Saatenstangen zum Frühstück

Früüüüüühstück!

Der Kaffee ist fertig, klingt das net unheimlich zärtlich?

 

Ok, ich bin alt, wenn ich die Zeile lese (oder wie in diesem Fall schreibe), hab ich sofort die Melodie von Peter Cornelius aus dem Jahr 1980 im Ohr.

Jo, die nächste Zeile kenne ich schon nicht mehr.

Jedenfalls fällt mir das Lied fast immer ein, wenn wir doch tatsächlich mal frühstücken.

 

Das ist meist sonntags der Fall. Und während der Gatte locker jahrein, jahraus ohne Brot und Brötchen auskommen könnte, brauch ich zum Frühstücksgenuß was kohlenhydratreiches, krümeliges, bebutter- und eindipfähiges.

 

Gerne auch nicht mal so gesund. Gebt mir Weizenmehl! Gebt mir Hefe! Gebt mir Kerne! Nicht so sehr für die Gesundheit, mehr für den Crunch. Und dann gerne einen Pott Milchkaffee.

Dann ist die Frau zimtkringel recht zufrieden.

Nun wohnen wir ja gegenüber eines Lädchens, das sage und schreibe 7 Tage die Woche frisches Gebäck verkauft. Wenn es ganz gut läuft, rafft sich schon mal einer von uns auf, zieht einen Alibimantel über den Schlafi und holt Brötchen. Oder auch nicht.

Nachteil aufm Land: Wenn man am frühen Sonntagmorgen zum Mini-Dorfmarkt schlappt, trifft man alle Menschen, die die gleich Idee hatten. Ja. Nun. Je nach Tagesform geht das. Oder nicht.

Weil ich am Sonntag eher bereit bin, Weckle zu backen, als mich anzuziehen und man mir ausserdem mütterlicherseits nahegelegt hat, nicht mehr im Snoopyschlafanzug über die Strasse zu gehen, hab ich mir eine gewisse Anzahl nicht zu aufwendiger Frühstücksrezepte zusammen gesammelt. Dieses hier stammt zum Beispiel der Spur nach aus einer östereichischen Backzeitschrift und wurde ein wenig auf meine Vorlieben angepaßt. 

Nicht, dass es ganz ohne Arbeitsaufwand ginge, aber mit ein kleinwenig Vorbereitung am Samstagabend sind diese kernigen Stangen zum Sonntagsfrühstück mit relativ wenig Mühe bereit.

Für 8 kleine Brotstangen:

 

die Körnereinlage

je 25g Sesam, Kürbiskerne und Leinsamen

10g Blaumohn (ganz, nicht die Mohnzubereitung, die man oft im Backregal findet)

80ml Wasser

 

Teig

300g Weizenmehl Type 405 + etwas mehr zum Arbeiten

100g Dinkelmehl

20g Frischhefe

10g Salz

10g Backmalz oder 1 EL Honig

10g getrockneter Sauerteig

80g Quark

200ml warmes Wasser

plus mehr Körner zum Wälzen

am Vorabend:

  • Kerne für die Körnereinlage mit Wasser mischen, zudecken und bei Zimmertemperatur über Nacht stehen lassen - ab und zu umrühren, falls Ihr dran denkt
  • alle trockenen Zutaten für den Teig, ausser den Körnern zum Wälzen  bereits in die Schüssel der Küchenmaschine wiegen

am Backtag:

  • Wasser, Quark, zerkrümelte Hefe und die gequollene Körnereinlage zum Mehlgemisch geben und zehn Minuten zu einem Teig kneten
  • zudecken und 30 Minuten gehen lassen
  • aufgegangenen Teig auf bemehlter Fläche in acht einigermaßen gleiche Stücke teilen
  • zwischen den Handflächen zu straffen Kugeln rollen
  • zugedeckt 10 Minuten entspannen lassen
  • dann jede Kugel auf bemehlter Fläche zu einem Oval ausrollen und dieses von der langen Seite relativ fest zu einer Rolle wickeln, diese dann auf der Arbeitsfläche noch etwas länger rollen und die Enden etwas dünner zulaufen lassen
  • Saaten nach Wunsch auf einem großen Teller ausstreuen
  • zwei Backbleche mit Backpapier auslegen
  • Teigstangen anfeuchten - ich nutze dafür nach wie vor eine extra nur fürs Backen genutzte Blumensprühflasche
  • rundum in den Saaten wälzen
  • mit Abstand auf die Bleche legen - entweder wie hier als Stangen oder als Hörnle
  • zugedeckt weitere 30 Minuten gehen lassen
  • Backofen auf 200° Umluft vorheizen und gleich eine backofentaugliche Schüssel mit Wasser miterhitzen
  • Teiglinge nach der Ruhezeit noch einmal mit Wasser einsprühen und an der Oberseite zweimal schräg einschneiden
  • Backofen ebenfalls mit Wasser aussprühen, die Backbleche schnell hinein geben und eventuell noch einmal mit Wasser ausschwaden
  • Stangen ca. 20 Minuten hellbraun backen
  • aus dem Ofen nehmen, auf einem Gitter auskühlen lassen

Die Körnerstangen sind übrigens an Tag eins knuprig mit weicher Krume und schmecken herrlich mit Honig oder Marmelade.

Aber sie halten sich erstaunlicherweise auch gut genug frisch, um am zweiten Tag noch als Wurstweckle zum Mittagessen zu taugen. Für Euch getestet!

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Kommentare: 1
  • #1

    Anne (Donnerstag, 18 Januar 2024)

    Ein sehr schönes Rezept und ohne Komplikationen herzustellen. Vielen Dank fürs veröffentlichen..