Bah, wieder zu viel Baguette gekauft!
Ich hab ja eigentlich die Vorratshaltung ganz gut im Griff. Nun ja, mehr oder weniger. Es gibt allerdings eine Ausnahme, bei der ich auf regelmäßiger Basis meilenweit daneben liege:
Entweder haben wir zu viel Weißbrot, oder zu wenig. Dazwischen gibt es bei uns irgendwie nix. Bei "normalem" Brot, also Bauernbrot, Roggenbrot, was auch immer, ist das kein Thema. Klar, das schmeckt ja auch noch an Tag 2 oder 3.
Baguette eher nicht so. Der Family zumindest nicht. So gar nicht. Bissi verwöhnt sind wir halt schon.
Macht aber nichts, dann werden die Reste zu Knödelbrot gewürfelt , oder gleich getrocknet und zu Bröseln verarbeitet.
Das Knödelbrot landet dann meist in der Kühltruhe und irgendwann ist es dann soweit:
Es gibt Knödel, Schnucki!
Die genialen Semmelknödel meiner Mama Erika habe ich Euch ja schon gezeigt. Guckt mal hier: Klick!
Im Grunde unterscheiden die sich nun nicht so brutal von Serviettenknödeln. Tatsächlich gab es früher beides bei meiner Mama oft im Wechsel zum Sonntagsbraten.
Sie gart Serviettenknödel selbstverständlich bis heute noch ganz klassisch im Küchentuch. Tja, das hab ich echt nicht so gut raus. Und vor allem bekomm ich die Knödel nicht raus. Ok, ich entschuldige mich für das lahme Wortspiel, aber mal echt, Knödelteig in nassem Küchentuch... nicht so meins!
Ich greife, um das Rezept für mich gelingsicher (fast hätte ich idiotensicher geschrieben) zu gestalten, auf die Folienmethode zurück. Etwas, was ich an sich nicht so schätze. Für einmal alle paar Monate geht das aber wohl.
Entsprechend passt die Wickelmethode natürlich ganz ausgesprochen gut zum April-Durchgang der Foodblogparty Leckeres für jeden Tag. Warum? Na, weil das Thema Klassiker neu interpretiert lautet!
Mama Erikas Serviettenknödel werden hier mal schnell - und vor allem deutlich gelingsicherer - zu zimtkringels Folienbonbonknödeln.
Zutaten für 3 ca. 20cm lange Knödel, genug für 3 sehr hungrige Esser:
450g Baguette und Brötchen, mindestens vom Vortag, eher noch ein, zwei Tage älter
2 Eier
500ml lauwarme Milch
1/2 TL Salz
1/2 TL getrockneter Majoran
Pfeffer
Muskatnuss
1 EL Butter
1 große Zwiebel
1/2 Bund glatte Petersilie
evtl. 2-3 EL Semmelbrösel
hitzebeständige Frischhaltefoliem und Alufolie
- das altbackene Brot in recht gleichmäßige Würfel von ca. 1,5 cm Seitenlänge schneiden - sollte das Brot noch zu frisch sein, die Würfel ruhig auf einem Brett ausgebreitet ein Stunde antrocknen lassen
- mittlerweile die Zwiebel fein würfeln und in der Butter sanft anbräunen, aber nicht zu dunkel werden lassen
- Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken
- Eier mit Salz in der Milch verquirlen
- Brötchenwürfel mit der Milch übergießen, gut mischen und ca. 30 Minuten stehen lassen
- Pfeffer, Muskat, Majoran, Zwiebeln und Petersilie dazu geben
- alles kräftig durchkneten - falls der Teig zu matschig scheint, mit Semmelbröseln auffüttern und nochmal durchmischen
- abschmecken - wir garen in Folie, also muss der ganze Geschmack aus dem Teig kommen und nicht wie sonst aus Salzwasser oder Brühe, in denen die Knödel gegart werden
- eventuell nachwürzen
- nun drei ca. 30cm lange Stücke Alufolie abmessen und diese mit jeweils einem ebensolchen Stück Frischhaltefolie belegen
- Knödelmasse dritteln und mittig auf die drei Alu-/Frischhaltefolienbahnen legen
- mit angefeuchteten Händen jeweils eine Teigrolle formen, erst die Frischhaltefolie straff darum wickeln und diese wie ein Bonbon verschließen, dann die Alubahn ebenfalls stramm um die Teigmasse wickeln und fest drehen
- weitere 30 Minuten ruhen lassen
- mittlerweile in einem großen Topf reichlich Wasser zum kochen bringen
- Temperatur etwas reduzieren
- die drei Knödelrollen darin ca. 20-25 Minuten knapp unterhalb des Siedepunkts garen
- heraus fischen und vorsichtig auspacken, ohne sich die Finger zu verbrühen und entweder sofort in Scheiben schneiden - meine Mutter macht das mit einem Bindfaden, ich eher mit dem Messer - und gleich genießen oder am nächsten Tag zu Gröstel verarbeiten
Wollt Ihr mehr neu interpretierte Klassiker sehen, dann klickt schnell zu den anderen Foodblogparty-Teilnehmern:
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Katrin testet für Euch (Sonntag, 04 April 2021 09:45)
Hallo Simone,
eine sehr schöne Seite ;) und Serviettenknödel liebe ich.
