Vom Baum ins Glas - Besuch bei Bosch Fruchtsäfte

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Willkommen in meiner Heimat!

Willkommen im Schwäbischen Streuobstparadies!

 

Hier, im Herzen Schwabens, zwischen Stuttgart und Schwäbischer Alb, findet sich mit rund 26.000 Hektar eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas.

 

Und zimtkringel. Aber das nur am Rande erwähnt.

 

Heute soll es hier nämlich um die Frage gehen, wie der Apfel vom Baum und in die Flasche kommt.  Jaaaa, wir machen mal wieder eine Wo-kommt´s-her-?-Geschichte für Kleine und Große.

Es macht mir nämlich noch immer unheimlichen Spaß, wenn ich irgendwo hinter die Kulissen schauen darf.

Heute nehme ich, besser gesagt wir - denn der Herr zimtkringel war wieder mit der Kamera dabei - Euch mit ins Lenninger Tal, in einem echten Familienbetrieb, wo jetzt im Spätherbst die Saftproduktion auf vollen Touren läuft.

Übrigens wächst jeder zweite Apfel Deutschlands in Baden-Württemberg.

In unserer Gegend - der Name Streuobstparadies deutet es sanft an - kommen sie vor allen von Streuobstwiesen, also locker verstreut bepflanzten Wiesen mit Hochstammbäumen verschiedenster, oft alter Obstsorten.

 

Diese umweltverträgliche Bewirtschaftungsmethode wird in Schwaben bereits seit dem 16. Jahrhundert praktiziert und prägt bis heute große Teile unserer Landschaft.

 

Die Streuobstwiesen zwischen Neckar und Alb beherbergen gut 1,5 Millionen Obstbäume, geben rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Ganz nebenbei sind sie rund ums Jahr Naherholungsgebiet für Jung und Alt. Kommt vorbei und schaut es Euch an!

So, genug Statistiken, jetzt geht´s los, jetzt wird Saft gemacht! 

 

Wir haben die Firma Bosch Fruchtsäfte in Unterlenningen besucht, wo zwei Generationen heftig mit anpacken, um jetzt im Herbst vor allem aus Äpfeln und Birnen leckeren Saft zu pressen.

Thomas und Gudrun Bosch und ihre Kinder Kira und Hannes stecken momentan mitten in der Produktion 2021 und haben sich trotzdem die Zeit genommen, uns durch ihren bio-zertifizierten Betrieb zu führen.

14 Uhr: Die Obstannahme des Tages hat gerade begonnen und schon steht eine kleine Karawane von Stückles-, Gütles- und Wengert-Besitzern mit ihrer Ernte auf dem Hof.

 

Ob nun containerweise oder in einzelnen Eimern, Kira - hier voll in Action fotografiert - wiegt ab, führt Buch und behält die gesamte Anlieferung im Auge.

 

Hier landen übrigens gerade zertifizierte Bioäpfel auf dem Band mit integrierter Waage.

Yup, Saftproduktion ist keine leichte Arbeit und hier packt jeder mit an! ... ausser mir, wie man da gerade im Hintergrund sieht.

 

Ich steh dahinten in dem Moment eher zur Zierde rum und versuche, nicht zu sehr im Weg zu sein.

 

Wer übrigens glaubt, die Saftproduktion sei ein Saisongeschäft und im Rest des Jahres wird hier fröhlich geurlaubt und dazu ein feines Säftchen geschlürft, täuscht sich gewaltig:

Allein in diesem Jahr hat die Familie Bosch 100 neue Bäume gepflanzt und pflegt damit auf eigenen Wiesen über 1000 Bäume. Vor der Saftproduktion steht die Landschaftspflege und Aufbau, Wartung und Pflege der Anlage.

Nach Ende der Saftsaison werden zusammen mit Onkel Andreas Bosch feine Stöffchen gebrannt.

Ich sage nur Bosch Edelbrand: Feine Brände und Liköre entstehen aus Kirschen, Mirabellen, Pflaumen, Zwetschgen, Quitten, Äpfel und Birnen. Darüber hinaus Gin und echter schwäbischer Whisky, der aus Dinkel aus eigenem Anbau entsteht.

Aber das ist eine andere Geschichte, die wir Euch mit etwas Glück vielleicht auch noch erzählen werden.

Zurück zu den Äpfeln, die sich hier im Bild von Wasser bewegt auf die Reise in die Produktion machen und ganz nebenbei noch die erste Reinigung erhalten.

Aber: Ganz von selbst geht es nicht.

