
Bah, mit Sauerteig ist es ein wenig, als hätte man ein kleines, verwöhntes Haustierchen.
Gut, er wohnt im Kühlschrank und muss nur einmal die Woche gefüttert und ausgeführt werden, aber anspruchsvoll ist er schon.
Und es vermehrt sich... Warum muss ich jetzt an Mehrschweinchen denken?
Und nein, ich habe keine Meerschweinchen im Kühlschrank...
Egal.
Auf jeden Fall habe ich momentan einen hochaktiven Sauerteig im Kühlschrank, der echt regelmäßig verwertet werden will.
Deshalb auch die vielen Brotrezepte hier in letzter Zeit.
Nun reißen die 10 Gramm, die in die heutigen Müsliweckle kommen, nicht gerade eine erkennbare Lücke in meinen Sauerteigstarter-Vorrat, aber hey, Kleinvieh macht auch Mist.
Ich weiß natürlich, dass eine Menge Menschen Probleme mit Rosinen in Gebäck haben. Hier im Herzen des Schwabenlandes ist es ohne Spaß ein Diskussionspunkt, ob man Zibeben im Zopf, sprich Rosinen im Hefezopf, unserem Gebäck für alle Lebenslagen - und wir sprechen hier von Taufe und Beerdigung - braucht.
Ich bin Team Zibebe. Und ich lieb die Dingerchen auch hier in den Weckle. Selbst, wenn nachher Wurst oder Käse drauf landet. Da kenn ich nix! ....und wo wir gerade bei Zibeben sind: Eigentlich ist Zibebe nur die Bezeichnung für die am Weinstock getrockneten Trauben, die für Süßwein genutzt werden. An sich. Hier in Schwabilon gilt das nicht. Wir sind sprachlich ein wenig anders, als die anderen Kinder. Bei uns heißen Rosinen Zibeben. Punktum.
Für acht Weckle:
Für den Sauerteig:
75g Roggenmehl
10g Roggenanstellgut
60g Wasser
Fürs Quellstück:
150g kernige Haferflocken
225g warmes Wasser
als Topping:
1 - 2 EL Sesam
1 - 2 EL Leinsamen
2 EL Haferflocken
Für den Hauptteig:
Sauerteig
Quellstück
250g Weizenmehl Type 550
10g Frischhefe
15g Honig
10g Salz
70g Wasser
20g Rosinen
20g Cranberrys
25g gehackte Haselnüsse
25g Kürbiskerne
5g Leinsamen
5g Sesam

Am Vortag:
- Anstellgut mit Roggenmehl und Wasser zu einem Teig kneten, in einer geschlossenen Schüssel bei Zimmertemperatur 16 bis 18 Stunden stehen lassen
- fürs Quellstück in einer anderen Schüssel Haferflocken mit warmem Wasser mischen, Schüssel schließen und ebenfalls über Nacht stehen lassen
Am Backtag:
- alle Zutaten für den Hauptteig in der Küchenmaschine 10 Minuten kneten lassen
- Schüssel bedecken und 30 Minuten gehen lassen

- Teig in acht Stücke teilen
- die Teigstücke erst zu Kugeln schleifen, dann länglich formen
- Sesam, Haferflocken und Leinsamen fürs Topping in einem tiefen Teller mischen - wahlweise könnt Ihr das Topping natürlich mit Körnern Euer Wahl gestalten
- Teiglinge in der Körnermischung wälzen
- der Länge nach etwa einen Zentimeter tief einschneiden
- mit Abstand auf zwei mit Backpapier belegte Bleche legen
- zudecken und eine Stunde gehen lassen
- rechtzeitig den Backofen auf 220° Umluft vorheizen
- beide Bleche nach Ende der Gehzeit in den Ofen schieben

- mit einer Blumenspritze Wasser an die Backofenwand sprühen und den Ofen schnell schließen
- nach 10 Minuten den Backofen kurz öffnen und den Dampf entweichen lassen
- weitere 7 bis 8 Minuten backen
- Brötchen auf Gittern auskühlen lassen
Die Brötchen kommen meiner Vorliebe für salzig-süß Kombis wunderbar entgegen.
Ich kenn da ja nix, bei mir gibt´s, wie man hier sieht, auch Salami und Butter zum Weckle mit Zibeben und Cranberrys.
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ReginaE (Freitag, 14 März 2025 20:36)
Die werden nachgebacken. gerade die Zibeben machen's.
In den Hauptteig kommt kein weiteres Mehl?
Inge Schmandt (Samstag, 15 März 2025 17:21)
Hallo, die Sehen mega lecker aus aber warum sind im Quellstück nur die Haferflocken und nicht die Saaten und Rosinen?
Viele Grüße aus Norddeutschland und ein schönes Wochenende
Vroni (Samstag, 15 März 2025 21:14)
Die Brötchen gefallen mir sehr gut, aber ich bin verwundert, das tatsächlich nur 75g Mehl in den 8 Semmeln sind? Im Hauptteig finde ich kein Mehl und mir erscheint das recht wenig.
Simone von zimtkringel (Sonntag, 16 März 2025 10:49)
Hallo Ihr Lieben, Ihr habt natürlich Recht: Vor lauter Zeilenumbruch hab ich die Hauptzutat Mehl versehentlich aus dem Abschnitt geschoben. Doof!
Also, es gehören natürlich 250g Weizenmehl in den Hauptteig! Nun steht es drin und ich danke Euch fürs Aufpassen!
Die Frage zum Quellstück: Falls Ihr es vorzieht, könnt Ihr natürlich auch die für den Teig gedachten Saaten und Nüsse quellen lassen. Um den Teig feucht und elastisch zu halten genügen aber die eingeweichten Haferflocken völlig. Ich bin an der Stelle ausserdem kein Fan von eingeweichter Leinsaat. Die Kernchen werden mir schlichtweg zu schleimig, hier im Musliweckle ist mir aber der eher knackig, kernige Biss lieber.
Herzliche Grüße
Simone