Ich gebe es zu, mir ist jeder Anlass recht, Auberginen auf den Tisch zu bringen.
Entsprechend gibt es hier bei mir auch schon eine ganze Anzahl Auberginenrezepte. Gebt im Suchfeld mal Aubergine ein, dann seht Ihr schon.
Ich gebe weiterhin zu, dass sich da einige ganz schön ähnlich sind. Auberginenmus zum Beispiel habe ich schon in der arabischen Variante Baba Ganoush gezeigt, und ein paar Jahre später kam ein absolut köstliches, siebenbürgisches Rezept namens Salată de vinete dazu , auf das mich mein Zahnarzt gebracht hatte. Ich vermute, weil man es auch ohne Zähne essen kann...
Jetzt kommt noch eins: Die kulinarische Weltreise ist im August virtuell im Iran ungerwegs, was ich wiederum als willkommenen Anlass nehme, Mirza Ghasemi, die persische Variante des Auberginenmuses auf den Tisch zu bringen.
Zur politischen und gesellschaftlichen Lage im Iran schweige ich an dieser Stelle besser. Nur soviel: Bereits im Dezember 2022 folgte ich zusammen mit vielen Bloggern der Einladung einer sehr lieben Bloggerkollegin, die schon damals unter dem Motto Be Our Voice zum Kochen für den Iran aufrief, um aus der Ferne ein wenig Solidarität für die dortige Bevölkerung zu zeigen.
Bei dieser Bloggerkollegin handelt es sich um Susan vom Blog Labsalliebe. Susan hat persische Wurzeln und ist nach wie vor meine allerliebste Inspiration für die Küche Persiens, ganz allgemein des Orients und der Levante. Schaut mal bei ihr vorbei. Bei ihr findet Ihr mit Sicherheit Zugang zur (Aromen-)Welt des einstigen Persiens und heutigen Irans... und eine Menge mehr Einblicke neben der Kulinarik. Erstaunlicherweise ist das heutige Rezept aber nicht von ihr, obwohl auch bei Labsalliebe Mirza Ghasemi zu finden ist.
Wo wir gerade bei lieben Blogger-Kolleginnen und -Kollegen sind, folgen hier auch gleich die Links zu den anderen virtuellen Mitreisenden. Wie immer trage ich im Laufe des Monats die noch folgenden Beiträge nach:
Mirza Ghasemi taugt wunderbar als Vorspeise oder Komponente eines Mezze-Tisches, aber auch als Beilage, Dip oder Aufstrich.
Für zwei Portionen:
3 mittlere Auberginen
4 Knoblauchzehen
1/2 TL Kurkuma
3 große Tomaten
1 EL Tomatenmark
Rauchsalz
3 Eier
etwas Petersilie
eigentlich Advieh, eine Gewürzmischung aus der persischen Küche, die unter anderem getrocknete Rosenblätter, Zimt, Kardamom und Kumin enthält, hab ich aber gerade nicht, deshalb nutze ich eine große Prise Ras el Hanout
- Auberginen und Tomaten waschen, Knoblauchzehen schälen
- Backofen auf 220° Ober-/Unterhitze vorheizen
- Auberginen rundum mit einer Gabel einstechen, dann auf ein Backblech legen und ca. 45 Minuten im Backofen garen, dabei ab und zu wenden - die Schale der Auberginen darf gerne schwarz werden und Blasen schlagen - eine andere Option ist natürlich, die Auberginen auf offener Flamme zu grillen
- Stielansatz von den Tomaten entfernen, an der Unterseite einmal kreuzförmig einschneiden und mit kochendem Wasser überbrühen, abschrecken und die Haut abziehen
- Auberginen aus dem Ofen nehmen, längs aufschneiden und das Fruchtfleisch mit einem Löffel heraus schaben und grob hacken
- Tomaten würfeln
- Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen
- Knoblauch fein schneiden, ins heiße Öl geben und unter Rühren kurz anschwitzen, aber nicht dunkel werden lassen
- Gewürze und Tomatenmark zufügen und kurz mitbraten
- Tomaten- und Auberginenstücke zufügen
- ca. 10 Minuten dünsten, dabei immer wieder umrühren
- mit Rauchsalz abschmecken - das ersetzt mir hier das leicht Geräucherte einer gegrillten Aubergine, falls Ihr die Auberginen natürlich auf dem Grill oder über dem Gaskochfeld gart, könnt Ihr Euch das sparen und normales Salz nutzen
- in der Mitte der Pfanne eine Stelle frei machen, dort hinein die Eier schlagen und kurz anbraten, bis sie zu stocken beginnen, dann unter die Auberginenmischung ziehen und kurz weiter braten
- etwas abkühlen lassen, Petersilie darauf geben, dann mit Fladenbrot servieren und sich dran freuen
Hübsch anzusehen ist es jetzt nicht, das muss ich schon sagen. Aber soooo gut!
