Ich nehme Euch mal wieder mit auf einen kleinen Ausflug in die heimische Regionalküche.
Tatsächlich werdet Ihr heute auf ganz schön vielen Blogs regionale Spezialitäten finden, denn so, oder so ähnlich lautet das Monatsmotto der All you need is-Blogger: Heimatküche reloaded
Wir hüpfen also kulinarisch mitten hinein in meine Heimat Schwabilon!
Allerdings muß ich mich gerade bei diesem urschwäbischten aller Rezepte ein wenig outen:
Bis meine große Schwester es vor ein paar Monaten erwähnt hat, kannte ich es gerade mal dem Namen nach:
Es gibt Saure Rädle.
Die sind irgendwo zwischen Kartoffeleintopf und dem berühmten schwäbischen Kartoffelsalat eingeordnet und wecken bei vielen meiner Mitschwaben nostalgische Gefühle.
Für zwei Hungrige als Beilage:
1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt
2 EL Mehl
3 EL Butter
500ml Fleischbrühe
1 TL Senf, mittelscharf
1 Nelke
3 Pimentkörner
1 Lorbeerblatt
Salz und Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Zucker
Apfel- oder milder Weißweinessig zum Abschmecken
2-3 EL klein gewürfelte Essiggurken
Petersilie oder Schnittlauch
- Kartoffeln in Salzwasser garen, handwarm abkühlen lassen und pellen
- Zwiebeln fein würfeln und in einem Topf mit der Butter glasig werden lassen
- mit Mehl bestäuben und in der Butter anrösten, bis die so entstandene Mehlschwitze hellbraun ist
- mit Brühe ablöschen, Nelke, Piment, Lorbeerblatt und Senf zugeben
- ca. 10-15 Minuten unter häufigem Rühren leicht köcheln lassen
- mittlerweile die geschälten Kartoffeln rädeln bzw. in Scheiben schneiden - ein Eierschneider tut da zum Beispiel hervorragende Dienste
- in die heiße Soße geben
- mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken
- weitere 5 Minuten köcheln
- mit Essig abschmecken
- Gurkenwürfel - ganz Verwegene nehmen Kapern - einrühren
- mit Kräutern bewerfen
Kartoffelrädle werden gerne als Beilage zu Wurst - hier übrigens Bauernbratwurst vom Dorfmetzger - Fleischküchle oder auch mal zu gerösteten Maultaschen gereicht. Recht rustikal, aber ich habe mir sagen lassen, sie machen glücklich und zufrieden.
...und der Geschmack macht die etwas grobe Optik locker wieder wett!
Wollt Ihr sehen, was die anderen All-you-need-is-Leutchen an regionalen Spezialitäten gezaubert haben?
Dann guckt mal hier:
Und sonntags immer wieder gerne: Das #sonntagsglück bei Katrin.
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Martina (Sonntag, 09 Februar 2020 09:13)
Also, das Gericht ist für mich völlig neu - aber klingt sehr lecker!
Liebste Grüße von Martina
Gabi (Sonntag, 09 Februar 2020 11:03)
Nachdem ich auch den schwäbischen Kartoffelsalat liebe (der bei uns hier oben mit Majonaise ist doch gruselig!) , probiere ich das auf alle Fälle aus!
Sylvia von Brotwein (Sonntag, 09 Februar 2020 12:09)
Davon habe ich noch nie gehört, aber das hört sich ganz nach meinem Geschmack an. Und dann noch so schön präsentiert. :-) Lieben Gruß Sylvia
Judika (Sonntag, 09 Februar 2020 12:38)
Ich bin in Unterfranken aufgewachsen, meine Oma machte ein ähnliches Kartoffelgericht das sie "Scheidungsgemüse" nannte, warum das so hieß ist mir schleierhaft, jedenfalls wurde das sauere Kartoffelgemüse in der Schüssel ringförmig dick mit Petersilie bestreut und zu Bratwürsten oder zu Frikadellen gereicht.
viele Grüße Margot
Tina von Küchenmomente (Sonntag, 09 Februar 2020 16:04)
Hey Simone,
das ist ja mal wieder genau nach meinem Geschmack! Eine Mischung aus Kartoffel-Eintopf und -salat? Großartig!
Liebe Grüße
Tina
Conny (Sonntag, 09 Februar 2020 18:38)
Liebe Simone,
saure Kartoffelrädle kannte ich bislang nur dem Namen nach. Die sehen aber so lecker aus, ich muss diese Bekanntschaft unbedingt vertiefen. Danke fürs Lust-drauf-machen!
Herzlichst, Conny
Caroline | Linal's Backhimmel (Montag, 10 Februar 2020 11:00)
Das klingt ja mal richtig interessant. Gleich mal abgespeichert, wenn das nächste Mal Kartoffeln im Haus sind :)
LG Caroline
Daniela Wick (Montag, 10 Februar 2020 21:29)
Hallo Simone,
als ich mein Rezept zusammen gestellt habe, musste ich schon an Dich denken denn mit deinen Rezepten kommen bei mir immer Erinnerungen aus meiner Zeit im Schwabenländle hoch. Ich liebe Eure Küche (außer die Kutteln!) und ich mag es gern deftig. Aber selbst deine Saure Rädle kannte ich auch nicht. Da muss ich bei meinem nächsten Besuch im Donautal nochmal nachforschen warum es das da auch nicht gab ;-) Liebe Grüße aus Südbaden Daniela
Kathrina (Dienstag, 11 Februar 2020 19:57)
Liebe Simone,
davon habe ich noch nie gehört, aber es klingt auf jeden Fall lecker.
Liebe Grüße,
Kathrina
Diana (Montag, 24 Februar 2020 21:08)
Kannte ich gar nicht, klingt aber lecker. Ah, ich liebe solche Events...da lernt man immer wieder neue Rezepte kennen.
LG, Diana
Giorgos (Sonntag, 18 Februar 2024 23:44)
Eines meiner Lieblingsgerichte, die es bei meiner Mutter früher sehr oft gab.
Man nannte das in der Voralb-Gegend auch das "arme Leute Essen".
Entgegen aller im Rezepte im I-Net gab es bei uns eine etwas andere Version:
Zusätzlich mit dünnen Salatgurkenscheiben sowie Spätzle und ohne Wursteinlage.