Ich will ja nicht schon wieder jammern, aber es ist halt so:
Wir armen kleinen Einzelhändlerlein arbeiten besonders in den Wochen vor Weihnachten echt viel, lang und meist auch hart.
Die echten Adventsgefühle kommen vielleicht manchmal ein wenig kurz, aber Plätzchen und Kerzenschein mögen wir schon auch ganz gerne. Nur eben eher ruckzuck, zickzack, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Nun geht seit einiger Zeit ein Rezept für Kokosmakronen durch die Medien, das echt nicht einfacher geht:
Drei, vier Zutaten, minimaler Aufwand und heyyyyyyy, fertig sind die Kokosmakrönchen.
Huschhusch gebacken und zuckrig lecker auch noch!
Na, wenn das nicht ideal für jemanden mit langen Arbeitszeiten, recht hohem Nervlevel und entsprechendem Zuckerbedarf ist, dann weiß ich auch nicht.
Irgendwie ist es mir ja fast peinlich, das Rezept hier aufzuschreiben, so oft wurde es schon in verschiedenen Backforen durchgenudelt.
Trotzdem, die Dingerchen sind es wert und lassen sich auch mal zwischendurch zubereiten:
Für zwei Bleche Makronen:
- 1 Dose à 397g gezuckerte Dosenmilch (die findet man unter dem Arbeitstitel Milchmädchen oft im Regal mit den russischen Lebensmitteln und fragt nicht, warum da 397g drin sind, ich weiß es nicht.)
- 250g Kokosflocken
- 1/2 TL Vanillepaste
- 1 Tafel Vollmilchschokolade
Dazu ein schönes Tässchen Tee, vielleicht ein Likörchen und die Welt ist gut!
Jetzt überlege ich gerade, wie ich es so aussehen lasse, als wäre das ein mordsmäßiges Rezept.
Ich könnte es ja ein wenig umschreiben.
- man rühre die gar köstlich zuckrige, aufs Feinste eingekochte und durch Vaporisierung reduzierte Milch mit einem güldenen Spatel in ein irgendes Schälchen und füge die Frucht der Cocos nucifera, welche nubische Jungfrauen und -männer zu schneeweißen Flocken raspelten, in hohem Bogen hinzu....
Dazu stellen wir uns an dieser Stelle noch zarte Harfenklänge und das ein oder andere Glitzersternchen vor. Oder auch nicht.
Ich hab die kleinen Pupsis in einer knappen Stunde am Sonntagmorgen gebastelt. Und da ist die Backzeit schon mit drin!
- Flocken mit Dosenmilch und Vanillepaste mischen und ruhig mit den Händen etwas kneten, ja, das klebt, aber so muss man nicht mal die Küchenmaschine putzen
- Backofen auf 170° Ober-/Unterhitze vorheizen
- mit angefeuchteten Händen kleine Teigkugeln rollen und die mit genug Abstand auf zwei mit Backpapier belegte Bleche legen
- ca. 12 Minuten sehr hell ausbacken, dabei wirklich dem Impuls widerstehen, die länger drin zu lassen, denn wir wollen einen saftigen Kern und wenn man sie zu lange im Ofen läßt, werden sie pupstrocken
- samt Backpapier auf Gitter ziehen und abkühlen lassen
- mittlerweile die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen
- mit einem Löffelchen feine Schokoladenstreifen über die abgekühlten Makronen ziehen (Ja, da sind ein paar Kleckse drauf. Sonntagmorgen und Feinmotorik. Neeeeee!)
So einfach kann man es sich machen. Genießt die für Euch hoffentlich stille Zeit, zündet das erste Kerzlein an und macht es Euch gemütlich, Ihr Lieben! Wir wünschen Euch einen frohen ersten Advent!
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Christine (Sonntag, 29 November 2020 19:40)
Das liest sich klasse, man hat kein Eigelb übrig, und Kokosmakronen mit Schokolade sind wie kleine Bounties. Danke für Blog und Rezept.
Anne (Montag, 30 November 2020 14:06)
Liebe Frau Zimtkringel,
ich habe lange überlegt, ob ich ein Rezept nachkochen resp. -backen soll, das soo kompliziert klingt, eine schier unüberschaubare Zutatenliste hat und Stunden in der Zubereitung dauert. Habe es dann doch "gewagt" ... und was soll ich sagen: der Aufwand lohnt sich!
Danke für die Anregung.
Wünsche eine schöne Adventszeit und weiter viel Freude beim backen und kochen
Herzlichst
Anne
Simone von zimtkringel (Dienstag, 01 Dezember 2020 07:34)
Hach wie schön, es haben sich Menschen gefunden, die den langen, langen, mühevollen Weg zu den Kokosmakronen auf sich genommen haben! Ok, ein knappes Stündchen... Ich freu mich auf jeden Fall über Eure Rückmeldungen und wenn Euch die Pupsis geschmeckt haben, noch viel mehr!
Liebe Grüße
Simone