Linsen mit Spätzle und Saiten sind sozusagen das Nationalgericht in unseren Breiten.
Gut, sättigend, ein wenig derb und bodenständig, aber soooo gut! So mache ich die sonst für gewöhnlich: Klick!
Linsen gehen natürlich auch etwas ausgefeilter. Fürs folgende Rezept habe ich ein wenig bei Alexander Hermann geklaut.
Er kocht Berglinsen, ich als Schwäbin selbstverständlich Alblinsen. Und mit den Mengen der einzelnen Komponenten sind wir nicht so ganz einig.
Dafür verzichte ich heute mal auf die obligatorischen Spätzle und Saitenwürstle und halte mich getreu dem Herrmann´schen Rezept an Salsiccia und Kartoffeln.
So werden drei sehr Hungrige garantiert satt und froh:
4 EL Öl
3 Schalotten
2 Karotten
300g Alblinsen
2 EL Tomatenmark
2 TL brauner Zucker
3 EL Balsamico plus einen Schuß zum Anrichten
1 Liter Gemüsebrühe
2 Lorbeerblätter
2 Zweige Thyman
350g festkochende Kartoffeln
6 Salsiccia
2 EL kalte Butter
1 EL Senf
Blättchen von 2 Zweigen frischem Oregano
Salz und schwarzer Pfeffer
1 Stange Staudensellerie mit Grün
Hier habe ich übrigens dunkelgrün marmorierte Alb-Leisa gewählt, eine kleinsamige Art, die ohne Einweichen gar wird.
- Schalotten und Karotten schälen, bzw. putzen und klein würfeln
- Linsen unter fließendem Wasser in einem Sieb abspülen
- Schalotten in 2 EL Öl 2 Minuten glasig anschwitzen
- Karottenwürfel und abgetropfte Linsen dazu geben
- Tomatenmark einrühren und alles kurz anrösten
- mit Zucker bestreuen und karamellisieren lassen
- mit 2 EL vom Balsamico und etwa der Hälfte der Brühe ablöschen
- Lorbeerblätter und Thymian dazu geben und aufkochen lassen
- Deckel drauf geben, die Hitze reduzieren und ca. 15 Minuten sanft köcheln lassen, dabei ab und zu umrühren
- Kartoffelwürfel und restliche Brühe mit in den Topf geben und weitere 30 Minuten abgedeckt köcheln lassen, bis Linsen und Gemüse gar sind
- Salsiccia enthäuten - bei mir ging das nicht wirklich einfach, ich mußte derb mit dem Messerrücken nachhelfen
- aus dem Brät kleine Bällchen formen und die dann platt drücken- mit nassen Händen geht das ganz gut
- Bällchen in einer Pfanne mit 1 - 2 EL Öl rundum anbraten
- Selleriestange waschen und eventuell abfädeln, dann Blättchen etwas kleiner schneiden und die Stange in dünne Scheibchen schneiden
- Sellerie zu den Wurstbällchen geben und kurz zusammen im heißen Fett schwenken , dann samt Bällchen zu den Linsen geben (Alexander Herrmann gibt den Sellerie roh über die Linsen, aber hey, ich kenne meine Mit-Esser!)
- Eintopf nun offen noch ein paar Minuten sämig einkochen lassen
- Butter, Senf und Oregano einrühren und falls nötig, noch mit Salz und Pfeffer abschmecken
- zum Servieren darf sich jeder gerne noch Balsamico nach Geschmack auf seine Portion geben
Ich geb´s zu, diese Version ist fast noch leckerer, als die Schwäbsiche Leib- und Magenvariante. Ich glaube, beim nächsten Mal gibt es eine Mischversion: Die fein abgeschmeckten Linsen nach Alexander Herrmann und dazu unsere geliebten Saitenwürstle (Wienerle oder Frankfurter, für Nicht-Schwaben), dann wird es für uns perfekt!
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