Ich bin´s, die Frau mit den Küchenmaschinen.
Ja, ich weiß es selbst - und nicht nur, weil der Gatte bei jedem neuen Küchengerät die Augen verdreht, wie dem Gaissmaier seine Bückling (kleiner Insider-Scherz für alle Menschen aus der unmittelbaren Umgebung von zimtkringeltown):
Mein Maschinenpark ist deutlich überproportional.
Ha, weil ich´s kann! So!
... aber ja, es gibt Geräte, die musste ich unbedingt haben. Ohne Sinn und Verstand. Die musste ich noch am selben Tag kaufen, als mir die jeweilige warme Luft durch´s Foodblogger-Hirn kroch.
Und dann habe ich sie genau einmal benutzt. In Worten: Ein einziges Mal.
Teils, weil mir schnell klar wurde, dass es sich dabei tatsächlich um einen warmen Hirnwind handelte - ich schiele dabei aus dem Augenwinkel auf meinen Donut-Maker.
Zum Teil kommen manche Geräte aber auch selten zum Einsatz, weil die Neuzugänge sich zeitweise bei mir reihen.
Meine Crêpière aka der Crêpes-Maker ist zum Beispiel so ein Teil, das ich eigentlich viel häufiger einsetzen wollte, wenn nicht immer irgendwelche anderen Rezepte dazwischen gekommen wären. Ok... und weil ich irgendwann vergessen hatte, dass ich so ein Teil besitze.
Heute kommt er jetzt aber auf Wunsch eines einzelnen Herren endlich wieder zum Einsatz. Das zweite Mal in ebenso vielen Jahren. Bekloppt, ich weiß.
Egal. Heute gibt´s jedenfalls Crêpes, nicht zuletzt, weil wir ein Urlaubsmitbringsel aus Kroatien bekommen haben: Mandarina džem, herrlich fruchtige Mandarinenkonfitüre.
Ein wenig Grundwissen für die Food-Nerds: Was Crêpes sind, muss ich wohl niemandem erklären. Spätestens, seit auf jedem, aber auch jedem Straßenfest und Markt mindestens ein Stand mit der feinen, ursprünglich bretonischen Spezialität steht, sind die dünnen Pfannkuchen in aller Munde. Wortwörtlich.
Dass die süße Variante aus Weizenmehl Crêpes heißt und die herzhafte Variante Galette oft mit Buchweizenmehl zubereitet wird, ist dann wahrscheinlich eher Frankreichliebhabern oder Foodies bekannt.
Dass sich erste Rezepte bis ins 13. Jahrhundert , also in die Zeit der Kreuzzüge zurück verfolgen lassen, trägt zwar nix zum Geschmack bei, wohl aber zu meinem ganz privaten Wohlgefühl. Ich mag Food-Trivia.
Dazu gehört auch, dass am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten, La Chandeleur bzw. Mariä Lichtmess gefeiert wird und frankreichweit Crêpes ohne Ende verspeist werden. Muss man nicht unbedingt, kann man aber wissen.
Selbstverständlich könnt Ihr Eure Crêpes auch in der Pfanne backen. Hauptsache dünn!
Ich hingegen hole aus genannten Gründen jetzt endlich mal wieder die Crêpière aus dem Schrank. Jetzt sollte mir nur noch einfallen, wo der Teigverteiler ist. Huh, so viele volle Schubladen und Schränke!
Für 8 Crêpes:
200g Weizenmehl
2 Eier
1 EL Zucker
1 Prise Salz
1 TL Vanillemark
1 EL sehr weiche Butter + mehr für die Crêpière
460ml Milch
ausserdem bei uns: ein paar Löffel Nussnougatcreme, eine Banane und natürlich Konfitüre und etwas Puderzucker
Bei Pfannkuchenteig gibt es ja so manchen Trick. Sagt zumindest meine Mama.
Hauptsache, es hat keine Mehlklümpchen im Teig. Sage ich.
- Mehl mit Salz, Zucker, Vanillemark (ein Tütchen Vanillezucker tut es auch) und den Eiern verrühren
- 1 EL sehr weichte Butter zufügen und die Milch unter Rühren untermischen, dann mit dem Schneebesen so lange rühren, bis ein klümpchenfreier, dünner Teig entsteht
- Teig eine halbe Stunde ruhen lassen
- Crêpière heiß werden lassen (klar geht auch eine Pfanne, aber hey, ich hab das Gerät nun mal), mit wenig Butter einreiben
- je eine Kelle Teig auf die Heizfläche geben und mit dem Teigrechen (Ich hab ihn gefunden!) ganz dünn verteilen
- Backofen auf 80° vorheizen
- Crêpe je Seite ca. 1 Minute bräunen, dann mit dem Teigspatel wenden und die andere Seite ebenso garen
- fertige Crêpes im Backofen auf einem Teller warm halten, bis alle fertig gebacken sind
- falls Nougat-Bananen-Füllung gewünscht ist, die Nougatcreme in einem kleinen, hitzebeständigen Schüsselchen auf der Crêpière kurz warm werden lassen, dann zusammen mit Bananen auf einem fertigen Crêpe verteilen, falten und genießen
- Crêpes nach Belieben füllen - Zucker und Zimt ist auch was Feines - eventuell mit Obst und Puderzucker toppen
- genießen!
Kommentar schreiben