Das Rezept hört sich wirklich lecker an, dass sollte ich mal probieren :D
Vielen Dank dafür und einen schönen Ostersonntag
Katrin
Britta von Backmaedchen 1967 (Sonntag, 04 April 2021 11:15)
Liebe Simone, ha das mit dem Weißbrot kommt mir bekannt vor, entweder zu viel oder zu wenig. Bei uns ist aber meistens ehr zu viel. Dein Rezept finde ich kommt da total passend um deine Knödel mal auszuprobieren. Ich wünsche Dir schöne Ostertage mit deinen Lieben und genieß die Zeit.
Herzliche Grüße
Britta
Gabi (Sonntag, 04 April 2021 11:42)
Genau wie du stehe ich mit der Geschirrtuchmethode auf dem Kriegsfuß und erst recht mit der Freiformmethode (ich sage nur: zerfallen!) - ab und dann darf es dann auch mal die Folie sein, da hast du recht!
El-Fee (Sonntag, 04 April 2021 14:03)
Moin und frohe Ostern!
Semmelknödel kannte ich von daheim gar nicht. Ich bin zuerst damit in Berührung gekommen, als meine Tante die im Restaurant bestellt hatte und soooo begeistert war. Seitdem experimentiere ich damit. Ich gebe noch ausgelassene Speckwürfelchen in die Masse, DAS sorgt für ordentlich Geschmack! Und ich gare im Dampf (TM Varoma) da klebt nix und fällt nix auseinander.
Schönes langes Wochenende noch!
El-Fee
Tina von Küchenmomente (Sonntag, 04 April 2021 14:49)
Frohe Ostern, liebe Simone!
Also mit deiner gelingsicheren Methode traue ich mich doch jetzt auch mal an die Knödel. Die andere Variante war mir bisher immer etwas suspekt, zumal wir hier in NRW ja eh keine Knödel-Spezialisten sind.
Liebe Grüße
Tina
Ina Apple (Sonntag, 04 April 2021 20:31)
Serviettenknödel finde ich persönlich auch total genial - ich mag sie sogar lieber als die klassisch gerollten. Das ist einfach mehr ein "Familienessen", weil alle von der gleichen "Rolle" runterschneiden. ;)
Liebe Grüße, Ina
Caroline | Linal's Backhimmel (Sonntag, 04 April 2021 21:20)
Serviettenknödel muss ich auch unbedingt mal ausprobieren!
Schöne Ostern und liebe Grüße
Caroline
Silke (Montag, 05 April 2021 10:29)
Liebe Simone, eine schöne Idee deine Serviettenknödel. Hab ich tatsächlich noch nie gemacht, aber deine gelingsichere Version werde ich mal ausprobieren. Liebe Grüße Silke
Kathrina (Dienstag, 06 April 2021 09:23)
Serviettenknödel mag ich ja auch total gerne. Das war früher immer mein Rettungsanker, wenn die Semmelknödel mal wieder nichts geworden sind. Einfach den Teig in Folie gepackt und wieder in den Topf.
Liebe Grüße
Marie von Fausba (Dienstag, 13 April 2021 11:51)
Liebe Simone,
ich liebe den Geshcmack von Serviettenknödeln.
Wir machen sie gerne mal, wenn wir mal wieder zu viel altes Brot da haben.
Liebe Grüße sendet Marie