Und weil zimtkringel aus dem Herzen des Schwabenlandes kommt und dazu doch immer Reste anfallen - was die Schwäbin natürlich so gar nicht haben kann - gibt es bei uns statt Fladenbrot diesmal die restlichen Laugenstangen vom Frühstück dazu. Auch gut und mal so richtig länderübergreifend.
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Barbara (Mittwoch, 14 August 2024 09:11)
Mit Auberginen geht's mir genauso - es geht nicht ohne und jedes Rezept darf mal ausprobiert, werden, auch wenn manche sich ähneln.
Das hier kannte ich noch nicht - mit Ei, cool.
Regina (Freitag, 23 August 2024 10:18)
Liebe Simone, ich mag Pasten zur Vorspeise für mein Leben gerne, vor allem Auberginenmus steht auf meiner Hitliste ganz oben. Viele Grüße, Regina
Britta (Freitag, 30 August 2024 08:46)
Ich liebe Auberginen auch und führe meinen Mann so langsam an sie heran. Dein persisches Auberginenmus klingt genauso verführerisch wie z. B. Baba Ganoush!
Liebe Grüße
Britta
Susanne (Samstag, 31 August 2024 14:31)
Nehme ich sofort. Und esse ich alles alleine, weil, Auberginen darf ich in diesem Haushalt nur in homöopathischen Dosen auf den Tisch bringen, es ist ein Elend.
Britta von Backmaedchen 1967 (Sonntag, 01 September 2024 22:02)
Ich drücke mich ja immer etwas mit Auberginen zu machen, aber wenn ich dein Mirza Ghasemi sehe und dann noch mit Fladenbrot dazu, sollte ich das wohl mal ändern.
Liebe Grüße
Britta
Petra aka Cascabel (Montag, 02 September 2024 19:35)
Ob mit Fladenbrot oder Laugenstangen: das würde mir garantiert schmecken!
Tina (Montag, 02 September 2024 21:20)
Hier herrscht auch große Auberginenlliebe! Und für ein Auberginenmus sieht es auch noch richtig ansprechend aus, finde ich. Kurz: Wird garantiert ausprobiert.
Liebbee Grüße,
Tina
Pane-Bistecca (Montag, 09 September 2024 08:52)
Mirza Ghasemi koche ich oft, es wird immer weggeschlemmt. Alle lieben es!
LG Wilma
Susan (Montag, 16 September 2024 10:46)
Liebe Simone,
dein Mirza Ghasemi Rezept ist echt ein Meisterwerk geworden – wow!
Und ein riesiges Dankeschön für die nette Empfehlung meines Blogs! Es freut mich unglaublich, dass du meine persischen Leckereien und orientalischen Abenteuer so schätzt. Bei mir kannst du in eine kulinarische Reise durch den Orient eintauchen, ohne jemals das Sofa verlassen zu müssen. Kein Gepäckpacken, kein Jetlag – nur jede Menge Geschmacksexplosionen! ��
Herzliche Grüße,
Susan