Saatenbrot aus der Toastbackform

kleines Saatenbrot mit Leinsamen, Sesam und Haferflocken aus der Toastbackform

Nachdem der Buttertoast aus der bei uns Brotknast genannten Backform mit Schiebedeckel schon beim ersten Versuch erstaunlich gut funktioniert hat, wurde ich ein wenig ogaddich.

 

Kennt hier noch jemand ausser den Hardcore-Schwaben das Wort?

Sagen wir mal so, ich wurde etwas übermütig und wagte mich auf bisher unbekanntes Terrain. Die Übersetzung greift allerdings nicht ganz...

 

Mit anderen Worten, ich habe mir einen ganz eigenen Brotteig gebastelt, in der Hoffnung, er möge in der kleinen geschlossenen Backform funktionieren.

Erstaunlicherweise kam auch hier wieder ein richtig gutes Brot heraus.

Nun stehen wir hier nicht so arg auf Vollkornbrot. Dem Gatten kann das Brot, so er überhaupt eins isst, fast nicht hell genug sein. Ich arbeite mich jetzt einfach mal mittels dunklerem Weizenmehl und einer guten Portion gemischter Körner und Haferflocken an ein körnigeres Ergebnis heran.

Da Hefeteig anscheinend in der Backform gut funktioniert, lasse ich den Sauerteig heute mal im Kühlschrank und mache mich mit relativ viel Frischhefe frisch ans Werk. Kicher. Frisch ans Werk mit Frischhefe. Ich bin ja so ein Scherzkeks. Die Wordspielkönigin. Oder eher nicht.

Das Brot paßt dann auch gleich noch als mein zweiter Beitrag zum Blog-Event CLXXXIV – Hefeteigliebe bei Zorra von kochtopf.me.

Britta von Backmaedchen 1967 hat sich das Thema Hefeteig ausgesucht und nach den Kleeblattbrötchen mit Kräutern bekommen Britta und Zorra heute noch auf den letzten Drücker vor Eventende ein kerniges Hefebrot von mir geliefert.

Blog-Event CLXXXIV - Hefeteigliebe (Einsendeschluss 15. April 2022)

Für einen kleinen Brotknast ca. 21,5 x 11 x 12,5 cm:

 

350ml lauwarmes Wasser
1/2 Würfel Frischhefe, also 21g
2 EL dunkler Balsamico
340g dunkles Weizenmehl, Type 1050
140g Dinkelmehl

1 TL Zucker
2 TL Salz
40g Leinsamen plus mehr für die Form
40g Sesamsamen plus mehr für die Form
30g kernige Haferflocken plus mehr für die Form

 

Pflanzenöl für die Form

Natürlich funktioniert der Teig auch in einger offenen Kastenform. Dann wirds halt nicht so heftig eckig, wie dieses. Klar, ne?

Also gut, der Versuch beginnt:

  • Hefe mit Zucker im lauwarmen Wasser auflösen und ca. 15 Minuten stehen lassen
  • mittlerweile die Mehle mit Salz und Balsamico in die Schüssel der Küchenmaschine wiegen und leicht mischen
  • Hefewasser zufügen und alles ca. 5 Minuten auf kleiner Stufe kneten, bis sich ein einheitlicher Teig ohne Mehlnester ergibt
  • dann Saaten zufügen und nur noch so lange langsam kneten, bis die gut eingearbeitet sind

 

Dinkelmehl neigt bei zu hoher Beanspruchung zum Überkneten. Das Brot verliert dann an Struktur und wird eventuell klebrig. Deshalb bin ich auch hier, trotz der geringen Dinkelmehlmenge, lieber etwas vorsichtiger. Schließlich soll der Versuch ja nicht am Kneten scheitern.

  • Schüssel mit einem Küchentuch bedecken und bei Zimmertemperatur gut zwei Stunden gehen lassen
  • Kastenform mit Öl ausfetten - dabei den Deckel nicht vergessen!
  • an die Seiten ein paar Saaten streuen
  • den fertig aufgegangenen Teig auf leicht bemehlter Arbeitsfläche vorsichtig zu einem Rechteck drücken, dann zweimal zur Mitte hin falten, so dass ein zur Form passender Laib entsteht
  • vorsichtig und möglichst gleichmäßig in der Form platzieren
  • Teigoberfläche mit etwas Wasser leicht befeuchten und auch hier ein paar Saaten verteilen
  • abgedeckt weitere 30 Minuten gehen lassen
  • Backofen auf 200° Ober-/Unterhitze oder 180° Umluft vorheizen
  • Deckel der Form schließen
  •  auf dem Rost auf mittlerer Schiene 55 Minuten backen
  • aus der Form auf ein Backgitter kippen und vor dem Anschneiden vollständig auskühlen lassen

Anders als beim Buttertoastteig hat das Körnerbrot die Toastbackform nicht bis ganz in die Ecken ausgefüllt.

So ist ein nicht komplett eckiger, dennoch hübscher, saftiger, aromatischer Laib entstanden.

Jo, die Form taugt echt was und ich glaube, die Experimente gehen weiter!

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Kommentare: 4
  • #1

    Britta von Backmaedchen 1967 (Freitag, 15 April 2022 16:35)

    Liebe Simone, danke für deinen schönen zweiten Beitrag zum Blog-Event. Das Brot steht jetzt ganz oben auf meiner Nachbackliste. Da kann ich dann auch mal wieder meine Toastbrotform mit Deckel in den Einsatz bringen.

    Herzliche Grüße
    Britta

  • #2

    Nicole (Samstag, 16 April 2022 10:45)

    Kann man so ein Brot auch nur mit Dinkelmehl machen. Oder was für eine Alternative hättest du zu Weizen?

  • #3

    Simone von zimtkringel (Sonntag, 17 April 2022 11:50)

    Hi Nicole, reine Dinkelbrote backe ich normalerweise nicht, deshalb habe ich jemanden gefragt, der sich da auskennt. Meine 84jährige Mama, um genau zu sein. Sie bäckt noch wöchentlich ihr Brot und meistens wird es eins mit hohem Dinkelanteil. Sie meint, du kannst das Weizenmehl gut durch Dinkelmehl austauschen - wobei es auch da verschiedene Mahlstufen gibt, mit denen man experimentieren kann. Du sollst dann aber den Flüssigkeitsanteil um ca. 20% erhöhen, also hier statt 350ml Wasser gut 400ml bis 420ml einplanen. Und, ganz wichtig, dann soll der Teig noch sanfter behandelt werden. Also nur kneten, bis sich ein einheitlicher Teig ergibt und wenn möglich per Hand arbeiten.
    Ich hoffe, das hat dir ein wenig weiter geholfen.
    Liebe Grüße
    Simone

  • #4

    zorra vom kochtopf (Montag, 25 April 2022 09:57)

    Bei Hefeteigliebe darf man auch mal mehr Hefe nehmen! Das Brot sieht übrigens sehr köstlich aus. Balsamico im Teig habe ich noch nie probiert, werde ich jetzt aber mal. Und nein das merkwürdige Wort kannte ich nicht. ;-)