Knuspriges Baguette, köstlich belegt -
Wo würdet Ihr das geografisch einordnen?
Gut, Sandwiches aller Art sind selbstverständlich längst international.
Tatsächlich gehören sie aber speziell in Vietnam zum kulturellen Erbe.
Schon vor geraumer Zeit trat von dort aus die extrem leckere, Bánh mì genannte Variante ihren Triumphzug um die Welt an.
Mittlerweile findet man die gefüllten Brötchen praktisch bei jedem Footruck-Treffen.
Und mit was? Mir Recht!
Die Dinger sind toll.
Bánh mì, was übersetzt schlicht Brot bedeutet, ist Überbleibsel aus Zeiten der französischen Kolonialzeit in Indochina. Bis heute ist es fester Bestandteil vieler vietnamesischer Speisekarten. Dabei kombiniert es gekonnt Zutaten aus der französischen Küche - traditionell zum Beispiel Leberpaté - mit Produkten aus der vietnamesischen Küche. Hinzu kommen wahlweise eingelegte Gemüse, verschieden Fleischsorten, oft Rührei, asiatische Würzsaucen und bei fast allen Varianten, die ich mir angeschaut habe, Mayonnaise. Letztere hat den Ursprung wahrscheinlich wiederum im französischen Erbe.
Bei uns gibt es heute eine Version mit Rind. Ausserdem packe ich uns Do Chua - saures Rettich-Karotten-Gemüse - und noch ein Bissele anderes Zeug aufs Brot.
Wer ab und an in asiatischen Restaurants unterwegs ist, kennt die Pickles aus Karotten und Rettich wahrscheinlich längst. Die vietnamesische Version ist allerdings etwas süßer, als man auf den ersten Blick annehmen würde:
Für eine großzügige Schüssel voller eingelegtem Gemüse Do Chua (deutlich mehr, als Ihr für die Baguettes braucht):
1 kleiner weißer Rettich
4 mittlere Karotten
Essig
Zucker und Salz
- Karotten und Rettich schälen und in nicht zu feine Stifte hobeln
- in einer Schüssel mit je 1 TL Salz und Zucker vermengen und ca. eine Stunde Wasser ziehen lassen - das macht die Stifte zart
- abspülen, nochmal dezent salzen und zuckern und mit einem guten Schuß Essig ein paar Stunden oder über Nacht in einer verschließbaren Schüssel (sonst stinkt morgen der ganze Kühlschrank) durchziehen lassen
Für zwei Hungrige:
1 Rindersteak à 300g
je 1 EL Soja- und Fischsoße und Mirin (japanischer Reiswein) oder Shaoxing-Reiswein
1 TL Zitronensaft
1 Knoblauchzehe
1 EL Öl
1 großes Baguette
4 EL Mayonnaise
1 kräftige Prise Chiliflocke
1 EL Teriyakisoße
Do Chua nach Belieben
1/2 Salatgurke
1 Frühlingszwiebel
ein paar Salatblätter
ein paar Koriaderblättchen
Chilisauce, asiatische Würzsoßen oder Sambal Oelek nach Wahl
Während die eigentliche Zubereitung recht einfach ist, braucht es im Vorfeld ein wenig Vorarbeit:
- Soja- und Fischsoße mit dem Mirin oder Shaoxing-Reiswein, dem Zitronensaft, einer angequetschten Knoblauchzehe und dem Fleisch in einer Schüssel im Kühlschrank einige Stunden durchziehen lassen
Kurz vor dem Essen:
- Baguette in vier Teile schneiden und quer halbieren, aber nicht ganz durchschneiden
- Chiliflocken in die Mayo rühren und je einen üppigen Löffel auf den unteren Teil des Baguettes streichen
- je ein Salatblatt auf die Mayo legen
- Fleisch in dünne Scheiben schneiden und im Öl je Seite eine Minute anbraten
- Fleischstücke auf den Brötchen verteilen
- mit etwas Teriyakisoße beträufeln
- in dünne Scheiben geschnittene Salatgurke und Frühlingszwiebeln darauf legen
- je Brötchen einen Löffel gut abgetropften Do Chua verteilen
- wer mag, darf ein paar Korianderblättchen dazu geben
- mit Sößchen nach Wahl beträufeln
- möglichst kleckerfrei genießen
So schauen sie aus, unsere kleinen, schnellen Snack- Bánh mì mit Rindersteak und Gemüse.
Den nächsten Durchgang gibts vielleicht mit Ei. Wie´s der Zufall will, haben wir ja noch Do Chua übrig.
Kommentar schreiben
Franziska (Freitag, 28 Oktober 2022 21:09)
Das schaut wieder sehr lecker aus. :-)