
Die kulinarische Weltreise geht weiter.
In diesem Monat wurde Syrien als Thema gewählt. Einmal mehr eine Destination, die mich einigermaßen nachdenklich hinterläßt. Bei Ländern, die so zerrissen sind, in denen die Bevölkerung leidet und hungert, überlege ich mir jedes Mal, ob es wohl angemessen ist, die Landesküche in meinem Blog zu thematisieren, der ja eigentlich nicht viel mehr als nahrhaft und ein wenig unterhaltsam sein will.
Andererseits habe ich in meinem beruflichen Umfeld seit Jahren praktisch auf täglicher Basis mit Menschen zu tun, die aus Syrien stammen. Menschen, die versuchen, das Beste aus ihrer unguten
Situation zu machen, mit Neuem zu leben, aber auch ein Stück der in Trümmern liegenden Heimat im Herzen zu bewahren. Und sei es mittels kulinarischer Traditionen. Also: Syrien soll es sein.
Ok.
Hier findet Ihr wie immer die Links der anderen "Reisenden". Und wie immer ergänze ich die noch nachfolgenden Rezepte bis zum Ende des Monats.


Barazek, arabisch برازق sind Kekse syrischen Ursprungs, die heutzutage in der gesamten Levante hergestellt werden. Die Plätzchen sind trotz Zucker und Honig für ein orientalisches Gebäck nur moderat süß. Sie werden gerne zu süßem Tee oder Kaffee gereicht, schmecken aber auch (vom Experten getestet!) als Knabberei ganz nebenbei und rund um die Uhr.


1 TL Backpulver
140g Zucker
130g Butter
80ml kaltes Wasser
30g Pistazien, geschält
2 EL Honig

- Sesam auf einem Backblech verteilen und bei 170° Umluft ca. 5 Minuten im Backofen anrösten, Sesam herausnehmen, Backofen an lassen
- Pistazien hacken und auf einen flachen Teller geben
- 1 EL Wasser mit dem Honig glatt rühren, den gerösteten Sesam unterrühren und die so entstandene körnige Paste ebenfalls auf einen Teller geben
- Butter schmelzen

- alle Teigzutaten ausser Sesam und Pistazien, dafür samt geschmolzener Butter zu einem glatten Teig kneten
- kleine Teigkugeln formen - meine waren in dem Fall etwa so groß, wie eine Murmel
- Backbleche mit Backpapier oder Dauerbackfolie belegen
- jede Teigkugel mit einer Seite in die Pistazien stippen und dabei zu platten Plätzchen drücken
- umdrehen und mit der anderen Seite in die Sesampaste drücken
- mit der Sesamseite nach oben auf die Backbleche legen und dabei etwas Abstand lassen
- im vorgeheizten Backofen bei Umluft alle Bleche auf einmal ca. 15 Minuten hellbraun backen
- auf Gittern auskühlen lassen
Barazek sind erstaunlich schnell fertig und noch schneller - und das erstaunt mich jetzt nicht - wieder verschwunden!
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Franziska (Donnerstag, 17 April 2025 15:09)
Deine Bedenken verstehe ich. Denke jedoch, unsere syrischen Neubürger*innen wären stolz, wenn sie wüßten, daß sie nicht komplett aus dem Bewußtsein verschwinden - außer, wenn es gewissen Personenkreisen um das leidige Thema "irreguläre" Migration geht.
Ich habe bis vor kurzem zwar nicht in der Flüchtlingsunterkunft, jedoch in einer Behörde auf dem Gelände einer Erstaufnahmeeinrichtung gearbeitet.
Wenn man mal die Aggressiven ausklammert: Da läuft der syrische Opa mit einem Beutel Orangen zur Unterkunft zurück. Sonne im Netz. Kochen dürfen sie nicht selbst, aber zumindest ab und an (überteuerte) Orangen als kleine Erinnerung an die alte Heimat kaufen.
Doch, ich denke, sie würden sich freuen, mit etwas Positivem in Verbindung gebracht zu werden!
Petra aka Cascabel (Donnerstag, 17 April 2025 21:15)
Mmmmh, die sehen sehr lecker aus! Die will ich auch unbedingt noch probieren. Unterschiedliche Rezepte gibt es ja reichlich ;-)