Bucatini in Salsa Genovese

Pasta in Zwiebel-Tomatensauce

Nach einem netten kleinen vormittäglichen Ausflug zum wunderschönen italienischen Supermarkt ganz in unserer Nähe (mit ein paar klitzekleinen Einkäufen, die aber noch in den Kofferraum gepaßt haben, ich schwör!) gab es bei uns gestern ziemlich herzhafte Pasta.

Dieses Rezept ist mal wieder der Beleg, dass richtig gute Sachen nicht unbedingt wahnsinnig aufwendig sein müssen.

Gut, die Sauce braucht ein wenig Zeit, aber nur ganz wenige Zutaten, die sich wahrscheinlich eh in den meisten Küchenschränken finden lassen. Es gibt ein eher bäuerliches Gericht, Bucatini in Salsa Genovese - also schlichtweg Nudeln mit Zwiebeln in kräftiger Tomatensauce - nach dem Rezept des wunderbaren, unvergessenen Antonio Carluccio.

Antonio Carluccio, leider bereits 2017 verstorben,  war ein in London ansässiger italienischer Koch und Autor, der mir irgendwann vor gut zehn Jahren erstmals bewußt als einer der beiden "Two Greedy Italians" bei BBC auffiel.

In der Serie reiste er zusammen mit Gennaro Contaldo, der vielen wahrscheinlich in erster Linie als Lehrmeister von Jamie Oliver bekannt sein dürfte, durch Italien und erzählte von der Esskultur ihrer beider Heimat.

Ich liebe solche Foodieserien mit Landesbezug bis heute und gucke sie unheimlich gerne. Mittlerweile habe ich sogar den Gatten angefixt, der früher eher unfreiwillig, inzwischen sogar mit Spaß mitguckt. 

Ich war dann einigermaßen verblüfft, als ich auf der Suche nach einem ganz anderen Rezept in meinem Kochbuchregal tatsächlich sowohl ein Pasta- als auch das Gemüsebuch von Carluccio entdeckte, die da wohl schon eine Weile standen, ohne dass ich sie jemals mit dem einen Greedy Italian in Verbindung gebracht hatte.  

Die Auswahl an Pasta aller Art ist beim italienischen Feinkosthändler nahezu unendlich. Für dieses Gericht wurden im Original eigentlich Bigoli, dicke Spaghetti nach venezianischem Rezept, genutzt. Allerdings schreibt Carluccio bereits im Kochbuch, dass man diese, im Idealfall handgemachte Pastasorte nur sehr selten zu Kaufen bekommt . So auch hier, trotz Metern von Pastaregalen. Carluccio schlägt deshalb als guten Ersatz Bucatini vor.

Bucatini wiederum sind laut seiner Beschreibung Spaghetti mit Loch. Ich hätte sie wahrscheinlich am ehesten als dünne Maccaroni bezeichnet. Sie sind ziemlich stabil im Biss. Ich könnte sie nie und nimmer im Restaurant bestellen, denn ich kleckere mich damit mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit von oben bis unten voll. QED.

Für drei Hungrige:

 

400g Bucatini

4 EL Olivenöl, bei mir 4 EL vom Rosmarin-Knoblauch-Öl, das ich Weihnachten abgefüllt habe

250g Zwiebeln (ca. 3 mittlere)

1 Prise Zucker (meine Version, im Original nicht)

2 Dosen grobes Tomatenpüre à 400g + eine große Tomate (im Original 400g stückige Tomaten aus der Dose, aber das fand ich etwas wenig)

Salz

grober Pfeffer

2 große Eier

üppig frisch geriebener Parmesan

 

  • Zwiebeln schälen und in Scheiben schneiden
  • Öl in einem großen Topf erhitzen
  • Zwiebeln darin unter gelegentlichem Rühren in 10 Minuten weich und nur hellbraun braten
  • Tomate in Würfel schneiden und zusammen mit dem Tomatensugo zu den Zwiebeln geben
  • etwa 30 Minuten mit geschlossenem Deckel sanft köcheln, dabei ab und zu umrühren
  • nebenbei die Pasta bißfest garen, dann abgießen und ein wenig vom Kochwasser auffangen
  • wenn Pasta und Sauce gar sind, die beiden Eier in einer Tasse verquirlen
  • die heiße Sauce vom Herd nehmen, die Eier dazu geben und kurz einrühren, bis die Sauce eindickt
  • mit Salz, Zucker und Pfeffer würzen
  • wem die Sauce zu dick ist, der gibt vom aufgefangenen Kochwasser zu
  • die Pasta mit der Sauce mischen - laut Carluccio kommt immer die Pasta zur Sauce, nicht, wie es bei uns eventuell üblich ist, die Sauce auf die Pasta!
  • mit geriebenem Parmesan toppen
  • genießen!

Die Sauce ist recht kräftig, vegetarisch, tomatig und je nach Zwiebelsorte auch leicht süßlich.

Ich mag sie so sehr, dass ich sie jetzt sogar auf dem Shirt habe...

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