Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wer dereinst auf die ziemlich blöde Bezeichnung Schwaben-Pizza für die mit Schinken-Käse-Schmand überbackenen Brötchenhälften gekommen ist.
Tatsächlich kenne ich die kleinen, schnell gemachten und dabei echt leckeren Dinger nämlich seit meiner Teenagerzeit unter diesem Namen.
Damals schleppte man mich, zu meiner Faszination und leichtem Grusel, auf die erste abendliche Verkaufsveranstaltung meines jungen Lebens.
Ja, Ihr habt richtig geraten, es ging um die unkaputtbaren, bunten Plastikschüsseln, die bis heute wahrscheinlich in jedem zweiten Haushalt vorhanden sind. Bei mir natürlich auch.
Diese Parties wurden damals meist von wackeren Hausfrauen veranstaltet und auch besucht.
Es gab Chipsletten und Sekt Orange und die Tupperfee brachte oft ein ebenso hippes, wie praktikables Rezept mit.
Damals Schwaben-Pizza, später so dolle Dinger, wie Dips aus Tütenzwiebelsuppe oder auch mal Käsegebäck in Fußform. Ja, die 80er waren schon groovy. Und man nutzte unheimlich gerne Halbfertigprodukte.
Wie dem auch sei, die Schwaben-Pizza ist mir seither immer mal wieder begegnet und ab und an auch in unserem Backofen gelandet. Eigentlich immer dann, wenn Reste weg mußten und wir nicht viel Zeit und Lust zum Kochen hatten. Wenn ich es mir recht überlege, war wohl die Resteverwertung Namensgeber. Ihr wisst schon, die sparsamen Schwaben und so. Blabla.
Blöder Name hin oder her, die Dinger sind auch heute noch gut und vor allem schnell gemacht. Genau der richtige Snack für einen Abend nach einem langen Tag. Für zwei bis drei Hungrige:
6 Aufbackbrötchen (ja, es muss schnell gehen!)
150g Schinken
150g geräucherte Wurst, bei uns Schwaben natürlich gerauchte Schinkenwurst
200g gehobelter Käse, alles was weg muß!
Salz und Pfeffer
1 -2 Frühlingszwiebeln, wahlweise auch Schnittlauch oder Kräuter nach Wahl
200g Creme fraîche, Sauerrahm oder auch Schmand
1 Knoblauchzehe oder Knaublauchsalz
geräuchertes Paprikapulver
und bei uns einen Stäuber Aromat
Wie lasse ich es jetzt so aussehen, als ob das ein echt kompliziertes Rezept wäre, das foodblogtechnisch aufgearbeitet werden muss? Ähm. Ok. Nicht.
Rezept:
- Wurst, Schinken, Frühlingszwiebeln und eventuell Kräuter klein schnippeln
- Käse, Geschnipsel und Creme fraîche mischen
- Knoblauch dazu quetschen
- würzen
- auf halbierte Brötchen verteilen
- Brötchen auf zwei mit Backpapier belegte Bleche verteilen
- im Backofen bei 180° 15-20 Minuten backen, bis die Brötchenhälften hellbraun sind und der Belag leichte Blasen schlägt
So, fertig! Bei uns gibt´s Gurkensalat dazu und jetzt hab ich Feierabend! Ab aufs Sofa, Musik an und losknuspern!
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ReginaE (Donnerstag, 16 Dezember 2021 22:19)
genial, muss ich auch mal wieder machen!!
Tja, die guten 80iger, das mit den Halbfertigprodukten war damals schon hilfreich. Kein Vergleich zu dem Zeugs was heute auf dem Markt ist. Heute viel zu viel Chemie, deshalb lese ich so gerne deinen Blog!!
Carina (Freitag, 17 Dezember 2021 17:58)
Liebe Simone,
Das kenne ich von der Ostalb als Briegelschmiere. Ich nenne es liebevoll auch schwäbische Pizza, weil Briegel nicht jedem geläufig ist und es dann weniger nach Vorsorgeuntersuchung klingt �
Das muss ich unbedingt mal wieder machen.
Liebe Grüße!
Maren (Sonntag, 19 Dezember 2021 12:49)
Klasse! Ja, die Party mit der T.....fee! Könnte sie fast vermissen, laut meinet Tochter aber nicht mehr so cool...
Ich kenne das Rezept unter Brotpizza, geht auch mit Pilzen und Mais für die Vegetarier
Freu mich auf die nächsten Rezepte! ���
Chris (Mittwoch, 06 April 2022 20:59)
Hallo,
das hört sich lecker und vor allem schnell umzusetzen an. So wie sich das
liest, müsste sich das ja auch mit Brot als Unterlage und Mozzarella
als Topping wunderbar klappen. Oder sollte man auf was Bestimmtes achten?
Simone von zimtkringel (Donnerstag, 07 April 2022 07:48)
Hi Chris,
immer rein damit! Und Brot geht natürlich auch. Das ist die perfekte Resteverwertung.
Liebe Grüße
Simone