Laugenhörnchen mit Schokofüllung

Laugenhörnchen mit Zartbitterschokolade

Liebe auf den ersten Blick ist so schön!

Süß und manchmal auch ein wenig bitter.

Lach, was für eine extrem dämliche Einleitung für einen Foodblog-Beitrag!

Aber mal echt, ich bin Schwäbin, ich bin mit Laugengebäck aufgewachsen, ich liebe es einfach!

Als mir neulich bei Betty Bossi, dem Inbegriff alltagstauglicher Rezepte aus der Schweiz, ein Rezept für mit Zartbitterschokolade gefüllte, gelaugte Plunderhörnchen über den Weg gelaufen ist, war mir sofort klar, das ist was fürs Leben. Kicher.

Wie in jeder Beziehung kamen mir dann allerdings kurze Zweifel. Man ärgert sich, man geht in sich, man sucht eigene Fehler und die des Gegenübers...

Langer Rede kurzer Sinn: Der Teig für die Laugenhörnchen ist stellenweise ein Arsch, ganz schön empfindlich und echt extrem anhänglich.

Mit etwas Zeit und Selbstreflektion kam ich dann aber zum Grund der Verstimmung: Mit a bissi mehr Mehl zum Arbeiten wäre die Teig-Frau zimtkringel-Beziehung echt harmonischer gewesen.

Letztlich gilt: Die Schokolaugenhörnchen sind echte Knaller, wenn diesmal vielleicht auch nicht ganz so hübsch, wie ich die gerne hätte. Das Rezept erfordert etwas Fingerspitzengefühl und vor allem viel Ruhezeit, aber das Resultat ist es allemal wert. Wir Ihr mal einen halben Tag Zeit habt, probiert es aus!

So, mal weg von sämtlichen dämlichen Vergleichen. Wir gehen jetzt an die Produktion dieser kleinen Wunder:

 

Für 12 kleine Hörnle brauchts:

 

500g Mehl

10g Frischhefe

300ml lauwarmes Wasser

2 EL Zucker

1 TL Salz

125g weiche Butter

ca. 150g dunkle Schokolade, wir mochten 78%ige gerne, macht das, wie Ihr wollt

ein knapper Liter angerührte Brezellauge, ob nun wie bei mir echte Bäckerlauge, oder aus Kaiser-Natron, wie hier, überlasse ich Euch

etwas Brezelsalz oder Fleur de Sel

  • Hefe mit Zucker im Wasser auflösen
  • zusammen mit dem Mehl und dem Salz in der Küchenmaschine erst ca. 5 Minuten langsam mischen, dann weitere 7 Minuten auf mittlerer Stufe zu einem geschmeidigen Hefeteig rühren
  • bei Zimmertemperatur in der Schüssel mit einem Tuch bedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen
  • aufgegangenen Teig auf gut bemehlter Fläche erst in sechs gleichmäßige Stücke teilen, diese dann zu Kugeln formen und jede einzelne wieder auf gut bemehlter Fläche zu runden Teigplatten mit ca. 25cm Durchmesser auswellen

An der Stelle  nochmal: Der Teig ist extrem geschmeidig, aber auch verflixt klebrig! Üppig Mehl auf der Arbeitsfläche, den Händen und dem Wellholz hilft. Wohlgemerkt: Nicht in den Teig einarbeiten, sondern einfach nur als Trennmittel nutzen und vor dem Einlaugen dann nach Möglichkeit wieder von den Hörnchen fegen.

  • nun eine Teigplatte auf bemehltes Backpapier oder einen großen Teller legen, mit Butter bestreichen und eine Teigplatte auflegen
  • wiederholen, bis die Butter aufgebraucht ist und ein Teigstapel mit sechs Teigplatten entstanden ist - dabei die oberste Teigplatte NICHT einbuttern
  • Teigstapel mit Folie und/oder einem Tuch bedeckt ca. eine Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen
  • dann in den Kühlschrank stellen und weiterhin bedeckt für ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank stellen
  • danach gekühlten Teig auf wiederum bemehlter Fläche gleichmäßig rund bis auf eine Dicke von ca. 8mm aufwellen
  • Teigstapel in 12 einigermaßen gleichmäßige "Tortenstücke" schneiden
  • jedes so entstandene Teigeckchen an der kurzen Seite mittig ca. 3cm einschneiden
  • auf die jeweils kurze Seite ein paar Schokoladenstücke legen und zum spitzen Ende hin locker zu einem Hörnchen aufrollen
  • zugedeckt eine Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen
  • dann aufdecken und unbedeckt im Kühlschrank eine weitere Stunde antrocken lassen - der Bäcker nennt das anhauten oder absteifen, was dafür sorgen soll, dass die Lauge später nicht so tief ins Teiginnere eindringt
  • Backofen auf 180° Umluft vorheizen
  • Lauge nach Packungsanleitung anrühren - dass man damit sehr vorsichtig arbeiten muss, muss ich wohl nicht noch einmal erwähnen
  • Hörnchen einzeln mit Hilfe einer Schaumkelle in die Lauge tunken, abtropfen und mit Abstand auf mit Backpapier belegte Bleche legen
  • mit wenig Salz bestreuen
  • ca. 15 bis 18 Minuten backen, dabei in den ersten fünf Minuten den Backofen, ein-, zweimal öffnen, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen
  • auf einem Gitter auskühlen lassen und sich dran freuen!

Was soll ich sagen?

Wirklich schön sind sie mir diesmal nicht gelungen, dazu ist mir der Teig zu sehr am Backbrett kleben geblieben - ja, ja, mehr Mehl hätte geholfen. Hinterher ist man immer schlauer. Egal!

Die Dinger sind echt so gut!

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Kommentare: 1
  • #1

    Franziska (Dienstag, 07 November 2023 23:22)

    Appetitlich sehen sie aus, was interessiert da die schöne Form! =) Allerdings, bei meinem Geschick mit dem Induktionsherd in der Untermiete...verlagere ich dieses Projekt besser auf später. Nicht, daß mir die Lauge ein Schnippchen schlägt und die Herdfläche wegätzt.
    ...oder sagen wir, Induktion und ich, sind keine Freunde. Hüstel.