Paximadi- kretischer Zwieback mit Gerstenmehl

Paximadi , griechischer Zwieback mit Gerstenmehl

Die kulinarische Weltreise ist wieder unterwegs!

 

Langsam läuft auch im Leben 1.0 die Reisewelle wieder an, in einigen Bundesländern stehen die Sommerferien quasi schon vor der Tür und so wollen wir Euch einen kleinen Vorgeschmack auf vielleicht kommende Ferienfreuden geben.

 

Kommt mit nach Griechenland!

 

Und sei es auch nur auf dem Teller!

 

Neben den bekannten Aromen und Rezepten findet Ihr bei den kulinarisch weltreisenden Bloggern auch diesmal wieder eine spannende Auswahl an Rezepten und Eindrücken aus dem Gastgeberland, die Euch vorher vielleicht noch nicht bekannt waren.

Ich bin diesmal mit zwei Rezepten dabei. Hier kommt Nummer 1: Paximadi - kretischer Zwieback mit einem Anteil Gerstenmehl

Dauergäste wissen es bereits, jeden Monat suchen wir uns ein anderes Land aus und sind ganz schön herum gekommen. Mittlerweile sind es über 1000 Rezepte aus aller Welt, die Volker von volkermampft, Initiator und Reiseleiter, zusammen mit einer Menge lustiger Blogger gesammelt hat.

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Wahnsinn, oder? So viele Beiträge!


Ich zeige Euch heute Paximadi, eine Art Zwieback, der vor allem auf Kreta lange Tradition hat.

 

Nun gibt es bei uns Zwieback ja doch meist aus dem bekannten orange-blauen Päckchen und oft auch nur dann, wenn das Bauchi Aua hat.

Die griechische Version dagegen ist etwas härter, hat als Grundlage einen deutlichen Anteil Gerstenmehl und wurde ob der langen Haltbarkeit früher vor allem als Proviant von Hirten, Fischern, Soldaten und Seeleuten genutzt.

 

Heute gehört er als Grundlage zu verschiedenen Meze und er wird kaum noch selbst gebacken, gibt es ihn doch in jedem griechischen Supermarkt in Variationen zu kaufen.

Hauptschwierigkeit: Wo bekommt man bei uns Gerstenmehl her? Einen griechischen Supermarkt gibt es bei uns leider nicht mehr. Dort solle es nämlich Gerstenmehl geben, hat man mir gesagt.  Ich wurde letztlich im Biomarkt fündig, wo ich Gerstenschrot gefunden habe, das ich dann noch einmal durch die Küchenmühle gejagt habe.

Für Paximadia:

 

250g Gerstenvollkornmehl

250g Weizenmehl Type 1050

21g Frischhefe

1 gestrichener TL Salz

1 TL Zucker

370ml lauwarmes Wasser

  • aus allen Zutaten in der Küchenmaschine einen gleichmäßigen Teig kneten - er bleibt ein wenig klebrig
  • abgedeckt eine Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen
  • auf leicht bemehlter Fläche noch einmal von Hand kneten
  • zu pfirsich- bis tennisballgroßen Bällen formen und diese etwas platt drücken
  • noch einmal abgedeckt eine Stunde gehen lassen
  • auf zwei mit Backpapier belegten Blechen platzieren
  • Backofen auf 180° Umluft vorheizen
  • ca. 20 Minuten backen
  • auf einem Gitter abkühlen lassen
  • entweder einen Tag stehen lassen, oder gleich weiter verarbeiten: halbieren und wieder auf den Blechen verteilen
  • bei 100° Umluft mindestens eine Stunde im Backofen durchtrocknen lassen, je nach Luftfeuchtigkeit kann es auch deutlich länger dauern. In der  griechischen Sonne wird natürlich draußen getrocknet

Nun sind die Paximadia fertig zur weiteren Verwendung. Trocken gelagert sind sie Wochen und Monate haltbar. Ähnlich wie das skandinavische Hårt Bröd kann es natürlich einfach belegt und gegessen werden, was allerdings gute Zähne erfordert. Richtig zur Geltung kommt Paximadi als Grundlage von Dakos oder Koukouvagia, das Ihr hier bereits sehen könnt. Das wird mein zweiter Griechenland-Beitrag, den Ihr demnächst hier samt Rezept nachlesen könnt.  

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Kommentare: 14
  • #1

    Petra aka Cascabel (Dienstag, 08 Juni 2021 19:49)

    Sehr interessant! Mit den Paximadi hast du meinen kulinarischen Horizont erweitert - leider war ich noch nie in Griechenland.

  • #2

    Susanne (Montag, 14 Juni 2021)

    Ah, die Dinger liebe ich , die muss ich dringend mal wieder machen. Am besten, bevor meine tapfere Getreidemühle endgültig das Zeitliche segnet, Gerste habe ich nämlich bis jetzt nur als ganzes Korn gefunden.

