Ursis Kabis und Ghackets

Kabis und Ghackets, ein Auflauf aus Wirsing, Rinderhack und Bacon

Diesen Monat tauchen wir Leckeres für jeden Tag-Blogger tief in unsere Jugend ein.

Wir zeigen Euch Klassiker der Kindheit.

Nix Neues hier bei zimtkringel, werdet Ihr nun sagen. Ich koche ja regelmäßig Rezepte meiner Familie. Deshalb dachte ich, nachdem Thomas mittlerweile hier schon seine ganz eigene Fangemeinde hat, kramen wir heute mal in seinen Kindheitserinnerungen.

Ehrlich gesagt hatte ich Waffeln, wie sie sein Papa macht, oder vielleicht etwas mit Käse erwartet.

Es wurde aber ein recht herzhaftes Gericht, das ich so gar nicht als Kinderessen auf dem Plan gehabt hätte:

Kabis und Ghackets.

Für die eher im Schriftdeutsch beheimateten Leserinner und Leser: Wir sprechen hier von Kohl und Hackfleisch.

Und weil der Herr zimtkringel sich zwar noch erinnerte,  dass er das als Schüler sehr gerne gegessen hat, aber nur noch der Spur nach wußte, um was es sich dabei überhaupt handelte, hat er seine Mama Ursi zu Rate gezogen.

Ein ganz lieber Gruß geht also von Schwaben in den Kanton Solothurn, an meine Schwiegermama Ursi, die uns ein Auflaufgericht verraten hat, dass schon von Thomas` Grosi Berta stammt.

Ehe wir loskochen, kommen hier erst einmal die Rezepte der anderen Teilnehmer:

SalzigSüssLecker mit Rezept für Milchreis mit Zimtzucker Carina von Coffee2Stay mit Eierkuchen wie bei Mama Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Dinkel-Grießbrei - Rezept zum Selbermachen Sonja von fluffig & hart mit Bibimbap Gabi von Langsamkochtbesser mit Buchweizen-Pfannkuchen aus Westfalen Britta von Brittas Kochbuch mit Spaghettieis Sylvia von Brotwein mit Fränkischer Sauerbraten Rezept Bettina von homemade & baked mit Bayerische Zwetschgenbavesen Caroline von Linal’s Backhimmel mit Zebrakuchen Regina von Blog Bistroglobal mit Waffeln Martina von ninamanie mit Haschee mit Kartoffelbrei Bianca von ELBCUISINE mit Ofenpfannkuchen Britta von Backmaedchen 1967 mit Dresdner Eierschecke Cornelia von SilverTravellers mit Nudeln mit Tomatensauce und Würstchen Silke von Blackforestkitchen mit Klunkersuppe wie bei Oma Tina von Küchenmomente mit Omas Apfelkuchen mit Mandelhaube

Nun sollte man meinen, nach gut 20 Jahren in Schwabilon wären Thomas und ich wenigstens einigermaßen sprachkompatibel. Es stellte sich aber heraus, dass schweizer Kabis und schwäbischer Kappis zwar der gleichen Familie entstammen, aber nicht unbedingt das identisch gleiche Gewächs gemeint ist.

Ich bin losgezogen und habe einen Kohlkopf eingekauft.

Nach dem thomas`schen Ausschlußverfahren

(Nö, so sah das nicht aus. Nö, so auch nicht. Hm. Vielleicht sah es so aus, oder auch nicht...) kamen über die Woche dann noch ein, zwei Fehlkäufe dazu.

Entsprechend hab ich jetzt ziemlich viel Kohl im Vorratskeller.

Zum Schluß haben wir uns auf Wirsing geeinigt. Und was soll ich sagen? Es war gut!

Für eine Auflaufform für zwei sehr Hungrige (ja, ich hab selbst nicht damit gerechnet, aber wir haben das ganze Blech ruckzuck vernichtet):

 

1/2 Wirsingkopf aka Wirz aka Kabis

1 Zwiebel

400g Rinderhack

2 EL Öl

1 Löffel Butter

150g Baconscheiben

1 TL Kümmel

Salz, Pfeffer, Aromat und 1 Suppenwürfel

als Beilage Salzkartoffeln

  • Wirsing putzen, dabei Strunk und die groben Blattadern heraus schneiden, waschen und die Blätter in gabelgerechte Stücke schneiden
  • in einem großen Topf in ausreichend Salzwasser bei mittlerer Hitze so lang kochen, bis die Blätter gar, aber noch bißfest sind
  • eine große Tasse vom Kochwasser beiseite stellen, dann den Wirsing in ein Sieb abgießen und gut abtropfen
  • Zwiebel schälen und fein würfeln
  • im Öl glasig braten
  • Hackfleisch zufügen und sehr gut durchbraten
  • mit Salz, Pfeffer und wer mag, auch mit Aromat kräftig abschmecken und den Kümmel zufügen
  • eine große Auflaufform ausbuttern
  • Backofen auf 180° Umluft oder 200° Ober-/Unterhitze vorheizen
  • die Hälfte der Wirsingblätter einfüllen
  • das Hackfleisch auf der Wirsingschicht gleichmäßig verteilen
  • die zweite Hälfte des Wirsings darauf geben
  • das aufbewahrte Kohlkochwasser in der Pfanne, in der vorher das Hack angebraten wurde, erhitzen und den Suppenwürfel darin auflösen
  • Brühe über dem geschichteten Wirsing- und Hackgemsich verteilen
  • Auflauf mit dem Bacon belegen
  • im Backofen auf mittlerer Schiene 30 Minuten backen, bis der Bacon knusprig ist

Ziemlich herzhaft und rustikal und noch dazu erstaunlich lecker!

