Wie man sich doch täuschen kann: Von drinnen sah es irgendwie nicht so kalt und ungemütlich aus.
Jetzt komme ich mit roter Nase, kalten Ohren und klammen Fingern wieder rein. Dabei war ich nur kurz im Dorf unterwegs.
Man merkt mal wieder: Ich bin so überhaupt nicht für frische Luft und Outdoor und sowas alles gebaut.
Übrigens ist mir keine Ausrede zu blöd, um Wohlfühlessen zu blubbern. Ich nehme jetzt einfach mal meinen 5-Minuten-Spaziergang zum Briefkasten unserer Dorfpost zum Anlaß, eine dicke, gehaltvolle Gulaschsuppe zu brauen. Um Erfrierungen und der tückischen Frischluftvergiftung, die man sich bei so einem Gewaltmarsch holen kann, vorzubeugen. Sicher ist sicher.
Dabei fällt mir ein: Macht man Silvester eigentlich noch Mitternachtssuppe? Keine Ahnung, aber dazu taugt die Gulaschsuppe mit Sicherheit! Oder, wie gesagt, um nach einer Expedition durchs winterliche Schwaben wieder zu Kräften zu kommen. Ich sag nur: Briefkasten! Fast 500 Meter weit weg! Brutal!
Für einen großen Topf, der locker drei Hungrige satt macht, braucht man die folgenden Zutaten:
500g Rindergulasch
500g Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
2 EL Schmalz oder Butter
2 EL geräuchertes Paprikapulver
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 kräftiger Schuß Rotwein
1,5 Liter Fleischbrühe
1 kleine Dose Tomaten (400g/240g Einwage)
2 Lorbeerblätter
2 Nelken
1/2 TL Kümmel, ganz
2 große Kartoffeln
2 rote Paprika
zum Andicken: je 1 EL Butter und Mehl
ausserdem: Petersilie und
150 g Crème fraîche
- Zwiebeln und Knoblauch schälen und in Ringe schneiden
- Gulaschfleisch in gleichmäßige, nicht zu kleine Würfel schneiden
- Zwiebeln und Knoblauch in der Butter unter gelegentlichem Rühren ca. 10 Minuten in einem backofentauglichen, großen Topf dünsten
- Backofen auf 170° Umluft vorheizen
- Paprikapulver und die Fleischstücke dazu geben, gut mischen
- nochmal 10 Minuten unter Rühren weiter brutzeln
- alles salzen und pfeffern
- Rotwein, Fleischbrühe und Tomaten zugeben
- aufkochen lassen
- Lorbeer und Nelken dazu geben
- Topf schließen und nun für ca. 60 bis 90 Minuten, je nach Fleischqualität, auf den Rost in den vorgeheizten Backofen schieben
- das gibt uns Zeit, die Kartoffeln zu schälen und in kleine Würfel zu schneiden und nach ca. 30 Minuten zum Fleisch zu geben
- Paprika entkernen und schälen, das verhindert unbekömmliche Schalenfitzel in der Sauce
- Paprikawürfel ca. 10 Minuten nach den Kartoffeln zur Suppe geben
- Suppe abschmecken und falls nötig nachwürzen
- Butter und Mehl verkneten und zum Andicken in die brodelnde Suppe rühren
- jeder darf seinen Teller nun mit einem Klecks Sauerrahm und gehackter Petersilie bewerfen und dann gerne lustig loslöffeln!
Bei uns gab es übrigens, wie man auf den Bildern sieht, schwäbische Mitschele dazu, die man herrlich in die Suppe stippen kann. Das Rezept dazu findet Ihr hier: Klick!
Kommentar schreiben
Franziska (Samstag, 28 Dezember 2019 19:21)
Und direkt Appetit bekommen. Gulasch steht hier schon länger auf der Agenda (und dann ist mir das Kochen für eine Person doch wieder zu viel). Omi hat um Weihnachten herum immer Krautwickel angesetzt. Da in ihren Riesentopf - nach Überlegung, müßten es mal eben 12, 15 L gewesen sein - viel reinpaßte, und es in der Garage immer schön kühl war, hielt der Inhalt bis Sylvester. Danach konnte von uns dann allerdings auch keiner mehr Faschiertes mit Reis in Weißkohl mehr sehen. :D
Ganz liebe Grüße aus einem endlich einmal frostigen Bonn!
Franziska
Irene (Mittwoch, 01 April 2020 23:18)
Lecker, diese Suppe, und mit frischem Brot ein richtiges Essen!