Im Juli führt uns die kulinarische Weltreise ins Traumland eines Teiles meiner großen Familie: Kanada
Ein recht prägender Teil meiner Kindheit war von den Erzählungen und vor allem stundenlangen Dia- und Filmabenden von Onkel und Tante geprägt, die nach mehreren Kanadareisen fest planten, dorthin auszuwandern.
Laaaaange, ruckelnde Super-8-Filme mit auffallend vielen Bäumen und kleinen dunklen Punkten ganz weit hinten, von denen uns glaubhaft versichert wurde, dass es sich ganz sicher um riesengroße Grizzlybären/Elche/Karibus/Wölfe/Trapper/dem Sasquatch handelte.
Um es kurz zu machen: Mit der Auswanderung wurde es nichts, aber die Begeisterung hielt bei ihnen zeitlebens an. Und da es jahrelang Thema war, hatte ich als Kind das Gefühl, Kanada sei mir sehr vertraut. Im Sinne von: Da gibt es viele Bäume. Und Bären. Und Lachs. Alle tragen Holzfällerhemden und Fellmützen und sind von Beruf Trapper.
Lang, lang isses her!
Erst, als Volker von volkermampft die nächste Station unseres kleinen virtuellen Blogger-Reiseabenteuers festgelegt hat, habe ich mich wieder ein wenig eingehender mit Kanada beschäftigt. Vor allem mit der Kulinarik.
Selbstverständlich bietet dieses riesige Land mit Einwanderern aus der ganzen Welt und natürlich den traditionellen Rezepten der indigenen Völker, eine unglaubliche Palette an Rezepten.... und was mache ich? In guter, alter Familientraditon halte ich mich ein wenig an die Klischees: Pecannüsse und Ahornsirup sind es geworden! Tatsächlich habe ich mir zwei ganz einfache Rezepte ausgesucht. Hier eine schnelle, zuckersüße Form des laut Food Network Canada liebsten Gebäcks der Kanadier, der Butter Tart, und in einem anderen Post noch Maple Fennel Bacon, getreu dem Motto, mit Speck wird alles besser und Ahornsirup kommt in Kanada eh überall drauf. Und guckt mal, da ganz hinten, neben dem großen Ahornbaum, der kleine Punkt, das ist ein Grizzly. Und hat der nicht ein Fässchen Ahronsirup in der Pfote?
Die Butter Tarts scheinen aber tatsächlich in Variationen in Kanada zum Stammrepertoire zu gehören. Amüsant dabei finde ich, dass Rosinen anscheinend auch dort ein Diskussionspunkt sind.
Eine Diskussion, die hier in meinem Umfeld Schwaben sowohl beim Käsekuchen, als auch beim Hefezopf fast schon zu Bürgerkriegen geführt hat. Bei meinem schnellen Rezept, direkt abgekupfert vom Food Network, kommen sie mit hinein. Punktum!
Für etwa 24 Stück:
1/2 Tasse dunkler Zucker
1/2 Tasse Rosinen
1/2 Tasse grob gehackte Pecannüsse
1 üppige Prise Zimt
1 Prise Salz
2 EL Butter1 Packung Blätterteig
So lang die Vorgeschichte, so kurz und unkompliziert ist die Zubereitung:
- Butter schmelzen
- zwei Backbleche mit Backpapier belegen
- Zucker, Rosinen, Salz, Zimt und gehackte Pecannüsse in einem Schüsselchen mischen
- Blätterteig ausrollen und komplett mit der geschmolzenen Butter bestreichen
- Zucker-Nuss-Mischung gleichmäßig auf dem Teig verteilen
- Teig eng aufrollen und für eine halbe Stunde im Kühlschrank deponieren
- Backofen auf 180° Umluft vorheizen
- gekühlten Teig in 1cm dicke Scheiben schneiden
- Teigrollen mit etwas Abstand auf den Blechen platzieren
- 15 Minuten backen
- mit der karamellisierten Seite nach oben abkühlen lassen
- feddisch!
Keine Konditoren-Höchstleistung, sondern eher schnell gemachte, gar nicht mal so süße Snacks für einen netten Abend mit Freunden und vielleicht einem Fläschchen Wein.
Soweit zur extrem einfachen Version der Butter Tarts. Im Original sind es kleine Törtchen mit Pie-Boden, die Ihr übrigens in der "echten" Ausführung bei Tanja von LIEBE&KOCHEN finden könnt. Viele andere spannende kanadische Rezepte findet Ihr ausserdem hier:
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Tina von Küchenmomente (Mittwoch, 24 Juli 2019 10:29)
Zum Thema Rosinen sag ich jetzt mal nix....aber die Kanadier scheinen einen Faible für einfaches, schnelles aber richtig leckeres Süßkram zu haben. I like it ;-) !
Beste Grüße
Tina
Volker (Donnerstag, 25 Juli 2019 08:33)
Hallo Simone,
Rosinen... Ja heikles Thema, zum Glück kann man sie einfach weglassen, wenn man nichts riskieren will. Bei dem Rezept sollten sich die meisten Gäste ja nicht so gut auskennen :)
LG Volker
Britta von Backmaedchen 1967 (Donnerstag, 25 Juli 2019 22:02)
Hallo Simone,
ja ja die Rosinen das kenne ich alsoooo ich brauche sie nicht, mein Herzmensch liebt sie da gab es auch bei uns schon mal Diskussionen weil ich alles vermeide zu backen wo Rosinen drin sind zum Nachteil meines Herzmenschen der hat schon einige Male ein langes Gesicht gezogen.
Liebe Grüße
Britta
Conny (Sonntag, 28 Juli 2019 19:51)
Liebe Simone,
genau: Team Rosine. Ohne Wenn und Aber. Und: lecker, Deine Butter Tarts.
Herzlichst, Conny
Ronald (Sonntag, 28 Juli 2019 23:33)
Hallo Simone,
Deine Butter-Tarts sehen super lecker aus. Ich versuche gerade meine Mitbewohnerin, die hier fürs Backen zuständig ist, zu überzeugen, welche zu backen. Mit Deinen tollen Fotos dürfte dies aber kein Problem sein. Danke für das Rezept und liebe Grüße.
Ulrike (Montag, 29 Juli 2019 13:59)
Ich nehme die mit Rosinen, so!