Es geht ja die Legende, dass wir Schwaben den Samstag ausschließlich für die Kehrwoche nutzen.
Bei uns im Dorf war es, als ich klein war tatsächlich so, dass der Samstag oft damit schloß, dass am späten Nachmittag als letzte Amtshandlung das Trottwar, also der Gehweg gefegt wurde. Und weil die Nachbarn ja auch bei der selben Tätigkeit auf der Gaß waren, folgte ein Schwätzle, ehe man rein mußte. Samstag war nämlich ausserdem Badetag.
Heute ist das natürlich nicht mehr so. Zumindest nicht oft.
Also, nicht sooooo oft. Und bei uns erst recht nicht. Wir haben´s nicht so mit dem Putzen.
Alles Vorurteile. Nix als Klischees.
Denen wir in zimtkringeltown never ever nachkommen.
Wie bekomm ich jetzt die Kurve zu meinem heutigen Rezept?
Ach ja.... als ich Samstag also am späten Nachmittag mit Fegen und Wischen fertig war, hatte ich vor dem Baden ein kleines Hüngerle.
Witzigerweise stimmt es hier tatsächlich. Wir haben letzten Samstag ein wenig geputzt. Und gewischt. Gesaugt. Teppiche gereinigt. Ziemlich dabei geschwitzt. Und nur ganz wenig gejammert. Deshalb gab es zum Abendessen etwas, was sich quasi fast von selbst kocht. Also, mit bissele Vorarbeit. Über die ich fast auch nicht gejammert habe.
Tadaaaaaa: Orzo mit Aubergine und dazu Hähnchenspieße aus dem Backofen.
Für 2 bis 3 Esser:
für den Orzo:
300g Orzo/Risi/Risoni/Kritharaki
1 kleine Aubergine
2 EL Öl
3 Knoblauchzehen
1 große Zwiebel
2 EL Tomatenmark
500g passierte Tomaten
300ml Fleischbrühe
Salz und Pfeffer
Für die Spießchen:
1 rote Paprika
1 kleine Zucchini
2 kleine rote Zwiebeln
400g Hähnchenfilet
Salz und Pfeffer
Paprikapulver
Knoblauchpulver
2 EL Öl
1 EL Zitronensaft
Wie Ihr die kleine Pasta nennen wollt, bleibt Euch überlassen: Ob nun Orzo, Risoni, Risi oder Krithariki, letztlich handelt es sich immer um kleine Nudeln in Getreidekorn- bzw. Reisform, die besonders im Mittelmeerraum und im Nahen Osten verwendet werden. Früher wurden sie noch häufig aus Gerste hergestellt, heute findet vor allem Hartweizen Verwendung.
Schön ist, dass Orzo lange bißfest bleibt und fast wie Risotto zubereitet werden kann. So ähnlich auch hier.
- Hähnchenfleisch in gleichmäßige Würfel schneiden und mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Knoblauchpulver, Öl und Zitronensaft mischen und im Kühlschrank kalt stellen - je länger, je lieber
- Zwiebel schälen, Paprika und Zucchini waschen und putzen und ebenfalls in spießchentaugliche Stücke schneiden
- Spieße bunt gemischt mit Fleisch und dem Gemüse bestücken und entweder im auf 180° vorgeheizten Backofen garen oder auf dem Grill brutzeln - im Backofen dauert es ca. 25 bis 30 Minuten
Mittlerweile bleibt Zeit, den Orzo zuzubereiten:
- Aubergine waschen, den Stielansatz entfernen und dann erst in ca. 1 cm dicke Scheiben, dann in Streifen und letztlich in Würfel schneiden
- Öl in einer hohen Pfanne erhitzen, und die Auberginenwürfel darin unter mehrmaligem Wenden anbraten
- Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln, dann zu den Auberginenwürfeln geben, Hitze reduzieren und Würfelchen garen, aber nich dunkel werden lassen
- Tomatenmark zufügen und kurz mit anbraten
- dann Orzo zufügen und alles gut mischen
- Brühe und passierte Tomaten zufügen
- bei geringer Hitze mit fast geschlossenem Deckel (sonst könnt Ihr nachher die Küche putzen, das Zeug spritzt!) so lang garen, bis der Orzo gar aber noch bißfest ist, dabei immer wieder umrühren, Orzo mit Tomate brennt gerne an
- mit Salz und Pfeffer abschmecken
- heiß auf einer Platte anrichten und die Hähnchenspieße darauf anrichten
- Fertig! Essen kommen!
Kommentar schreiben
Franziska (Donnerstag, 29 August 2024 16:52)
Ich lasse Dir ein Nomnomnom! da.
Sommerlich gebratene Grüße bei etwa 28°C
Irene (Samstag, 31 August 2024 23:18)
Heute gemacht, kam bei der Familie super an! Orzo als Beilage wird's jetzt öfter geben!