Tagliatelle mit Soffritto und Pilzen

Bandnudeln in cremiger Gemüsesauce mit Steinpilzen und Champignons

Aus dem höchst traurigen Leben des Gatten einer Foodbloggerin: Ich frage Thomas, was er am Wochenende zu Essen wünscht.

Er wünscht sich einen Braten. 

Ich präzisiere: "Alles. Vorausgesetzt, es handelt sich um Pasta, denn es steht ein Pasta-Event an."

Er: "Prima, dann machen wir Kanonenrohr-Nudeln", wobei es sich um eines seiner Leibgerichte handelt.

Tja, das hab ich aber schon ewig lang veröffentlicht. Das fällt also aus. Aber sonst geht alles. Ich schwör. Also, alles an Pasta. Er wünscht sich Pasta mit Morcheln. Jo. Geht. Nur, dass wir keine Morcheln da haben. Die haben wir neulich verbraucht. Deshalb wünscht er sich Bolo. Gab es auf dem Blog schon mehrmals.

Langer Rede, kurzer Sinn: Es gibt Pasta mit getrockneten Steinpilzen, frischen Champignons und Gemüse. Nicht ganz, aber fast schon vegetarisch. Also ganz genau das, was sich Thomas gewünscht hat. Höm. Räusper.

Und warum muss der arme Mann jetzt Pasta statt Braten essen? Weil die neue Foodblogparty der Leckeres für jeden Tag - Blogger für den Januar 2025 das Thema Pasta, Pasta, Pasta vorgibt. Ich kann also quasi nix dafür...

Diesmal sind wir ein recht überschaubares Grüppchen. Hier findet Ihr auf jeden Fall noch mehr Nudeliges:

Cornelia von SilverTravellers mit Pasta al Limone mit Spargel und Hähnchenbrustfilet Britta von Brittas Kochbuch mit Herzhafter Nudelauflauf vegan Silke von Blackforestkitchen mit Spaghetti mit fruchtiger Wodkasoße Regina von bistroglobal mit Grünes Gemüsecurry Sylvia von Brotwein mit Pasta mit Kürbissauce

Kleiner Einschub, um einmal mehr allen Zuschriften mit Vorwürfen und Mitleidsbekundungen zuvor zu kommen: Bei diesem Artikel kam kein einziger Foodblogger-Gatte zu Schaden. Niemand musste hungern, keiner musste leiden, Thomas geht es gut und er wird nicht an Bratenentzug sterben. Er mag Pasta. Ich schwör!

für drei sehr Hungrige:

400g Tagliatelle

15g getrocknete Steinpilze

250g frische Champignons

3 EL Öl

1 EL Butter

1 große Karotte

ca. 50g Knollensellerie

1 Knoblauchzehe

1 kleine Zwiebel

800 Dosentomaten

100g Bacon

2 EL Crème fraîche

25g geriebener Parmesan

Salz und Pfeffer

1 kleine getrocknete Chili

1/2 Tl geräuchertes Paprikapulver

Knoblauchpulver nach Geschmack

1 Handvoll Petersilie

ausserdem nützlich: 1 Kaffeefilter


Soffritto basiert gewöhnlich auf Öl, in dem fein gewürfelte Zwiebeln und Wurzelgemüse wie Karotten und Sellerie erhitzt und verkocht werden. Man verwendet es, um Pastasaucen, Ragù, geschmorten Gemüsebeilagen und oft auch Fleischgerichten eine kräftige, herzhaft-würzige geschmackliche Grundlage zu geben. In meinem Rezept hier liefert Bacon noch eine rauchige Note, die Pastasauce funktioniert aber auch gut in der vegetarischen Variante: Dafür einfach den Bacon weg lassen und eventuell mit ein wenig Rauchsalz oder mehr geräuchertem Paprikapulver mogeln.

  • getrocknete Steinpilze in einer kleinen Schüssel mit 1/4l kochendem Wasser übergießen und ca. 30 Minuten einweichen lassen
  • Pilze aus dem Wasser fischen, das Einweichwasser durch einen Kaffeefilter in eine weitere Schüssel gießen und AUFFANGEN!
  • die Pilze ausdrücken und hacken
  • Bacon in feine Streifen schneiden - ich nutze dazu eine Schere
  • Karotte, Sellerie, Knoblauch und Zwiebel schälen bzw. putzen und fein würfeln
  • Butter mit 3 EL Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen, Gemüsewürfel zufügen und unter Rühren kurz anbraten, bis die Zwiebeln beginnen, glasig zu werden
  • gehackte Steinpilze zufügen und für weitere zwei Minuten mitbraten
  • Tomaten und die Einweichflüssigkeit von den Pilzen dazu geben und ein erstes Mal vorsichtig salzen
  • auf mittlerer Hitze ohne Deckel ca. 15 Minuten vor sich hin blubbern lassen, bis die Sauce etwas eingedickt ist
  • frische Pilze putzen und in Scheiben schneiden
  • Champignonsscheiben im restlichen Öl in einer Extrapfanne anbraten, mit Salz, Chili und Knoblauchpulver würzen und mit gehackter Petersilie toppen
  • mittlerweile Pasta bißfest garen und kurz, bevor sie komplett gar ist, abgießen - sie soll nachher in der Sauce noch ein, zwei Minuten durchziehen, ohne matschig zu werden
  • Créme fraîche und Parmesan in die Tomatensauce rühren und mit Salz, geräuchertem Paprikapulver und Pfeffer abschmecken - Vorsicht, manchmal sind Bacon und Käse schon recht salzig!
  • Pasta in die Sauce geben, mischen und noch einmal kurz heiß werden lassen
  • zum Servieren jeweils mit Champignons und Parmesan toppen

So. Kein Braten, aber ein Gericht, dass sogar dem armen, armen Mann ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. Also alles richtig gemacht.

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