder vielleicht das Buch, in das ich nur mal kurz reinlesen wollte und an dem ich irgendwie hängen blieb (höchstens zehn Minuten, ich schwör!). 

 

Gut, nennen wir ihn großzügig Laib No.1 und nein, er hat kein Foto bekommen, obwohl er sehr gut geschmeckt hat. Leider entsprach er meinem Brotbäckerinnen-Ehrgeiz nicht ganz.

 

So entstand in Nachtarbeit Laib No.2. Hier im Bild.

Logisch, dass ich nicht ausgerechnet an Solothurner Brot scheitern durfte. Aus Gründen. Der Gatte stammt schließlich aus dem gleichnamigen Kanton.

 

Und damit Ihr nicht nur am Brot knabbern, sondern nebenher auch noch ein wenig über Solothurn erfahren könnt, kommt hier eine kleine Info: 

Solothurn gilt als schönste Barockstadt der Schweiz und wird auch 11er-Stadt genannt. Nicht nur, dass Solothurn als 11ter Kanton in die Eidgenossenschaft aufgenommen wurde, es gibt auch 11 Kirchen und Kapellen, 11 historische Brunnen und 11 Türme. Die St.-Ursen-Kathedrale, die Ihr hier auf dem Foto seht, hat 11 Altäre und 11 Glocken und die Freitreppe zum Haupteingang teilt sich in Abteile zu je 11 Stufen. Am Amtshausplatz befindet sich ausserdem die drei Meter hohe Solothurner Uhr, die nur 11 Ziffern trägt und - ratet mal, genau! - die um 11 Uhr mit 11 Glocken das Solothurner Lied spielt. ©Foto Solothurn Tourismus, Tino Zurbrügg

Zurück zum Brot: Fürs 56te Synchronbacken hat Zorra vom kochtopf ein Rezept von Marcel Paa, einem sehr populären Schweizer Bäcker- und Konditormeister ausgesucht.

Marcel zeigt seit Jahren auf seinem YouTube-Kanal „einfach backen“, wie Leckeres aus dem Ofen gelingt. Auch zu diesem Rezept gibt es ein Video. Klickt einfach hier, um zum Originalrezept und zum Film zu gelangen!

Typisch für das Brot aus Solothurn sind die unregelmässig grosse Porung und die kräftige, leicht mehlige Kruste. Ausserdem soll der Laib auf der einen Seite auskropfen, also leicht reissen.

Wie immer bei Zorras Synchronbacken haben sich eine Menge Bäcker*Innen am Rezept versucht und darüber geblogt. Guckt mal:

Ich habe das Rezept ein wenig abgewandelt, da ich keinen aktiven Sauerteig daheim hatte. Ausserdem mußte ich die Backzeit variieren. (Ihr seht schon, ich schieb es noch immer auf den Backofen.) Für einen großen Laib:

Vorteig

80g Ruchmehl (gibt es in Deutschland bei ausgewählten Mühlen, meins stammt aus der Trost Mühle in Bempflingen, alternativ geht auch Weizenmehl Type 1050)

80g handwarmes Wasser

1 TL getrockneter Sauerteig

1g Frischhefe

Hauptteig

Vorteig

350g kaltes Wasser

470 g Ruchmehl (Weizenmehl Type 1050)

11 g Frischhefe

11 g Salz

20-40g Wasser

etwas Öl für die Schüssel


Am Vortag:

  • Hefe im Wasser in einer verschließbaren Schüssel auflösen, dann Mehl und Sauerteigpulver untermischen
  • den Vorteig zugedeckt bei Raumtemperatur über Nacht aufgehen lassen

Am Backtag:

  • Vorteig, 350g kaltes Wasser, Mehl, Salz und Hefe in der Küchenmaschine 3 Minuten mischen
  • Geschwindigkeit erhöhen und ca. 10 Minuten kneten lassen
  • letzten Teil des Wasser langsam unterkneten lassen - Ziel ist ein geschmeidiger Teig, der so elastisch ist, dass er sich ohne Reißen dünn ausziehen läßt
  • eine große Schüssel ausfetten und den Teig darin mit einem Tuch oder mit Frischhaltefolie bedeckt 90 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen, dabei 1-2x dehnen und faltenden
  • gegangenen Teig vorsichtig auf ein leichtbemehltes Backpapier stürzen, leicht länglich formen und darauf achten, dass die Luft möglichst im Teig bleibt
  • Teigling der Länge nach leicht zu einer Seite klappen - hier soll nachher der Kropf entstehen
  • leicht mit Mehl bestäuben, mit einem Teigtuch bedecken und dabei die Kanten des weichen Teiglings ein wenig mit dem Tuch stützen
  • Backofen mit einem Brotbackstein auf 280° Ober/Unterhitze vorheizen (oder eben so hoch, wie es der Backofen schafft)
  • Brot weitere 20 Minuten gehen lassen
  • den Teigling vorsichtig mit dem Backpapier auf eine Brotschaufel oder ein geeignetes Brett ziehen und da direkt auf den heissen Brotbackstein im Ofen schieben
  • ca. 10 Minuten anbacken (beim ersten Laib waren die angegebenen 20 Minuten wohl zu lang)
  • dann die Ofentemperatur auf 180° reduzieren und das Brot für weitere 30-40 Min. knusprig ausbacken
  • aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter gut auskühlen lassen

