
In der zimtkringel-Weltzentrale leben zwei Menschen aus verschiedenen Nationen.
Gut, die Exotik hält sich etwas in Grenzen, wenn es sich dabei um die Schweiz und Schwaben handelt, das stimmt schon. Alles in allem sind wir also nicht soooo intressant.
Egal. Trotzdem versuche ich, die kulinarischen Kindheitserinnerungen zweier Länder in die Speiseplanung mit einzubauen.
Nicht zuletzt habe ich eine ganze Menge Schweizer Kochblättchen abonniert. Man will ja nicht ganz als Depp da stehen, wenn es um das kulinarisches Erbe des Gatten geht.
Deshalb war ich auch ganz glücklich, als ich vor geraumer Zeit eine Suppe aus Solothurn entdeckt habe. Laut Rezept ungemein typisch und sehr, sehr bekannt. Tja nun. Thomas, born and raised im Kanton Solothurn, hatte noch nie von der Soledurner Wysuppe gehört. Das hält mich aber nicht davon ab, sie beim Monatsdurchgang der Kulinarischen Weltreise zu zeigen. Die hat nämich in diesem Monat das Motto "Suppen aus aller Welt".
Hier findet Ihr weitere Suppen aus aller Welt:


Und jetzt also die - räusper - ungemein landestypsche und quasi bei allen, ausser meinem Mann, wahnsinnig bekannte Suppe aus der Hauptstadt des gleichnamigen wunderschönen Kanthons Solothurn.

Für zwei bis drei Suppenesser:
1 kleine Zwiebel
1 Scheibe vom Knollensellerie
1 Karotte
das Helle von einem kleinen Lauch
2 EL Mehl
30g Butter
1 Liter Hühnerbrühe, für die vegetarische Variante entsprechend eine kräftige Gemüsebrühe
300ml Weißwein
1 Lorbeerblatt
150ml Sahne
Salz und Pfeffer
1/2 Bund Schnittlauch
Im Original wird Chasselas aus der Schweiz genutzt. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine alte Weißwein- und Tafeltraubensorte, die vor allem in der Schweiz und im badischen Markgräflerland angebaut wird. Im übrigen deutschsprachigen Raum dürfte die Bezeichnung Gutedel wahrscheinlich geläufiger sein. Wie dem auch sei, den hatten wir nicht zur Hand, deshalb ist bei mir ein leichter Italienischer Weißwein in der Suppe gelandet.

- Zwiebel schälen und fein würfeln
- Karotte und Sellerie putzen und in feine Julienne schneiden
- Lauch waschen und in feine Ringe schneiden
- Butter im Suppentopf erhitzen und Zwiebelwürfel darin unter gelegentlichem Rühren drei Minuten hell anschwitzen
- übriges Gemüse zufügen und weitere fünf Minuten sanft anbraten ohne es Farbe annehmen zu lassen
- Mehl über das Gemüse sieben
- mit Wein und Brühe ablöschen
- Lorbeerblatt zufügen
- Suppe 15 Minuten sanft köcheln lassen
- Lorbeerblatt heraus fischen

- Sahne einrühren
- Schnittlauch waschen, trocken schütteln und in Röllchen schneiden
- Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken
- vor dem Servieren mit Schnittlauch garnieren
Sodele, ich war ehrlich gesagt erst ein wenig skeptisch, weil mir die Säure im Wein beim ersten Probieren zu heftig schien.
An sich bin ich kein großer Weinfan, wahrscheinlich, weil ich mich damit auch so gar nicht auskenne.
Nach Ende der Kochzeit blieb aber nur noch eine ganz milde Säure und der Geschmack nach Lorbeer und Wurzelgemüse - und die Erkenntnis, dass es sich hier um ein echt feines Süppchen handelt.
Ha, und meinem Solothurner schmeckte seine ihm vorher völlig unbekannte "Heimat-Suppe" nachher so gut, dass kein Restchen übrig blieb!
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Britta (Montag, 24 März 2025 08:30)
Die Suppe klingt auf jeden Fall sehr lecker und sollte unbedingt auf der Koch'schen To-nachcook-Liste landen!
Oder Du schickst mir einfach ein Carepaket! ;-)
Liebe Grüße
Britta
Regina (Montag, 24 März 2025 10:20)
Liebe Simone, eine Suppe mit Wein schmeckt immer. Da ich alle Zutaten für die Suppe meist im Kühlschrank habe, werde ich die mal nachkochen. Viele Grüße in die Nachbarschaft, Regina
Petra aka Cascabel (Montag, 24 März 2025 13:34)
Also ich habe gerade mal in meiner Datenbank geguckt und siehe da: da finden sich sogar noch 2 weitere Rezepte für eine Solothurner Weinsuppe. Scheint also doch bekannt zu sein!
Mir gefällt dein Süppchen sehr gut, das würde ich gerne mal probieren!