knuspriges Alabama-Hähnchen

Wenn ich auf dem Samstagsmarkt oder besser noch, beim Chickendealer meines Vertrauens eine anständig aufgezogene Maispoularde erwische, werden die Essenspläne (Ha! Als ob ich mich je an Pläne halten würde!) flott über den Haufen geworfen.

Über den Hühnerhaufen sozusagen.

Gott, bin ich heute wieder witzig... nicht.

 

Jedenfalls stand ich heute - nachdem ich schon einen Riesenkorb zum Grillen bestimmtes Gemüse gekauft und gefühlt eine Ewigkeit im immer schwerer werdenen Einkaufskorb über den Markt geschleppt hatte - vor der Entscheidung, was ich nun mit meinem geflügeligen Glückskauf anfangen sollte. Denn eigentlich sollte es ja nur Salat mit Grillgemüse geben.

 

Jetzt gibt´s knuspriges Huhn und ich wage mal die Prognose, dass das meinen Mitessern eh lieber ist.

Da zuuuuufällig bie Zorra vom kochtopf und Gastgeberin Bettina von homemade & baked das 177te Blogevent mit dem Thema Grillzeit ansteht, probiere ich heute mal ein Rezept aus einer meiner zwölfzighundert amerikanischen Kochzeitschriften aus, das mich ungemein neugierig gemacht hat: Erst wandert das Hähnchen in den Backofen, dann mit viel Marinade auf den Grill. Schau mer mal. Geflügel auf dem Holzofengrill gut zuzubereiten, zumal es sich um ein ganzes Grillhähnchen handelt, ist ja so eine Sache. Also zumindest für mich, bin ich doch nicht gerade die geübte Grillerin. Entweder ist es nicht durch, was bei Hähnchen nicht ratsam wäre, oder es ist verbrannt. Das wiederum würde mich als Schwäbin mit Blick auf den Preis eines anständig aufgezogenen Huhns  mit Sicherheit an den Rande eines Heulanfalles bringen.

Blog-Event CLXXVII – Grillzeit! (Einsendeschluss 15. August 2021)

Da es sich um eine Südstaaten-Kochzeitschrift handelt, gibt es dazu eine weiße Marinade mit Mayo. Ja mit Mayo! Ich sag doch, das Rezept hat mich neugierig gemacht!

Was soll ich jetzt sagen? Für drei Personen? Mit Beilagen für vier? Wir essen das zu zweit plus zwei Katzen, die fast auf den Teller hüpfen.

1 Maispoularde, hier 1400g

1 EL geräuchertes Paprikapulver

1 TL Salz

1 EL Knoblauchpulver

1 TL grob gemahlener Pfeffer

1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel

für die Marinade:

 

2 EL Mayonnaise

2 EL Naturjoghurt

1 EL Apfelessig

1 TL mittelscharfer Senf

1 TL Sahnemeerrettich aus dem Glas

1 TL Knoblauchpulver

ein paar Stengel Dill, fein gehackt


  • Hähnchen waschen und trocken tupfen, eventuell vorhandene Federkiele entfernen
  • dann am Rücken am Rückgrat entlang durchschneiden und aufklappen

Ein großes Messer und eine Küchenschere tun da gute Dienste.

Im englischen Original wird diese Schnittform, die die Garzeit verringert, spatchcocked genannt. Das platte Huhn heißt dann gerne mal Roadkill Chicken, also überfahrenes Huhn.

So habe ich das vor einiger Zeit in einem Artikel genannt und bekam wütende Zuschriften, dass man überfahrene Tiere nicht essen dürfe.... hach ja, Leute. Das Huhn wurde selbstverständlich nicht überfahren. Es stammt vom Biobauern mit Freilauf, aus regionaler Zucht, auf dem Wochenmarkt gekauft. Nicht überfahren. Ich schwör!

  • Gewürze mischen, das nicht überfahrene Huhn rundum damit bestreuen und andrücken
  • Hähnchen mit der Brust nach oben auf einem Blech platzieren und bei 140° Umluft in der Mitte des Backofens 90 Minuten garen, dabei ab und zu mit der ausgetretenen Bratflüssigkeit übergießen
  • zum Ende der eineinhalb Stunden wird es Zeit, den Grill anzuheizen
  • Hähnchen jetzt mit zwei Grillspießen diagonal durchbohren, so läßt es sich besser drehen
  • Zutaten für die Marinade gut mischen
  • Hähnchen rundum damit einpinseln

Hier sieht man übrigens das Huhn vor der Mayobehandlung. Auch schon knusprig.

  • auf dem Grill 4 Minuten grillen, dann drehen, wieder einpinseln... das wird noch vier-, fünfmal wiederholt, das Hähnchen soll dunkle Stellen und Raucharomen bekommen, aber nicht ankokeln, zum Schluß ein paar Minuten aufknuspern lassen - im Original wird übrigens die doppelte Menge Würzmayo angerührt und dann als Dip dazu gereicht. Jo. Nö. Wer´s mag. Ich steh bei Huhn eher auf Chilisauce.
  • Hähnchen vorsichtig vom Grill nehmen, kurz ruhen lassen, portionieren und dann losknuspern!

Bei uns gab es Tomatensalat mit viel Zwiebeln und Laugenbaguette mit Kräuterbutter dazu.

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Kommentare: 2
  • #1

    Bettina von homemade & baked (Freitag, 23 Juli 2021 22:04)

    Liebe Simone,
    vielen Dank für das erste Rezept zum Blog Event. Dein Alabama-Huhn sieht schon auf den Fotos soo knusprig lecker aus, dass mir glatt das Wasser im Mund zusammenläuft. Super Beschreibung zu deinem "überfahrenen" Huhn, ich glaube dir ;)
    Liebe Grüße, Bettina

  • #2

    zorra vom kochtopf (Freitag, 20 August 2021 14:49)

    1400 g Hähnchen reicht bei uns gerade für Y. Hier gibt's glücklicherweise nur Brummer. Und echt, da hat dir jemand geschrieben, dass man überfahrene Tiere nicht essen soll, hahaha! Aber was ich eigentlich sagen wollte, das Rezept muss ich ausprobieren!