 

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Kommentare: 14
  • #1

    Regina (Sonntag, 04 Februar 2024 09:31)

    Ich war sehr gespannt auf dein Gericht. Als Kind wäre ich davon gelaufen - heute esse ich die Mischung aus Wirsing, Hackgemisch und gebratenen Speck sehr.

  • #2

    Britta Koch (Sonntag, 04 Februar 2024 10:27)

    Liebe Simone, lieber Thomas,

    das Gericht hätte ich als Kind aber auch eins zu eins so gegessen.
    Bei uns gab‘s Schmorkohl und da war auch Gehacktes drin, soweit ich mich erinnere.
    Allerdings gab es kaum oder gar keine Aufläufe.
    Trotzdem: Genau meins!

    Liebe Grüße Euch und einen schönen Sonntag
    Britta

  • #3

    Bettina (Sonntag, 04 Februar 2024 10:38)

    Hihi, deine Suche nach dem richtigen Kohl klingt ja gut. Da könnt ihr aber viel Kohl essen in nächster Zeit :D Sieht auf jeden Fall richtig lecker und deftig aus euer Kabis und ghackets, würde mir auch schmecken.

    Liebe Grüße, Bettina

  • #4

    Cornelia (Sonntag, 04 Februar 2024 12:02)

    Aaah, ein Wirsingauflauf mit Hackfleisch - bei deinem Titel hatte ich zunächst ein wenig ratlos geschaut, aber das Gericht sieht wirklich sehr köstlich aus.

  • #5

    Gabi (Sonntag, 04 Februar 2024 12:18)

    Kulinarische Detektivarbeit ;-) Schönes Rezept, Simone, dürfte bei uns auch gut ankommen...

  • #6

    Britta von Backmaedchen 1967 (Sonntag, 04 Februar 2024 14:09)

    Also Kabis und Gehacktes kenne ich tatsächlich aus meiner Kindheit auch, bei uns wurde es aber Wirsingauflauf genannt. Mein Oma hat es früher sehr häufig gemacht, seit dem sie nicht mehr da ist, habe ich nicht mehr gegessen. Danke für die leckere Kindheitserinnerung.
    Liebe Grüße
    Britta

  • #7

    Tina von Küchenmomente (Sonntag, 04 Februar 2024 14:18)

    Na, dann gibt es wohl diese Woche diverse Kohlgerichte ;-) .
    Dank deiner Übersetzung weiß ich jetzt wenigstens, was gemeint ist. Und ganz ehrlich? Schade, dass meine Oma so ein Gericht nicht gekocht hat, ich hätte es auch geliebt...
    Liebe Grüße
    Tina

  • #8

    Bianca (Sonntag, 04 Februar 2024 15:04)

    Liebe Simone, das sieht ja cool aus mit dem Bacon, das würde meinen Jungs auch gefallen, aber den Wirsing müsste ich weglassen � ganz liebe Grüße, Bianca

  • #9

    Martina (Sonntag, 04 Februar 2024 15:10)

    Na das ist ja mal was ganz anderes - klasse!
    Wie schön, dass wir in unserer Runde immer mal was Neues kennenlernen!
    Liebste Grüße von Martina

  • #10

    Caroline | Linal's Backhimmel (Sonntag, 04 Februar 2024 20:57)

    Familienrezepte sind doch immer die besten und es ist so schön, wenn diese noch von Generation zu Generration weitergegeben werden können :)
    Liebe Grüße
    Caroline

  • #11

    Kathrina (Montag, 05 Februar 2024 09:10)

    Das Gericht würde mir heute auch schmecken. Ob ich das als Kind gegessen hätte? Vielleicht, Wirsing gab es bei uns öfter.

  • #12

    Silke von Blackforestkitchen (Montag, 05 Februar 2024 16:14)

    Eine tolle Kindheitserinnerung, die werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Danke für das Rezept! Liebe Grüße Silke

  • #13

    Zoe von fluffig&hart (Dienstag, 06 Februar 2024 15:32)

    Kohl und Hackfleisch hätte ich jetzt ja nicht vermutet hinter dem lustigen Namen, aber mein Geschmack wäre es auf jeden Fall.

  • #14

    Brotwein (Donnerstag, 08 Februar 2024 16:00)

    Das sieht schön herzhaft aus! Wenn man mal vom Speck absieht, gab es das so ähnlich wohl auch ab und zu bei uns. Wobei ich den Speck dazu sensationell gefunden hätte. :-)
    Viele Grüße Sylvia