  • #3

    Barbara (Barbaras Spielwiese) (Samstag, 19 Juni 2021 17:20)

    Hallo Simone,
    ich kenne auch nur den deutschen Zwieback gegen Bauchweh - das scheint echt verbreitet zu sein... ;-)
    Dein Rezept mit dem Gerstenmehl liest sich sehr gut, gefällt mir!
    Liebe Grüße
    Barbara

  • #4

    Kathrina (Donnerstag, 24 Juni 2021 12:21)

    Die sehen ja toll aus. Erinnern mich ein bisschen an diese skandinavischen (glaube ich) Brotstücke. Frag mich jetzt nicht, wie genau die heißen.

  • #5

    Pane-Bistecca (Freitag, 25 Juni 2021 08:58)

    Sehr interessant!

    LG Wilma

  • #6

    Britta Koch (Samstag, 26 Juni 2021 08:13)

    Ich war zwar mal eine Woche auf Kreta, aber dieser „Zwieback“ ist mir da nicht untergekommen, oder er erschien mir damals nicht besonders verzehrwert.

    Danke für das Rezept.

    Liebe Grüße
    Britta

  • #7

    Tina von Küchenmomente (Sonntag, 27 Juni 2021 13:09)

    Paximadi habe ich vorher auch noch nie gehört - und wieder etwas dazu gelernt. Ich glaube als Grundlage für die griechischen Mezze ist das super! Aber über das Gerstenmehl habe ich noch gar nicht nachgedacht...Bin mal gespannt, ob ich das hier bei uns bekomme.
    Liebe Grüße
    Tina

  • #8

    Britta von Backmaedchen 1967 (Sonntag, 27 Juni 2021 21:49)

    Also da hab ich wohl echt etwas verpasst als ich in Griechenland war, mit sind die dort gar nicht aufgefallen. Naja nicht schlimm hab ja jetzt dein Rezept zum ausprobieren.
    Liebe Grüße
    Britta

  • #9

    Anja (Samstag, 03 Juli 2021 09:25)

    Ich bin ja immer wieder fasziniert, was ein Land für kulinarische Köstlichkeiten zu bieten hat. Von kretischen Zwieback habe ich noch nie gehört, vielleicht schickst du mir einfach mal eine Dose zu ;-)

    LG Anja

  • #10

    Andinaut (Sonntag, 04 Juli 2021 15:11)

    Lustig, bin gerade auf dem Peloponnes und finde nirgends Gerstenmehl.
    Morgen Ortswechsel, dann werden weitere (Mini-)Markets abgegrast

  • #11

    Dirk (Samstag, 10 Juli 2021 22:07)

    Total spannend. Am Anfang dachte ich - verzeih das Wortspiel - reichliches trockenes Thema. Aber wie immer bei sowas: ich ahne unendlich viele Verwendungsmöglichkeiten, werde mal meinen griechischen Supermarkt ("Klopf auf den Tisch") auf Gerstenmehl hin konsultieren. Und in der echten Küchenpraxis könnten die öfter vorkommen als vieles andere spektakulärere.

  • #12

    fluffig & hart (Dienstag, 13 Juli 2021 22:47)

    Gerstenmehl habe ich bewusst noch nicht gesehen, da sollte ich mal bei unserer Mühle nachfragen. Allein schon, um dieses leckere Rezept nachzubacken.

  • #13

    Jutta (Samstag, 07 August 2021 22:58)

    Danke für das Rezept! <3
    Wir waren gerade auf Kreta und haben diesen "Zwieback" ein paarmal als Teil von Dakos gegessen, aber auch als Zutat in einem "kretisch-griechischen" Salat. Superlecker! Uns ist auch aufgefallen, dass die Kreter im Restaurant gerne einen Teller Paximadia mut auf dem Tisch hatten.
    Habe mir eine Packung (Mehrkorn, in Scheiben) mit nach Hause gebracht und sie in 2 Wochen schon 3x für griechischen Salat verwendet, kommt überall bestens an. Da kommt einfach kein Weißbrot mit.
    Man muss nur aufpassen: Das Brot sollte kurz im Salat ziehen, damit es ein klein wenig aufweicht – aber es sollte keinesfalls zu lange drin bleiben, sonst wird es natürlich matschig. Am besten den Salat komplett fertig machen, dann 5 Minuten vorm Servieren das Brot zerbrechen, drüberstreuen und untermischen.

  • #14

    Georgia Sfakianaki (Sonntag, 03 März 2024 08:34)

    Das paxmadi ist das traditionelle Brot in Kreta ! Da wenig Holz und Zeit bei den Bauern vorhanden war und die hohe Feuchtigkeit im Winter die Hitze im Sommer , hat das Brot schnell zu schimmeln und auszutrocknen gebracht! so backten sie bis zu 50 Kilogramm Mehl auf einmal! Nochmals im offen wurde getrocknet! In großen Tongegefäße für Monate aufbewahrt .
    Kurtz anfeuchten und mit geriebenen Tomaten bedecken ,Olivenöl drüber geben und mit Salz würzen ! Das war eine gesunde Jause für
    viele! Aber das nur angefeuchtet als Brot Begleitung bei jedem Essen !