Die Karawaaaaane zieht weiter, der Sultan hat Durst....
Keine Ahnung, warum mir beim Thema Kulinarische Weltreise immer dieser Fasnachtsschlager in den Sinn kommt. Zumal in unserer Gegend Fasching kaum ein Thema ist.
Jedenfalls reisen wir wieder virtuell um die Welt. Diesmal steht Äthiopien auf dem Reiseplan.
Die äthiopische Küche kenne ich nur von ein, zwei Restaurantbesuchen vor langer, langer Zeit.
Damals mit vielen Kollegen und unseren Seniorchefs, die ich mir ehrlich gesagt vorher so gar nicht bei gemeinschaftlichem Essen von einer großen Platte und ganz ohne Besteck hatte vorstellen können. Umso überraschender, dass es ein wirklich lustiger Abend wurde.
Warum erzähle ich das? Einfach als Überleitung zu Rezepten aus einem Land mit sehr spannender, etwas anderer Esskultur.
Mein heutiges Rezept ist eigentlich nur eine Vorstufe zum eigentlichen Haupt-Rezept, das ich im nächsten Artikel zeigen werde. Heute zeige ich Euch aber erst einmal die für viele äthiopische Rezepte genutze, geklärte Würzbutter Niter Kibbeh. Von den Brat- und Kocheigenschaften her ähnelt sie sehr dem indischen Ghee, ist aber durch verschiedene Würzkomponenten deutlich aromatischer.
Da sie in vielen typisch äthiopischen Rezepten vorkommt, werdet Ihr sie sicher bei einigen meiner Mitreisenden finden. Teils mit ganz unterschiedlichen Gewürzkombinationen, denn die Varianten sind quasi unendlich vielfältig.
Die hier gezeigte Version stammt aus einer Rezeptesammlung der Karheinz Böhm-Stiftung Menschen für Menschen.
Warm ist Niter Kibbeh, wie Ihr hier seht, klar und golden, etwas abgekühlt hat sie die cremige Konsistenz vom Titelbild.
Das Zeug schmeckt zu Fleisch, Gemüse oder einfach nur auf Nudeln oder Kartoffelbrei großartig, hält fast ewig und ist recht einfach herzustellen.
Würzmischungen gibt es dabei viele. Ich habe mich für eine recht einfache entschieden:
für ein kleines Glas:
250g Butter
1 kleine, rote Zwiebel
1 große Knoblauchzehe
1/4 TL Kurkuma
1cm Ingwer
2 Kardamomkapseln
1 Nelke
1 Zimtstange
1 Prise Muskat
1/4 TL Bockshornkleesamen
1 paar Blätter Basilikum
Im Kühlschrank hält sich Niter Kibbeh locker einige Wochen frisch.
- Butter in einem kleinen Topf erhitzen, bis Blasen aufsteigen
- Zwiebel und Knoblauch schälen und klein schneiden, Kardamomkapsel aufbrechen
- Gewürze und Gemüse zur Butter geben
- Hitze reduzieren und offen so lange köcheln lassen, bis die Flüssigkeit klar und goldgelb ist und die Schaumflocken auf den Topfboden abgesunken sind
- flüssige Würzbutter durch einen Teefilter in ein hitzebeständiges Glas füllen, die festen Bestandteile werden entsorgt
Das Haupt-Rezept - hier eine kleine Vorschau - das sicher die Meinungen der Massen ein wenig spalten wird, zeige ich Euch dann übermorgen! (Hallo, der Link funktioniert natürlich erst, wenn ich es gepostet habe! Orrrrrrrr!)
Dafür funktionieren diese Links fast schon alle. Sie führen zu den Rezepten der Mitreisenden. Im Laufe des Monats kommen sicher noch mehr dazu und sollte der ein oder andere noch nicht funktionieren, habt bitte Geduld, das wird!
Kommentar schreiben
Friederike (Samstag, 19 Februar 2022 10:20)
Interessant finde ich, wie unterschiedlich die div. Gewürzbutter sind, auch in der Farbe und Konsistenz....
Bin gespannt auf dein Gericht, lg
Regina (Dienstag, 22 Februar 2022 11:25)
Hallo Simone, auch ich reise ab jetzt ab und zu mit! Die Gewürzbutter hatte ich mir beim Äthiopischen Kochen verkniffen. Da ich noch massig Teff-Mehl habe, vielleicht beim nächsten Mal...Grüße aus der Nachbarschaft (Tübingen), Regina
Kathrina (Mittwoch, 23 Februar 2022 09:03)
Ich finde ja die Gewürzbutter total spannend. Bisher habe ich genau einmal afrikanisch gegessen und das ist schon so lange her, dass ich mich da leider nicht mehr dran erinnern kann. Das war auf der Expo in Hannover im afrikanischen Pavillon.
Volker (Montag, 28 Februar 2022 11:13)
Hallo Simone,
die Gewürzbutter werde ich beim nächstem Mal auch selber machen. Die gehört ja auch in quasi jedes Rezept.
Gruß Volker
Britta (Dienstag, 01 März 2022 10:21)
Ich war dieses Mal wieder zu faul (aka schlapp), viel Kleinkram wie die Butter oder Injera vorzubereiten. Auch Berbere habe ich fertig gekauft, statt es selber zu machen.
Ich finde es toll, wie sehr sich viele der Mitreisenden so reinhängen.
Liebe Grüße
Britta
pane-bistecca (Dienstag, 01 März 2022 12:53)
Interessant, jede Butter bei allen Eintraegen ist anders.
LG Wilma