Hier hilft Hannes - wenn ich richtig gezählt habe, Saftmacher in dritter Generation - den Äpfeln ein wenig auf den Sprung.

Anders gesagt: Der ausgebildete Weintechnologe und  Fruchtsaftechniker sorgt dafür, dass kein Apfel auf dem Weg in die Produktion verloren geht.

 

Der Lenninger Apfelsaft trägt übrigens das Qualitätszeichen Baden-Württemberg, der Apfel-Zwetschgensaft das Siegel ebbes Guad`s . Beide Prädikate stehen sowohl für Lebensmittel in ausgezeichneter Qualität, als auch für fairen Umgang mit denen, die diese produzieren und damit einen großen Beitrag zum Erhalt einer besonderen Landschaft leisten.

Und weiter geht´s:

 

Die Früchte werden per Band in die Betriebshalle transportiert, wo sie noch einmal gereinigt und ein letztes Mal von Hand und mit geschultem Auge sortiert werden.

 

Man beachte den Ausreißer am linken Bildrand!

 

Kleiner Spoiler: Auch der landete nach kurzem Fluchtversuch erst im Häcksler und nachher in der Presse.

Bei uns in Schwaben verkommt nix!

Kleiner Sprung: Hier sind die Früchte bereits zerkleinert. Das Fruchtmus... äh... heißt das so? Fruchtmus? Apfelmatsch? Hannes würde es wissen, aber wie immer schreibe ich nachts und kann ihn schlecht um halb zwei anrufen und fragen... Jedenfalls erklärt er mir im Bild hier gerade, wie besagte zerkleinerte Äpfel auf Bändern durch verschiedene Walzen laufen und so ausgepresst werden.

Also nochmal für mich erklärt: Äpfel vorne rein, Saft und Trester hinten raus.

Der Trester wandert dann übrigens als willkommenes Tierfutter in die Land- und Forstwirtschaft.

Tadaaaa!

 

Hier isser nun, der wunderbare, frisch gepresste Apfelsaft und wartet auf die weitere Bearbeitung. Entweder darf er zu Most vergären oder wird kurz auf 85° erhitzt und wieder abgekühlt, um dann als Fruchtsaft entweder rein oder in Mischungen in Flaschen oder Boxen abgefüllt zu werden.

 

Übrigens riecht es in der ganzen Produktionshalle herrlich nach Äpfeln.

Wie hätt mer´s denn gern? Bag-in-Box? Hier zeigt Hannes nämlich die entsprechende Abfüllage (so ein Kistchen mit Zapfhahn steht übrigens bei uns in der Küche). Im riesigen Abfülltank? Die Boschs erwarten in dieser Saison knapp 1/2 Million Liter abgefüllten Saft. Oder lassen wir die Getränkekisten ein wenig in den Himmel wachsen?

Wie dem auch sei, das Zeug ist gut! Mein momentaner Favorit ist ja das Boschle, der prickelnde Apfel-Birnenmost mit Kohlensäure, oh, und natürlich der Birnensecco. Mit dem zeige ich Euch übrigens demnächst auf Empfehlung von Hannes Bosch ein kleines, feines Bratenrezept. Ja wirklich. Braten mit Birnensecco! Thomas dagegen steht auf Saft pur und ich muss Glück haben, wenn ich vom Apfelsaft aus der Box überhaupt ein, zwei Gläser abbekomme.   

Alle Produkte könnt Ihr im kleinen Saftverkauf vor Ort käuflich erwerben und natürlich in der Gastronomie rund ums Biosphärengebiet probieren.

 

Ein weiterer Grund, jetzt endlich unsere Gegend zu besuchen, oder? Mit etwas Glück erlebt Ihr die Familie Bosch sogar in Aktion!

 

Nun bleibt mir nur noch, mich bei Gudrun, Thomas, Kira und Hannes Bosch herzlich für den informativen (und leckeren!) Nachmittag zu bedanken.

Schön und interessant war es bei Euch!

Ach, was soll`s, ich geb noch einen aus. Und zwar leckeren Fruchtsaftpunsch nach dem Rezept von Gudrun Bosch:

Einfach je 1/3 Apfelsaft, Orangensaft und Johannisbeernektar mit einer 1 Zimtstange und zwei Nelken erwärmen und mit Scheiben von Zitrusfrüchten Eurer Wahl servieren.

Das Zeug ist ausgesprochen lecker!

Wer´s gerne mit mehr Umdrehungen mag, Gudrun hat noch viel mehr Rezepte mit und ohne Alk im Repertoir und verrät sich Euch vielleicht! Guckt einfach mal vorbei!

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