Seit wir vor Jahren bei einer Hochzeit in Apulien zu Gast sein durften, spuken mir die Orecchiette pugliese, sprich die apulischen Öhrchen, durch den Kopf.
Damals gab es sie mit Fleischsugo, der sicherlich Stunden, wenn nicht Tage einkochen durfte.
Aus Zeitgründen, seien wir ehrlich, aus purer Bequemlichkeit, habe ich mich bislang nicht an selbstgemachte Öhrchen gewagt. Aber heute, als mein erster Beitrag zum tollen Jahresevent von volkermampft , mache ich mir den Spaß und stelle mich ein lockeres Stündchen in die Küche.
Ihr seht recht: Eine Menge Blogger machen sich dieses Jahr auf die kulinarische Weltreise und kochen Monat für Monat Rezepte zu einem bestimmten Land, schreiben ihre Urlaubserinnerungen, oder was immer sie mit der Destination in Verbindung bringen. Den Auftakt macht Italien und Ende des Monats findet Ihr hier dann auch die Links zu den Beiträgen der anderen Teilnehmer.
Jetzt aber erstmal zu den Orecchiette.
Auf den Kochkanälen sieht man ab und an alte italienische Damen, die stundenlang die Öhrchen mit geübter Daumendrehung in Form bringen.
Ganz so viel Geduld habe ich bekanntlich nicht, aber eins muß eh klar sein: Es handelt sich nicht um Fastfood! Dafür lohnt sich der Aufwand aber, sobald man sie mit etwas Butter und Pfeffer, mit Gemüse- oder Fleischsauce wie in Apulien, oder wie hier, mit einer einfachen Tomatensauce auf der Gabel hat!
Und jetzt: Zeigt her Eure Däumchen!
Zutaten für genau so viele Orrechiette, dass ich schon ein wenig ungeduldig wurde und mal wieder an mich halten mußte, dass sie nicht immer größer und größer werden:
Zutaten für die Nudeln:
100g Semolina
200g Weizenmehl Type 405 plus eine ganze Menge mehr zum Arbeiten
2 EL Olivenöl
1 TL Salz
200ml lauwarmes Wasser
für die Sauce:
2 EL Baconwürfel
1 EL Öl
1 kleine Zwiebel
1 Dose gehackte Tomaten
2 EL Tomatenmark
100ml Rotwein
Salz und Pfeffer
Parmesan
ein paar Rosmarinnadeln
- aus allen Zutaten von Hand einen glatten Teig kneten
- zu einem Laib formen, in eine Schüssel legen und diese mit einem feuchten Tuch bedeckt ein bis zwei Stunden stehen lassen
- auf einem gut bemehlten Backbrett in gleichmäßige Stücke teilen, diese in etwa fingerdicke Rollen formen und von diesen Rollen bohnengroße Stücke abschneiden
- mit dem bemehlten Daumen auf bemehlter Fläche in jedes Stückchen eine Mulde drücken, dabei den Teig leicht rollen
- auf einem gut bemehlten Brett nebeneinander lagern, mit einem Tuch bedecken und über Nacht stehen lassen
Habe ich schon Mehl erwähnt? Glaubt mir, das braucht man! Nix Blöderes, als wenn man ein perfektes Öhrchen formt und das dann wahlweise am Daumen und/oder dem Backbrett hängen bleibt.
Ja, ich spreche aus Erfahrung.
Fragt nicht!
- Nudeln in reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und garen, bis sie noch ein kleinwenig zu hart sind, abgießen und dabei eine halbe Tasse Nudelwasser auffangen
- Baconwürfel im Öl leicht anbraten
- Zwiebel in feine Ringe schneiden, zum Speck geben und glasig dünsten
- Tomatenmark kurz mitbraten
- mit dem Wein ablöschen
- Tomaten und Gewürze zugeben und Sauce einige Minuten einkochen lassen
- Orecchiette dazu geben und mit der Sauce mischen
- bei Bedarf mit etwas Nudelwasser verdünnen und nachwürzen
- mit Parmesanspänen und Rosmarinnadeln bestreut servieren
So, das hat Spaß gemacht! Und geschmeckt hat es erst recht.
Nun könnt Ihr ja noch bei den anderen Teilnehmern schauen, was ihnen zum Thema Italien so alles eingefallen ist:
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