Bündner Maluns

Ich hab mir kurz überlegt, ob ich das neue Jahr einfach unter die Überschrift Heimatküche stellen soll.

Warum? Na, weil ich gerne traditionelle Gerichte sowohl aus Thomas` ursprünglicher Heimat, der Schweiz, als auch aus den Küchen meiner Mama, Tanten und Großmütter zeige.

Und die schwäbische Küche, also unsere unmittelbare Umgebung, ist für uns natürlich eh kulinarische Heimat. Für Thomas, mit seiner Vorliebe für schwäbischen Rostbraten nach über 20 Jahren in Schwabilon teils mehr, als das bei mir als indigene Schwäbin der Fall ist.

Allerdings ist das Thema Heimatküche hier bei zimtkringel wahrscheinlich eh wenig spektakulär, denn an sich mache ich das hier ja nun auch schon seit Jahren.

Mit leichten Ausflügen in internationale Gefilde.

Was wollte ich eigentlich sagen?

Ach ja, genau. Heute zeige ich entsprechend Maluns, ein sehr traditionelles Gericht aus Graubünden.

Ich dachte nämlich, der Herr zimtkringel freut sich über ein Gericht aus seiner Kindheit.

Ha, schöner Schweizer das! Der kannte Maluns nämlich gar nicht. Was wahrscheinlich daran liegen könnte, dass er auch nicht aus Graubünden kommt.

Guck an. Logisch isse auch noch, die Frau zimtkringel. Wenn auch nicht immer gleich sofort und auf Anhieb...

Egal, zurück zu Kochtopf und Bratpfanne: Kartoffeln und Weizenmehl sind Hauptzutaten dieses traditionellen Bündner Bauerngerichts, das aus Zeiten stammt, als Energie für schwere körperliche Arbeit nötig war.

Heute schmeckt die Spezialität natürlich auch noch und bringt ein wenig Skihütten-Feeling auf den Teller.

Maluns werden mit Alpkäse, Apfelmus oder -kompott oder Preiselbeerenkompott serviert. Traditionell wird dazu Milchkaffee getrunken. Und, auf Wunsch des ortsansässigen Schweizers soll erwähnt werden, dass Maluns keine Rösti sind. Was ich hiermit erledigt habe.

Ich hab mich für eine Version mit Apfelkompott entschieden. Weil, nämlich und überhaupt, ich hab wie immer viel zu viel eingekauft und die Äpfel wollen verwertet werden. Und Apfelmus finde ich eher so mittel bis wäh.

Für zwei Hungrige brauchts:

 

3 Äpfel

2 EL Zucker

Saft von 1 Zitrone

1 Prise Zimt

100ml Weißwein

1kg festkochende Kartoffeln, wichtig: vom Vortag!

250 - 300g Weizenmehl, ich nehme Spätzlemehl

Salz und Pfeffer

70g Butterschmalz

50g Butter

geriebener Käse, bei uns natürlich Emmentaler, nach Geschmack

am Vortag:

  • Kartoffeln waschen und mit Schale in Salzwasser kochen, dann abkühlen lassen und im Kühlschrank über Nacht oder auch länger offen stehen lassen

am Kochtag:

  • Kartoffeln pellen
  • Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und Äpfel in nicht zu dünne Spalten schneiden
  • Apfelspalten mit Zucker, Zimt, Zitronensaft und Wein ca. 7 Minuten leicht weich köcheln, dabei vom Herd nehmen, so lange sie noch kompakt und nicht zerfallen sind, beiseite stellen und leicht abkühlen lassen
  • Kartoffeln auf der groben Reibe, wir nehmen die Röstireibe, raspeln
  • dann mit dem Mehl vermischen und zwischen den Handflächen zu Streuseln reiben
  • Butterschmalz in einer schweren Pfanne erhitzen
  • Maluns unter Rühren und Wenden bei geringer Hitze rundum goldbraun anbraten
  • pfeffern und ruhig kräftig salzen
  • zuletzt die Butter unterrühren
  • bis zur gewünschten Konsistenz und Farbe rösten
  • jeder gibt über seine Portion so viel Käse, wie er mag
  • das Kompott wird dazu gegessen

Gut, oder?

Ganz schön nahrhaft, ich weiß, aber soooo gut!

 

Und KEINE Rösti!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0