enhält Werbung in Form einer Buchvorstellung*
Über die Jahre hat es sich ein wenig herumgesprochen: Kochen und Essen ist ein Thema, über das man sich mit mir immer unterhalten kann.
Da ich jeden Tag schon allein berufsmäßig acht Stunden zwischen Kochbüchern verbringe - von der privaten etwas überbordenden Küchensammlung ganz abgesehen - denke ich ja manchmal, jetzt kann nicht mehr viel Neues kommen.
Tja, und dann kommt wieder ein Verlag mit für mich ganz neuen Anregungen ums Eck!
In diesem Frühjahr freue ich mich sogar gleich auf mehrere Neuerscheinungen, die ganz neue Küchenerfahrungen versprechen.
Da mache ich monatelang keine Buchbesprechungen und dann kommen plötzlich ganz viele.
Tja, da müßt Ihr jetzt durch!
Besonders gefreut habe ich mich auf
Die Baltische Küche von Simon Bajada, gerade bei Dorling Kindersley erschienen.
Um ganz ehrlich zu sein, mit dem Baltikum gingen meine Berührungspunkte bislang gegen Null!
Als der Verlagsvertreter, selbst ein sehr ambitionierter Hobbykoch, mit dem ich mich seit Jahren oft und gerne über unser liebstes Hobby unterhalte, davon erzählte, war mir noch nicht ganz klar, in welche Richtung die kulinarische Reise wohl gehen würde.
Ha! Sie geht eindeutig in Richtung spannende Küchenexperimente!
Aus den 68 Rezepten habe ich mir gleich mal ein paar ausgesucht. Wie immer werde ich das Buch nämlich eher bekochen, als besprechen.
Die baltische Küche scheint eine ganz eigene, spezielle Mischung aus russischen, skandinavischen und auch deutschen Einflüssen zu sein. Ich hab richtig Spaß!
Was der Verlag zur Neuerscheinung zu sagen hat, könnt Ihr aber gerne hier nachlesen. Ich hüpf so lang mal in die Küche und bastle Baltischen
Frischkäse Kodujuust, Biezoiens oder Varškė genannt.
Der milde Frischkäse wird aus einer Kombination von süßer und saurer Milch hergestellt und gehört zum Grundvorrat in baltischen Haushalten. Er wird pur, mit verschiedenen Kräutern oder Früchten, aber auch gerne als Zutat in Desserts und Gebäck gegessen.
Ich mag ja solche ursprünglichen Rezepte, die mit wenigen Zutaten ganz besondere Ergebnisse liefern.
Für einen großen Teller voll Frischkäse braucht man nicht mehr, als:
2 Liter Vollmilch
750ml Buttermilch
ausserdem hilft ein Speisethermometer ungemein
- Vollmilch in einem großen Topf mit schwerem Boden langsam auf 80° C erhitzen
- regelmäßig umrühren, damit nichts anbrennt, dabei mit einem Thermometer die Temperatur prüfen
- wenn 80° erreicht sind, die Buttermilch einrühren und ca. eine Minute weiter erhitzen
- nun sollte die Milch ausflocken (siehe Löffelbild)
- Hitze ausschalten, den Topf aber 10 weitere Minuten auf der Platte stehen lassen
- ein Sieb über eine große Schüssel hängen und mit einem angefeuchteten Küchentuch auslegen
- nach ca. 10 Minuten den Käsebruch mit einem Schaumlöffel auf das Tuch heben
- Molke vorsichtig am Rand des Tuches abgießen und in der Schüssel auffangen
Die Molke kann getrunken werden, oder als Ersatz für Milch oder Wasser beim Backen genutzt werden.
- den Käsebruch über der Schüssel gut abtropfen lassen
- Tuch an den vier Ecken verknoten und weitere 45 Minuten entweder an den Ecken aufgehängt, oder über einem feinen Sieb abgelegt, abtropfen lassen (ich war ein wenig ungeduldig, und habe das Tuch ein wenig ausgewrungen)
- abgetropften Käse aus dem Tuch auf einen nichtmetallischen Teller oder in eine Schüssel geben und zu Krümeln zerdrücken
- nur kann er entweder gleich genossen oder weiter verarbeitet werden
Mit etwas Molke übergossen und gut verschlossen hält sich der Frischkäse zwei bis drei Tage im Kühlschrank frisch. Bei mir wurde er aber gleich weiter verarbeitet. Und zwar zu Kohupiimapannkoogid, Frischkäsepfannkuchen mit Saurer Sahne und Johannisbeerkonfitüre, ebenfalls aus Bajadas Die Baltische Küche. Klickt mal hin, die Dinger sind so gut!
Herzlichen Dank an C. Hufschmidt und Dorling Kindersley für die Gelegenheit, mich kochend der Baltischen Küche zu nähern. Das hat Spaß gemacht!
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Christoph (Dienstag, 12 September 2023 08:58)
Auch sehr zu empfehlen: Baltic vom gleichen Autor. Dort mal Hakklihakaste propieren!