Ein tolles, extrem aromatisches Brot! Und nun ratet mal, was wir mit zwei ziemlich großen Broten angestellt haben!

Yesssssssss! Fondue-Time im Haus zimtkringel! Und der Gatte freut sich.

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Kommentare: 11
  • #1

    zorra vom kochtopf (Mittwoch, 21 April 2021 09:58)

    Hihi, das mit dem Vergessen könnte auch mir passieren. Ich stelle mir daher immer einen "Wecker". Ausser ich vergesse es. ;-) Toll geworden, dein Solothurner Brot und jetzt habe ich auch noch etwas Heimweh...

  • #2

    Kathrina (Mittwoch, 21 April 2021 10:01)

    Der Chropf kommt bei dir auch super gut raus. Das hat bei mir leider nicht so ganz geklappt. Das war wirklich wieder ein tolles Rezept und ich finde, du hast deine Herausforderung gut gemeistert.
    Liebe Grüße

  • #3

    Britta von Backmaedchen 1967 (Mittwoch, 21 April 2021 11:04)

    Huhu Simone,
    ui da muss das Buch ja sehr spannend gewesen sein, da ist es wohl dem Laib No, 1 extrem bei heiß geworden ;-) . Mein Opa hätte früher gesagt ist doch nicht schlimm, dass schwarze einfach abkratzen. Dein Laib No. 2 sieht auf jeden Fall sehr gelungen aus.
    Liebe Grüße
    Britta

  • #4

    Tina von Küchenmomente (Mittwoch, 21 April 2021 11:16)

    Wie war das mit "auf Sicht backen"? Klappt halt nicht immer ;-) . Dafür ist dir das Exemplar No. 2 ja wohl perfekt gelungen! Hut ab!
    Liebe Grüße
    Tina

  • #5

    Ilka (Mittwoch, 21 April 2021 19:52)

    Du bist ja streng mit dir. Aber wenn ihr dann zwei Brote für Käse hattet, um so besser.
    LG Ilka

  • #6

    Birgit D (Donnerstag, 22 April 2021 12:33)

    Hi Simone, vielen Dank für die Solothurn-Info! Als Marcel im Video kurz die Elf der Solothurner ansprach, dachte ich noch: "Schau doch mal, was für eine Bedeutung diese Zahl dort hat!" - VERGESSEN! Das passiert also auch anderen Leuten bei immer wieder neuen Gelgenheiten. - Dein Brot sieht herrlich rustikal aus und - zum Fondue war es bestimmt perfekt! Liebe Grüße

  • #7

    Johanna vom Dinkelliebe | Backblog Foodblog Genussblog (Donnerstag, 22 April 2021 13:35)

    Oah ja was für eine tolle Idee damit dann auch noch ein Käsefondue zu machen. So richtig schön schweizerisch. Das wäre ich zu gerne dabei gewesen und hätte mit geschlemmt. Mmmmh :)
    Liebe Grüße
    Johanna

  • #8

    Bettina von homemade & baked (Donnerstag, 22 April 2021 22:41)

    Liebe Simone, auch wenn es Laib 2 ist, er sieht fantastisch aus! Der Kropf hat sich ja direkt in den Vordergrund gedrängt :D
    Liebe Grüße, Bettina

  • #9

    Britta (Sonntag, 25 April 2021 10:31)

    Mein Brot war auch schnell relativ dunkel, weshalb ich nicht bei 150 Grad, sondern nur bei 120 Grad zu Ende gebacken habe und außerdem noch eine Silikonbackmatte übergeworfen habe.

    Liebe Grüße
    Britta

  • #10

    Birgit M. (Dienstag, 27 April 2021 11:17)

    Liebe Simone, dein brot ist so perfekt und das letzte Foto mit dem Käse schon gemein...ich will auch ;) Liebe Grüsse Birgit

  • #11

    Tanja (Mittwoch, 28 April 2021 19:16)

    Mit Kropf und auch noch eine tolle Krume. Sehr fein liebe Simone.
    LG Tanja