Wenn ich am Samstag nach der Arbeit statt auf die Terrasse in die Küche gehe und anfange, in meinen Mehlkisten und Vorratsschränken zu kramen, dann Schüsseln und Backbrett bereit stelle und den Backstein in den Ofen lege, bedeutet das für gewöhnlich eins: Wir backen wieder synchron!
Hier seht Ihr unseren kleinen Nachmittagsimbiss vom vergangenen Sonntag: Salami aus dem Tessin, Cabanossi von der Alb, Käse aus Frankreich, Oliven aus Griechenland und Tomaten vom Samstagsmarkt.
Und im Hintergrund der Star des ganzen, das Pane di grano duro, sprich Hartweizenbrot, nach einem Rezept von Lutz vom Plötzblog. Das Originalrezept findet Ihr hier: Klick!
Helles Weizenbrot mit knuffiger Krume und knuspriger, dünner Kruste, das nicht nur Sonntag geschmeckt hat, sondern auch Montag als Crostini- Unterlage der Hit war.
Das Prinzip Synchronbacken ist einfach und macht Spaß: Organisatorin Zorra von 1 X UMRÜHREN BITTE aka kochtopf sucht ca. einmal im Monat ein tolles Backrezept aus, lädt Blogger und Nichtblogger ein, an einem Wochenende zu backen und sich nebenher in den sozialen Medien, sprich Instagram und Facebook auszutsauchen. Wer mag, veröffentlicht dann am folgenden Mittwoch Punkt 9 Uhr auf dem Blog, wie es geklappt hat.
Das macht Spaß, man lernt viele Menschen kennen und hat im Idealfall nachher supergutes Gebäck zum Frühstück, oder wie hier, zum Abendessen.
In meiner Sorglosigkeit dachte ich, jo, Mehl aus Hartweizen hab ich ja eh immer daheim, schließlich mache ich daraus Pasta. Ja. Nee. Erst, als ich dann bei den lieben Mitbäcker*Innen mitgelesen habe, kamen mir leise Zweifel, ob Lutz da wohl wirklich doppelt gemahlenen Hartweizengrieß gemeint hatte.
Glücklicherweise ist bei mir beim Kochen und Backen immer eine üppige Prise Is-mir-egal und eine doppelte Portion Einfach-mal-machen dabei. Also: Nix wie rein mit dem Semola di grano duro
rimacinata!
Hier sieht man dann allerdings- ich nenne es mal "die Phase des Zweifels" - denn der Vorteig mit dem Hartweizengrieß sah verdächtig knubbelig aus. Ich war mir eigentlich fast sicher, des werd nie nix! Never ned!
Aber ich greife vor. Hier erst einmal meine Zutaten:
für den Vorteig
270 g Semola di grano duro rimacinata
135 g Wasser
1,8 g Frischhefe (eine Löffelwaage hilft!)
für den Autolyseteig
270 g Semola di grano duro rimacinata
360 g Weizenmehl Type 550
495 g lauwarmes Wasser
für den Hauptteig
Vorteig
Autolyseteig
7,2 g Frischhefe
27 g Olivenöl
18 g Salz
Am Vortag:
- Vorteigzutaten zu einem sehr festen Teig mischen, zudecken und bei Raumtemperatur ca. 12 Stunden reifen lassen
Am Backtag:
- Mehle für den Autolyseteig mit Wasser mischen und eine Stunde bei Raumtemperatur stehen lassen
Autolyseteig besteht aus Mehl und Wasser ohne Triebmittel oder Salz und hat die Aufgabe, das Klebergerüst von Weizenteigen aufzubauen.
- nach der Stehzeit die übrigen Brotzutaten und den Vorteig dazu geben
- 5 Minuten auf der langsamsten Tour der Küchenmaschine kneten lassen, dann 10 Minuten auf der zweiten Stufe zu einem straffen, elastischen Teig verarbeiten
- abdecken und 2 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen, dabei jeweils nach 30 und 60 Minuten dehnen und falten
Spätestens an der Stelle war ich dann doch überrascht und mehr als zufrieden: Aus dem Knubbel war ein extrem geschmeidiger, fluffiger, extrem samtiger Hefeteig geworden!
-
gegangenen Teig straff rundwirken
-
einen Gärkorb großzügig ausmehlen und den Teigling mit Schluss nach unten 90 Minuten bei Raumtemperatur darin reifen lassen
-
Backofen samt Backstein auf 250° Ober-/Unterhitze vorheizen
-
aufgegangenes Brot mit Schluss nach oben auf ein Backpapier stürzen
-
mit der Backschaufel oder einem Brett auf den Backstein schieben
-
Backofen mit Wasser ausschwaden
-
ca. 10 Minuten bei 250°C backen, dann Hitze reduzieren und bei 210°C weitere 40-45 Minuten backen
- aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter abkühlen lassen
Liebe Mitbäcker*Innen, schön war´s mit Euch!
Bis zum nächsten Mal.... oder besser noch, guckt doch beim nächsten Kochtopfblogevent vorbei. Ich erwähn`s nur mal. Aus Gründen.
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Kathrina (Mittwoch, 16 Juni 2021 09:49)
Mhhh, dein Brot sieht auch toll aus, liebe Simone. Und dann noch so schön mit ein paar Antipasti. Da hätte ich jetzt direkt auch Lust drauf.
Liebe Grüße
Ingrid (Mittwoch, 16 Juni 2021 10:12)
Hallo Simone,
klasse ist Dein Brot geworden. Das Abendbrot sieht superlecker aus.
Eine wunderschöne Wochen und liebe Grüße
Ingrid
zorra vom kochtopf (Mittwoch, 16 Juni 2021 10:30)
Ja, ich war auch erstaunt wie fluffig weich die Krume geworden ist. Ich habe ja grobes Selmola genommen und sicherheitshalber etwas weniger, was aber gar nicht nötig gewesen wäre. Und weisst du was, die Salami lacht mich sooo sehr an. Die fehlt uns hier in Spanien nämlich.
Tina von Küchenmomente (Mittwoch, 16 Juni 2021 12:34)
Ah, cool! Da bin ich ja mal gespannt, was du dir für ein Thema fürs Blogevent ausgesucht hast!
Aber zu deinem Pane di grano duro... Perfekt gelungen fällt mir dazu nur ein. Klasse!
Liebe Grüße
Tina
Ilka (Mittwoch, 16 Juni 2021 15:43)
Das sieht toll aus!
LG Ilka
Britta von Backmaedchen 1967 (Mittwoch, 16 Juni 2021 23:40)
Hach wieder herrlich geschrieben liebe Simone. Dein Brot sieht übrigens fantastisch aus und mit den ganzen Leckereien, war das ja ein wahrlicher Wochenendschmaus.
Liebe Grüße
Britta
Birgit M. (Donnerstag, 17 Juni 2021 10:49)
Liebe Simone, dein Brot sieht mega aus und dein Vesperteller erst, genau nach meinem Geschmack, liebe Grüsse Birgit
Brotwein (Donnerstag, 17 Juni 2021 11:01)
Sehr fein geworden! Und der Nachmittagsimbiss würde mir auch gut schmecken.
Lieben Gruß Sylvia
Katrin (Sonntag, 20 Juni 2021 18:48)
WOW, was für ein dickes, schönes Brot mit einer schönen Farbe. Es hat wieder Spaß gemacht. Bis zum nächsten mal.
Gruß Katrin