Kartoffelbrötchen

Was schreibt man für eine Geschichte, wenn man eigentlich nur einfache Brötchen gebacken hat und sich darüber freut?

Hach, die Mühen und Plagen des Foodbloggers...

Also: Ich hatte Urlaub. Ich hatte Lust auf Brötchen. Ich hatte keine Lust, mich anzuziehen.

Jeder braucht ab und zu einen Tag, an dem man einfach nur ungekämmt in Schlabberklamotten und Crocs durch die Wohnung schlumpft.

Es gibt aber Tage, an denen sich das halbe Dorf zum intensiven Schwätzle vor der Eingangstür des Lädchens aufbaut. Schnell mal. Stundenlang. Und ich will mich an Schlabberklamottenmanteltagen nicht unterhalten.

Langer Rede kurzer Sinn: Back ich meine Brötchen halt selbst. So!

Witzigerweise sind diesmal richtig gute Brötchen dabei heraus gekommen.

Ich hab kurz überlegt, ob ich sie Dorfschwätzlevermeidweckle nennen soll.

Dann hab ich mich für Kartoffelbrötchen entschieden. Weil halt gestampfte Kartoffeln rein kommen, aber vor allem, weil hier immer nette Menschen mitlesen, die des Schwäbischen nicht mächtig sind.

Doch. Die gibt´s.

Für 9 nicht mal so ganz kleine Brötchen:

350g Weizenmehl + etwas mehr zum Arbeiten

150g Roggenmehl + etwas mehr zum Wälzen

200g Kartoffeln

200ml vom Kartoffelkochwasser

2 TL Salz

20g Frischhefe

1 EL weiche Butter

1 EL Honig

• Kartoffeln schälen und in kleine, gleichmäßige Würfel oder Scheibchen schneiden
• in ausreichend Wasser mit 1/2 TL Salz weich kochen, dann etwas abkühlen lassen
• Kochwasser nachdem die Kartoffeln gar sind auffangen und 200ml abmessen
• Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken oder mit dem Stampfer zu Püree verarbeiten
• alle Zutaten samt 200ml vom Kochwasser in der Küchenmaschine ca. 10 Minuten mit dem Knethaken zu einem einheitlichen Teig verarbeiten

• Teigschüssel mit einem feuchten Tuch bedeckt an einen warmen Ort stellen und den Teig 30 Minuten gehen lassen
• Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche kippen und in 9 gleiche Stücke teilen
• Teigstücke zu runden Bällchen formen, dabei die Nahtstelle nicht glatt verarbeiten, sondern etwas offen lassen
• mit der Nahtstelle in etwas Roggenmehl tauchen, das haften bleiben sollte
• mit er Naht nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, abdecken und eine weitere halbe Stunde gehen lassen
• mittlerweile Backofen auf 200° Ober-/Unterhitze vorheizen
• aufgegangene Brötchen umdrehen, die bemehlte Naht soll jetzt oben liegen

• Backofen gut ausdampfen - ich habe bislang eine Blumenspritze genutzt, mit dem neuen Backofen schau mer mal
• Brötchen auf der mittleren Schiene 25 Minuten backen
• heraus nehmen, gut abkühlen lassen
• genießen

Die Brötchen sind schön knautschig mit leicht knuspriger Kruste und schmecken zum Beispiel mit Honig herrlich - vor allem im Rumschlumpfgewand, ungekämmt auf dem Sofa genossen!

Da isses dann auch nicht so schlimm, wenn sich der Honig malerisch über Finger und Shirt verteilt.