Momentan häufen sich die sogenannten Foodfeiertage hier ein wenig.
Vor wenigen Tagen gab es auf vielen Blogs köstliche Käsekuchen - hier findet Ihr meinen Old Fashioned Cheesecake - und heute geht es schon weiter:
Der 2. August ist nämlich Tag des Safrans.
Nun mag man zu solchen Tagen stehen, wie man mag, Fakt ist, seit Susan vom wundervollen Blog Lagsalliebe an diesem Tag jeweils zu einer kleinen, feinen Rezeptsammlung mit Safran aufruft, habe ich für mich schon viele extrem köstliche Rezepte entdeckt und auch selbst ausprobieren dürfen.
Letztes Jahr gab es bei mir zum Beispiel superknusprige, goldene Safrankartoffeln. Diesmal bin ich etwas verwegen und wage mich in die Domäne der Gastgeberin...
Tatsächlich habe ich schon lange persischen Reis mit Kruste, also Tahdig auf dem Programm.
Irgendwie habe ich mich aber nie richtig heran gewagt, denn ich besitze zwar einen Reiskocher, der ist aber eigentlich nur für einfachen, gedämpften Reis ausgelegt.
Ich versuche mich deshalb an einer traditionellen Zubereitungsweise im Topf mit einem Geschirrtuch als Dämpfhilfe.... ganz schön verwegen, wenn man weiß, dass Susan persische Wurzeln hat und Expertin für die persische Küche ist. Nichtsdestotrotz, jetzt wird das ausprobiert, wenn auch in einer ganz einfachen Version!
Erst einmal kommt hier die kleine aber feine Rezeptliste der anderen Teilnehmer.
Guckt mal vorbei, es lohnt sich:
für zwei bis drei Hungrige:
2 Tassen Langkornreis (Basmati)
Salz
1/2 Döschen Safranfäden
1 große Karotte
1 mittlere Zwiebel
2 EL Butter
1 EL Butterschmalz
ca. 50g Mandelblättchen
1 EL frische Zesten einer unbehandelten Orange
1 EL Rosinen
1 EL getrocknete Cranberries
OK, das Abenteuer beginnt. Nicht vergessen, hier bin ich selbst Anfänger und versuche mein Glück. Bestimmt gibt es viel bessere Varianten, aber - um das mal vorweg zu nehmen - wir fanden das Ergebnis sehr gelungen.
- Reis mehrfach in einem Sieb unter fließendem Wasser waschen, bis das Wasser klar bleibt, dabei vorsichtig mit den Händen nachhelfen, um die Stärke gut auszuwaschen
- Reis mit 4 Tassen Wasser und Salz zum Kochen bringen, 3 Minuten kochen lassen, abgießen und sofort kalt abschrecken, dann im Sieb gut abtropfen lassen
- Rosinen in einer Schale Wasser einweichen, Cranberries uneingeweicht etwas kleiner schneiden
- Karotten und die Zwiebel schälen, Karotten mit dem Julienneschneider (oder mit dem Messer) in dünne Stifte, Zwiebel in dünne Spalten schneiden
- beides in 1 EL von der Butter kurz anbraten und leicht salzen
- Safran im Mörser zerkleinern
- Butterschmalz in einem Topf, für den es einen passenden Deckel gibt, zerlassen
- etwa 2/3 vom Safran und 2 EL Mandelblättchen zufügen und kurz anrösten, aber nicht dunkel werden lassen, vom Herd nehmen und dann das Mandel-Safran-Gemisch gut auf dem Topfboden verteilen
Jetzt wird geschichtet:
- 1/3 des Reises darauf verteilen, diesen mit wenig Salz würzen, etwas von der Karotten-Zwiebelmischung und ein paar Mandelblättchen darauf geben
- dies so lange wiederholen, bis alle Zutaten aufgebraucht sind
- 4 bis 5 EL Wasser zufügen
- den übrigen Safran obenauf streuen
- den Topf wieder zurück auf den Herd stellen, den passenden Topfdeckel mit einem sauberen Küchenhandtuch einschlagen und den Topf damit verschließen
- bei sehr niedriger Hitze gut 40 Minuten dämpfen
- mittlerweile die gut abgetropfen Rosinen und die Cranberries mit den Orangenzesten in der restlichen Butter anbraten
Nach Ende der Garzeit wird es nochmal spannend:
- Reis vorsichtig auf eine passende Platte stürzen - weil ich ein Schisser bin, habe ich den fertigen - übrigens herrlich körnigen Reis vorsichtig aus dem Topf gelöffelt
Nun sollte sich am Topfboden eine goldgelbe Mandel-Reis-Safran Kruste gebildet haben. Zu meiner Verblüffung hat das tatsächlich geklappt. Ok, ein paar Mandelblättchen waren etwas dunkel, aber hey, das hat nicht gestört!
- Kurste vorsichtig abheben - oder in meinem Fall aus dem Topf nehmen und ein gleichmäßige Stücke Teilen - jeder soll etwas davon abbekommen
- Rosinen-Mischung vorsichtig unter den Reis heben
- Reis hübsch auftürmen und mit den Krustenstücken belegen
Experiment gelungen! Ich wundere mich selbst noch ein wenig... Boah, war das gut!
Bei uns gab es einfache, gebratene Hühnerschenkel dazu, die ich nur mit etwas Salz, Pfeffer, geräuchertem Paprikapulver in etwas Öl angebraten und dann im Backofen fertig gegart habe.
Als "nasse" Komponente habe ich aus Joghurt, Tomatenwürfeln, etwas Knoblauch, Salz, Pfeffer und frischem Thymian eine schnelle Raita gemischt.
Liebe Susan, liebe Mitstreiter, vielen Dank, dass ich auch in diesem Jahr wieder dabei sein durfte. Das hat Spaß gemacht!
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Susan (Dienstag, 02 August 2022 08:22)
Liebe Simone,
vielen Dank für dein tolles Rezept, es sieht traumhaft aus und klingt unglaublich köstlich. Das nächste mal traust du dich und drehst den Topf auf den Kopf, das ist nämlich der Moment den wir Perser total feiern.
Herzliche Grüße
Susan
Kathrina (Dienstag, 02 August 2022 10:28)
Mhhh, der sieht aber auch zu lecker aus, liebe Simone.
Michael (Dienstag, 02 August 2022 17:14)
Mega tolle Idee, Das muss bestimmt sehr lecker geschmeckt haben.
Liebe Grüße
Michael